Wechseljahresbeschwerden und Hormonersatztherapie
Donnerstag, 30. Januar 2025
Als Wechseljahre oder Klimakterium der Frau bezeichnet man den Zeitabschnitt der hormonellen Umstellung am Ende der fruchtbaren Lebensphase. Beginn und Dauer der Wechseljahre sind von Frau zu Frau sehr verschieden. Im Alter von 52 Jahren hat aber etwa die Hälfte der Frauen ihre letzte Regelblutung.
Die Wechseljahre sind eine normale Lebensphase jeder Frau, die mit hormonellen Schwankungen und letztendlich einem Abfall bestimmter Hormone verbunden ist.
Viele Frauen durchlaufen diese Phase beschwerdefrei innerhalb weniger Monate, bei anderen Frauen können sie mit einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität verbunden sein. Es gibt typische klimakterische Beschwerden, die in unterschiedlicher Form und Stärke auftreten können
• Hitzewallungen und
Schweißausbrüche
(Vasomotorische Beschwerden)
• Zwischenblutungen
• Schlafstörungen und Müdigkeit
• Vulvovaginale Atrophie
• Reizbarkeit, Nervosität,
Depressive Verstimmung,
Gedächtnisstörungen
• Inkontinenz
• Gelenk und Muskelschmerzen.
• Osteoporose
Bei der Hormonersatztherapie (HRT) wird der in den Wechseljahren entstehende Hormonmangel künstlich durch Medikamente ausgeglichen mit dem Ziel, gezielt die östrogenmangelbedingten Beschwerden und Erkrankungen der Wechseljahre zu beseitigen. Wechseljahresbeschwerden können durch eine Hormonersatztherapie ursächlich wirksam behandelt werden.
Als Indikationen zum Einsatz einer Hormonersatztherapie gelten derzeit die Behandlung klimakterischer Beschwerden wie Hitzewallungen und Gewebeschwund der genitalen Schleimhaut (Atrophie) und damit einhergehenden urogenitalen Beschwerden. Die Prävention von Erkrankungen (z. B. Osteoporose, Depression) ist derzeit keine Indikation.
Bevor eine Hormonersatztherapie durch den Frauenarzt empfohlen wird, ist eine umfassende Untersuchung, eingehende Befragung und Beratung der Patientin sowie eventuell eine Bestimmung des Hormonspiegels unerlässlich. Zwei Grundsätze werden immer beachtet: Die niedrigste effektive Dosis kommt während der individuell erforderlichen Behandlungsdauer zum Einsatz. Im Behandlungsverlauf sollten regelmäßige, jährliche Kontrolluntersuchungen u.a. mit Erfassung des Blutdrucks, Körpergewicht und gynäkologischer Kontrolluntersuchung sowie der Untersuchung der Brust stattfinden.
Idealerweise beginnt eine Ersatzbehandlung mit dem Eintritt der Wechseljahre, jedoch nicht später als mit 60 Jahren bzw. kürzer als 10 Jahre nach Beginn der Menopause. Bislang kann keine verbindliche Empfehlung über die Dauer einer Hormonersatztherapie ausgesprochen werden.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen einer Monotherapie, bei der nur Östrogene eingesetzt werden, und einer Kombinationstherapie, bei der eine Kombination aus Östrogen und Gestagen verwendet wird. Es stehen Tabletten, Pflaster, Cremes und Gele zur Verfügung. Zur lokalen Behandlung ausschließlich urogenitaler Beschwerden (z.B. Scheidentrockenheit, Harnwegsinfekte) können östrogenhaltige Cremes, Ovula und Vaginalringe angewendet werden.