Fünf Jahre Donkey Dreamland in Mijas: Freiwillige im Einsatz gegen Tierleid
Das Eselresort Donkey Dreamland in Mijas lädt am Samstag, 13. Dezember von 13 bis 17 Uhr zum Weihnachtsmarkt ein
Dana Nowak
Mijas
Donnerstag, 11. Dezember 2025
. Im sonnigen Andalusien, nahe dem Dorf Mijas, liegt Donkey Dreamland, ein Rettungshof für verletzte oder unerwünschte Esel, der in diesem Jahr sein fünfjähriges Bestehen feiert. Seit der Eröffnung im August 2020 hat sich das Projekt zu einer wichtigen Anlaufstelle für gerettete Esel und zu einem beliebten Ausflugsort für Besucher entwickelt.
«Wir haben in diesem Sommer unser fünfjähriges Jubiläum gefeiert», erzählt Richard O'Connor, einer der freiwilligen Mitarbeiter. Der Hof hat inzwischen seine Kapazitätsgrenze erreicht, 23 Esel leben derzeit auf dem Gelände, das Platz für höchstens 24 Tiere bietet.
Viele von ihnen haben bewegende Geschichten hinter sich, darunter die erst vor kurzem geretteten acht Esel, die zuvor in Mijas Pueblo als sogenannte Esel-Taxis gearbeitet haben. Ihre Rettung war ein besonderer Meilenstein. Nach langen Verhandlungen konnte eine Vereinbarung mit mehreren Eseltreibern getroffen werden. «Viele waren schon älter und wollten in den Ruhestand gehen», erklärt Richard O'Connor. «Jetzt können die Esel hier einfach Esel sein und in Ruhe leben.»
Die 'Eseltaxis', bei denen die Tiere Touristen durch das Dorf tragen, stehen seit Jahren in¡ der Kritik. «Ich habe dort schlimme Dinge gesehen. Esel, die mit sehr kurzen Stricken angebunden waren und nicht einmal trinken konnten, und das bei großer Hitze auf asphaltierten Straßen», berichtet Richard O'Connor.
Die Gründerin von Donkey Dreamland, Amaya Isert, startete im Jahr 2020 kurz entschlossen eine Kampagne, um die Esel von Mijas zu befreien und einen Zufluchtsort für die in der Region ausgesetzten oder misshandelten Tiere zu schaffen. Sie hatte als Freiwillige im Refugio del Burro in Antequera gearbeitet und verfügte über Fachwissen in der Pflege und dem Wohlergehen von Eseln. Amaya Isert kaufte zu einem günstigen Preis ein Grundstück für das Schutzgebiet, da dessen steiler Hang für Pferde ungeeignet, für Esel jedoch ideal war. Im August 2020 öffnete Donkey Dreamland seine Türen, um diese ikonischen einheimischen Tiere zu pflegen und zu rehabilitieren.
Das Konzept von Donkey Dreamland ist einfach. Die Tiere sollen sich frei bewegen können, gleichzeitig aber Besucherinnen und Besuchern offenstehen. Der Hof bietet geführte Rundgänge und Spaziergänge mit den Eseln an. Erwachsene zahlen 25 Euro für eine Tour inklusive Getränk und Tapas, der Erlös fließt vollständig in die Versorgung der Tiere. Für längere Ausflüge werden auch Touren mit Bio-Brunch angeboten.
Die Arbeit mit den Eseln ist körperlich anspruchsvoll. Montags und dienstags bleibt der Hof geschlossen, damit sich die Freiwilligen um Wartung, Reparaturen und tierärztliche Betreuung kümmern können. Viele Tiere kommen in sehr schlechtem Zustand an, unterernährt, erschöpft oder verängstigt. «Es ist schön zu sehen, wie sie sich Woche für Woche erholen. Manche, die früher ängstlich waren, sind heute ruhig und entspannt. Sie merken, dass es auch gute Erfahrungen gibt.»
Ein zentrales Anliegen des Vereins ist das Bewusstsein für Tierwohl. Zwar gebe es inzwischen Vorschriften für die Eseltaxis, doch reiche das nicht aus. «Es müsste viel mehr getan werden. Am besten wäre es, diese Praxis ganz zu beenden.» Richard O'Connor plädiert für moderne Alternativen: «Man könnte Touristen mit kleinen Zügen oder elektrischen Tuk-Tuks befördern. Die Eseltaxis sind keine zeitgemäße Form des Tourismus mehr. Das ist keine romantische Tradition, sondern Tierleid.» Esel seien in der Geschichte immer Arbeitsgefährten des Menschen gewesen, betont er. ·«Es ist normal, dass Tiere arbeiten, etwa auf dem Land. Aber das ist etwas anderes, als sie als Touristenattraktion auszubeuten.»
Der Verein setzt sich für ein besseres Verständnis von artgerechtem Umgang und Alternativen zu überholten Traditionen ein. Ihre unermüdlichen Bemühungen gipfelten in einer erfolgreichen Vereinbarung mit der Stadtverwaltung von Mijas, eine Rettungsstation nach dem Vorbild von Donkey Dreamland zu eröffnen. Mijas' Bürgermeisterin Ana Mata hatte im Mai 2025 angekündigt, ein großes Eselschutzgebiet mit einer Fläche von über 10.000 Quadratmetern zu errichten. Die Machbarkeitsstudie wurde bereits erstellt. «Weitere Fortschritte gibt es bislang nicht, aber solche Projekte brauchen Zeit», sagt Richard O'Connor.
Um die Arbeit des Vereins langfristig zu sichern, ist er auf Spenden und Patenschaften angewiesen. «Man kann Pate eines bestimmten Esels werden und selbst entscheiden, wie viel man monatlich geben möchte, zwei, fünf oder zwanzig Euro. Aber schon ein Euro pro Monat kann helfen. Wenn zweitausend Menschen jeweils einen Euro geben, ist das eine große Unterstützung», erklärt Richard O'Connor. Auf der Internetseite sind alle Esel mit Fotos und Beschreibungen vorgestellt. «Man kann einen Esel auswählen, etwa unseren berühmten Paco oder die Eselin Jenny. Dann kann man sie besuchen, streicheln oder spazieren führen.»
Buntes Programm
Zusätzlich organisiert Donkey Dreamland größere Events, um den Hof bekannter zu machen und zusätzliche Einnahmen zu generieren.
Besonders beliebt ist der Weihnachtsmarkt, der dieses Jahr am Samstag, 13. Dezember stattfindet. Für fünf Euro Eintritt erwartet die Besucher ein buntes Programm mit Essen, Getränken, Spielen, Familienaktivitäten und Begegnungen mit den Eseln. «Viele Leute wissen gar nicht, wie sensibel und klug Esel sind», sagt Richard O'Connor. Kinder und Familien könnten die Tiere aus nächster Nähe erleben, sie bürsten, füttern und sie kennenlernen. Das Projekt verbindet Tierschutz mit Bildungsarbeit und dem Tourismus.
Auch das Hotel Anantara Villa Padierna in Benahavís unterstützt Donkey Dreamland. Am 27. Dezember ab 12 Uhr sind einige Esel im Garten des Hotels und Gäste und Besucher sind herzlich eingeladen, einen Nachmittag mit den Eseln zu verbringen. «Für die Kinder ist das ein Highlight, für uns eine tolle Gelegenheit, unsere Arbeit bekannt zu machen», sagt O'Connor. «Wenn ein kleiner Junge einem Esel in die Augen schaut und beide stehen einfach da, das ist unglaublich berührend.»
Aktivitäten im Anantara Villa Padierna Resort
Das Resort Anantara Villa Padierna bietet zu Weihnachten verschiedene Veranstaltungen an: 23. Dezember um 16 Uhr: Weihnachtsgebäck backen mit dem Konditormeister des Resorts. Am 24. Dezember um 19.30 Uhr und am 25. Dezember um 13 Uhr können Kinder den Weihnachtsmann besuchen. Am 26. Dezember um 12 Uhr wird ein Keramik-Workshop mit Kunsthandwerkern aus Coín angeboten. Und am 27. Dezember um 12 Uhr können Tierfreunde die bezaubernden Esel von Donkey Dreamland kennenlernen. Reservierung E-Mail villapadierna@anantara-hotels.com oder per Telefon unter 952 889 150.
Information:
Donkey Dreamland, Diseminado la Rosa 79, Mijas.
info@donkeydreamland.com, Tel. 640 111 651
Website: https://donkeydreamland.com.