Verkehrskollaps und Infrastruktur
Es ist kein Novum, dass in den spanischen Städten die Verantwortlichen für die Weiterentwicklung der Infrastruktur jeglichen Weitblick vermissen ließen
KLAUS WITTE
Donnerstag, 6. November 2025
Es ist kein Novum, dass nicht nur bei uns hier in den spanischen Städten, also auch in Málaga, die Verantwortlichen für die Weiterentwicklung der Infrastruktur in der Vergangenheit jeglichen Weitblick vermissen ließen. Das betrifft die Instandhaltung und Erweiterung der Wasser-Verbundsysteme, wie die Abfallentsorgung, aber auch besonders den Verkehr auf Schienen und Straßen. Wohl dem, der nur gelegentlich auf sein Auto angewiesen ist und/oder seine private Garage oder Parkplatz besitzt, wo er wenigstens abends nach der Heimkehr von der Arbeit ohne qualvolle Suche sein Fahrzeug abstellen kann.
Wenn man früher in die Stadt fahren musste, brauchte es vielleicht fünf Minuten, bis ein kostenloser Parkplatz gefunden war. Heute ist diese Suche eine reine Zeitverschwendung, und egal was es kostet, wird das nächste Parkhaus angesteuert, wo es neben den horrenden Parkgebühren allerdings eine Menge Angstschweiß kostet, ohne Blechschaden mit einem Mittelklassewagen einzuparken, weil die Durchlässe und Parkflächen ganz eindeutig höchstens für Minicooper konzipiert wurden. Mit höheren Frequenzen im Busverkehr, verbunden mit einem Parkplatzangebot an der Peripherie der Stadt sowie Umsteigemöglichkeiten auf die Buslinien ins Stadtzentrum, dem Ausbau der U-Bahn und vor allem mit einer Bahnverbindung aller Küstenstädte könnte vielleicht der Kollaps des Straßenverkehrs verhindert werden.
Trotzdem bleiben zwei Knackpunkte: nämlich der ruhende Verkehr und die große Zahl derer, die auf die Nutzung ihrer Fahrzeuge für den Personen- aber auch für den Lastverkehr aus Gründen des Gelderwerbs existenziell angewiesen sind. Selbst wenn man 'Zukunftsmusik' wie autonomes Fahren und Lufttaxis in die Überlegungen mit einbezieht, bleibt es für die Stadtentwickler eine schier unüberschaubare Aufgabe, die wie ein Damoklesschwert über den Notwendigkeiten der Stadterweiterung als unmittelbare Folge der weiterer Industrieansiedlung schwebt.