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Zunächst wurde Wasser aus dem StauseeTajo de la Encantada abgelassen. Salvador Salas
Lang erwartet: Es gibt mehr Wasser aus Stauseen für die Feldbewässerung
Trockenheit

Lang erwartet: Es gibt mehr Wasser aus Stauseen für die Feldbewässerung

Landwirte aus den Regionen Guadalhorce und Axarquía werfen der andalusischen Landesregierung zu spätes Handeln und mangelnde Planung vor. Die Junta ihrerseits führt technische Gründe und die Wartung der Kanäle an

Chus Heredia

Málaga

Dienstag, 20. Mai 2025

Die Provinz Málaga hat eine der schwersten Trockenperioden seit Menschengedenken erlebt. Die meisten produktiven Sektoren haben zwar nur wenig gelitten, da die Kommission für Trockenheitsmanagement je nach Entwicklung der Niederschläge und den verbliebenen Wasserreserven die Zuweisungen kontrollierte und Wasser umverteilte. Die Landwirtschaft aber traf die Dürre hart. Die Versorgung der Bevölkerung hatte und hat Vorrang. Letztes Jahr gab es für die Felder und Plantagen denn auch nur wenige Entlastungsbewässerungen. In diesem Jahr aber ist die Situation nach ausreichend Niederschlägen im Frühjahr eine ganz andere. Die Dürre ist zwar noch nicht völlig überwunden, aber die Lage ist wesentlich entspannter, vor allem an der Costa del Sol, in Málaga-Stadt und in der Region Guadalhorce. Für die Landwirtschaft bedeutet das: Die Wassermenge für die Bewässerung hat sich verdreifacht. Seit Montag gelangt zusätzliches Wasser aus den Stauseen auf die Felder.

Axarquía muss noch warten

Laut Andalusiens Landesregierung wurde zunächst Wasser für die Guadalhorce-Region freigegeben. Die Axarquía, wo die Versorgung bislang aus dem La Viñuela-Stausee zusammen mit aufbereitetem Klärwasser erfolgt, soll in Kürze folgen. Vorab gibt es dort am 21. September noch eine Versammlung der Bewässerungsgemeinschaften.

Die Bewässerung in der Guadalhorce-Region aber ist angelaufen, nachdem das Landwirtschaftsministerium zuvor einige Abschnitte der Zuleitungen abgedichtet hatte. Die Sanierung der Leitungen war seit langem fällig, der teils marode Zustand hatte sich in den zurückliegenden Monaten noch durch Starkregen, Erdrutsche und Stürme noch verschlechtert. Sowohl die Sanierung der Bewässerungskanäle in der Guadalhorce-Region als auch der Guaro-Sanierungsplan in der Axarquía sind im Nationalen Hydrologischen Plan als Arbeiten von allgemeinem staatlichen Interesse für die Provinz Málaga aufgenommen.

Neue Grenzwerte seit Anfang Mai

Die Dürre-Kommission hatte bereits am 25. März beschlossen, die Wassermenge für die landwirtschaftliche Bewässerung zu verdreifachen und die Grenzwerte für den Verbrauch pro Einwohner und Tag zu erhöhen. Die neuen Regelungen waren am 9. Mai in Kraft getreten.

Im Stausee-System Guadalhorce-Limonero, aus dem auch die Stadt Málaga versorgt wird, wird die Situation derzeit als «moderate Knappheit» eingestuft. Die Zahlen nähern sich dem Normalwert. Für das Wasserunternehmen Emasa ist eine Höchstmenge von 225 Litern pro Einwohner und Tag festgelegt, die aus den Brunnen Aljaima und Fahala sowie aus dem Guadalhorce-Fluss bezogen werden muss. Für die landwirtschaftliche Nutzung ist eine Bewässerungsmenge von 30 Millionen Kubikmeter vorgesehen. Letztes Jahr waren es nur neun, womit Obstbäume gerade am Leben erhalten werden sollten.

Das Wasser wird aus dem Stausee Tajo de la Encantada abgelassen, in den das Guadalhorce-System (Guadalhorce, Conde de Guadalhorce und Guadalteba) mündet.

Im Viñuela-Axarquía-System wird die Situation von ernst auf schwerwiegend hochgestuft. Auch dort ist ein Maximalverbrauch von 225 Litern pro Einwohner und Tag festgelegt. In der Landwirtschaft können zusätzlich zu aufbereitetem Wasser aus Kläranlagen nun weitere12,8 Millionen Kubikmeter genutzt werden. Letztes Jahr wurden nur drei Millionen Kubikmeter zur Verfügung gestellt. Die Kapazität der Axarquía zur Erzeugung von aufbereitetem Wasser beträgt 21Millionen Kubikmeter pro Jahr. Davon stammen 9 Millionen Kubikmeter aus der Aufbereitungsanlage Peñón del Cuervo in der Provinzhauptstadt.

Mit großem Interesse warten die Agrarbewässerungsverbände auch auf Fortschritte bei der geplanten Entsalzungsanlage in Vélez-Málaga. Deren Vorprojekt wird gerade ausgearbeitet, die Anlage soll insgesamt 25 Millionen Kubikmeter Wasser zu gleichen Teilen für Landwirtschaft und Bevölkerung liefern. Auch bei dem Bau von neuen Wasserspeichern oder der Reparatur von Leitungen macht die Axarquía Fortschritte.

Kritik an Behörden

Dass die zusätzlichen Wassermengen für die Feldbewässerung nicht früher freigegeben wurden, hatte scharfe Kritik vonseiten der verschiedenen Verbände ausgelöst. Viele wollten bereits Anfang Mai mit der Bewässerung beginnen, was als unerlässlich bezeichnet wurde, um die Sommerkampagne zu retten. Der Mai sei ein Schlüsselmonat für den Anbau von Zitrusfrüchten und auch die Aussaatplanung werde durch den Kalender beeinflusst, hieß es.

Der Provinzverband der Bewässerer von Málaga (Aprema) warnte, dass die Verluste erheblich sein könnten. Demnach könne ein Landwirt, der 10.000 Pflanzen zu einem Preis von 15 Cent pro Stück säen wolle, je nach Anbaukultur zwischen 1.500 und 2.000 Euro verlieren. In bestimmten Fällen, wie zum Beispiel bei Tomaten, einem der bekanntesten Produkte der Guadalhorce-Region, hätte die Aussaat schon vor einem Monat erfolgen müssen. Das Gleiche gelte für andere Sommerkulturen wie Paprika, Auberginen, Gurken und Kürbis, deren Fristen bereits ablaufen.

Die Verzögerung bedeute, dass die lokalen Produkte zu spät auf den Märkten ankämen und gegenüber Obst und Gemüse aus Marokko, Brasilien oder Mitteleuropa an Wettbewerbsfähigkeit verlören, so Aprema.

Es ist nicht die einzige Kritik an den zuständigen Behörden. Auch nach den schweren Herbstunwettern des vergangenen Jahres seien die Landwirte allein gelassen worden, die Hilfen viel zu spät eingetroffen. Viele Bewässerungsleitungen seien damals völlig zerstört worden. «Die Bewässerungsgemeinschaften wurden total im Stich gelassen, so dass mehr als 1.300 Hektar nicht bewässert werden können und zu verschwinden drohen.» Was den Guaro-Plan für Sanierungsprojekte in der Landwirtschaft betrifft, erinnert er daran, dass dieser seit 30 Jahren unvollendet ist.

Lage der Stauseen

Die Entwicklung der Stauseen in der Provinz, die sowohl für die Versorgung der Bevölkerung als auch für die Feldbewässerung genutzt werden, stellt sich wie folgt dar: Am letzten Freitag speicherte das Guadalteba-Becken 82 Millionen Kubikmeter (37 im letzten Jahr); Guadalhorce 60 (23); Conde 64 (23); Casasola 15 (6) und La Viñuela 83 (31).

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