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Nicolás Toré Mittendorfer im Lounge-Bereich des Hotels. DANA NOWAK
Im Porträt

Neuer Hoteldirektor in Marbella lebt und arbeitet zwischen zwei Welten

Nicolás Toré Mittendorfer leitet seit 1. Juni das Hapimag Resort Marbella. Sein Zuhause ist hier, geprägt haben ihn die deutschen Wurzeln

DANA NOWAK

MARBELLA.

Donnerstag, 6. November 2025

Seit dem 1. Juni leitet Nicolás Toré Mittendorfer das Hapimag Resort in Marbella, und für ihn fühlt sich diese Aufgabe wie eine Rückkehr an. «Es ist fabelhaft, wieder in Marbella zu sein. Für mich bedeutet es, nach Hause zurückzukehren», sagt der neue Resort-Manager, der schon zuvor viele Jahre seiner beruflichen Laufbahn in der Stadt verbracht hat.

Aufgewachsen ist er in Caleta de Vélez. Sein Vater stammt aus Andalusien, seine Mutter ist Deutsche. Die deutsch-spanische Verbindung prägt ihn bis heute. «Meine Großeltern kauften damals in Algarrobo Costa eine Wohnung. Dort gab es bereits eine deutsche Kolonie, mit deutschen Bäckereien und Restaurants», erzählt Toré Mittendorfer. «Meine Mutter verbrachte dort ihre Sommer und lernte am Strand meinen Vater kennen, der aus Vélez Málaga stammt. Eine Sommerliebe, die nun schon 46 Jahre anhält.»

Diese deutsch-spanische Begegnungsgeschichte hat sein Leben von Anfang an geprägt. Aufgewachsen ist er in Spanien, doch die Bindung zu Deutschland blieb eng. Jedes Jahr verbrachte er Weihnachten und die Ferien bei seinen Großeltern, die in Deutschland ein Hotel führten. «Meine Familie mütterlicherseits ist eine Hoteliersfamilie. Schon meine Großeltern und auch meine Mutter arbeiteten in der Hotellerie. Diese Leidenschaft ist tief in mir verankert.» Die Wahl seines eigenen Berufswegs war damit fast vorgezeichnet. Die Hotellerie ist für ihn nicht bloß ein Beruf, sondern Teil der Familien-DNA.

Seine ersten Schritte in der Branche machte er 2005 im renommierten Hotel Puente Romano in Marbella. Es folgten Stationen im Marriott Vacation Club Playa Andaluza in San Pedro, im Marriott Marbella und schließlich im traditionsreichen Hotel El Fuerte, wo er bis 2021 tätig war. Diese Erfahrungen in internationalen Häusern gaben ihm nicht nur sein Fachwissen, sondern auch ein Gespür für Servicekultur und Gastfreundschaft. «Man lernt, dass jedes Detail zählt, vom ersten Lächeln am Empfang bis hin zum perfekten Ablauf eines Menüs.»

Nun, nach Jahren der Erfahrung, steht er an der Spitze des Hapimag Resorts in Marbella. Mit seiner privilegierten Lage direkt an der palmengesäumten Strandpromenade zählt es zu den begehrtesten Resorts des Schweizer Unternehmens. «Wir sind über 12 Monate hinweg fast immer ausgebucht, denn wir haben eine sehr hohe Stammkundschaft mit Gästen, die uns seit Jahrzehnten besuchen und teilweise auch mehrfach im Jahr kommen», sagt Toré Mittendorfer.

Hapimag ist ein Schweizer Unternehmen, und von daher kommen sehr viele Gäste aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. «Unter den Gästen sind Freundschaften entstanden, die sich hier regelmäßig treffen und die ihre Reise sogar untereinander abstimmen. Es ist auch vorgekommen, dass sich Partnerschaften hier gefunden haben.» Für Nicolás Toré Mittendorfer ist das Hapimag aber nicht nur ein Resort, sondern vor allem auch ein Ort der Begegnung. «Früher dachte man, Hapimag ist ein exklusiver Club, in den niemand hineinkommt. Aber das stimmt nicht. Wir sind offen für die Menschen in Marbella und für alle Besucher.»

Das Resort versteht sich nicht nur als Hotel, sondern auch als kultureller Treffpunkt. Regelmäßig finden Ausstellungen lokaler Künstler statt. «Wir wollen unseren Teil dazu beitragen, Kunst und Kultur in Marbella sichtbar zu machen. Die Einwohner von Marbella und Besucher können die Ausstellungen besuchen, einen Kaffee oder ein Glas Wein in der Lounge im Garten genießen oder auch in den Gemeinschaftsräumen Karten spielen. Für viele Nachbarn ist Hapimag längst ein zweites Wohnzimmer geworden, ein Ort, an dem man Freunde trifft, diskutiert oder einfach die besondere Atmosphäre genießt», so Toré Mittendorfer.

Auch das Restaurant La Terraza ist für alle Besucher geöffnet und bietet mediterrane Küche und einen atemberaubenden Blick auf das Meer. «Der Blick von der Terrasse ist außergewöhnlich. Man fühlt sich wie auf einer Kreuzfahrt über dem Mittelmeer, nur ohne Schiff», so Toré Mittendorfer. Besonders stolz ist er auf das kulinarische Angebot. Mittags gibt es ein wechselndes Drei-Gänge-Menü mit lokalen Produkten und abends spezielle Themenabende, bei denen Besucher ebenfalls herzlich willkommen sind. Am Montag gibt es ein Barbecue, Paella mit einer Flamenco-Show am Mittwoch und spanische Gitarrenmusik oder kubanische Rhythmen an anderen Tagen.

Familientradition

Die Entscheidung, eine Laufbahn in der Hotellerie zu wählen, hängt eng mit seiner Familie zusammen. Seine Mutter arbeitete einst in dem Hotel der Großeltern in Deutschland, entschied sich aber später, in Spanien keine Karriere mehr in der Hotellerie zu verfolgen. Für Nicolás Toré Mittendorfer war der Weg hingegen von Anfang an klar. «Die Leidenschaft für die Hotellerie meiner Großeltern und meiner Mutter habe ich geerbt. Hotels sind für mich nicht nur ein Beruf, sondern eine Lebensform.» Diese Haltung prägt auch seinen Führungsstil: nahbar, weltoffen und immer mit einem Auge für die Bedürfnisse von Mitarbeitern und Gästen gleichermaßen.

Und was bedeutet Marbella für ihn persönlich? Die Antwort kommt ohne Zögern: «Marbella ist für mich wie eine Insel. Sobald man hierherkommt, verändert sich alles: die Temperatur, das Licht, der Wind. Marbella ist Wärme, es ist Dorfleben, es ist Strand, gutes Essen und glückliche Menschen. Und es hat das Flair eines ewigen Sommers, von Januar bis Dezember.»

Seine Lieblingsorte spiegeln diese Verbundenheit wider. «Ich liebe Spaziergänge durch die belebte Altstadt an warmen Sommerabenden, wenn die Gassen voller Leben sind und es in jedem Winkel etwas Neues zu entdecken gibt. Und die weißen Sandstrände von Río Real. Das sind für mich die schönsten Plätze.»

Gestützt auf familiäre Tradition und seine langjährige Verbundenheit mit Marbella leitet er das Hapimag Resort an der Strandpromenade in eine Zukunft, die Offenheit und Qualität vereint. Für ihn ist es nicht nur ein Job, sondern die konsequente Fortsetzung einer Familiengeschichte und zugleich ein Heimkommen an einen Ort, der seine berufliche Karriere geprägt hat. «Hotels sind Orte, an denen Menschen Erinnerungen schaffen. Dass ich einen solchen Ort gestalten darf, erfüllt mich mit Stolz.»

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