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Laura Ubago
Granada
Sonntag, 8. Juni 2025
Die Landwirtschaft in der Provinz Granada kämpft derzeit mit zwei Schädlingen, die Kulturen in zwei Regionen bedrohen: Im Norden treibt die Erzwespe ihr Unwesen, im Süden an der Costa Tropical macht sich der Ambrosiakäfer über Avocadobäume her.
«Euwallacea fornicatus», so der sperrige wissenschaftliche Name des Käfers, ist vor einem Jahr in Motril aufgetaucht, stammt ursprünglich aus Südostasien. In Motril wurde der Ambrosiakäfer in Europa erstmals im Freien entdeckt. In anderen europäischen Ländern war er bisher nur in Gewächshäusern aufgetreten.
Dieses Insekt ist besonders gefährlich, weil es einen Pilz überträgt, der die Bäume verdorren und absterben lässt. Der Käfer liebt es warm und fecht, nimmt sich vor allem alte oder schwache Bäume vor. Wie das Landwirtschaftsministerium von Granada erklärte, sprang der Ambrosiakäfer in Motril von Zierbäumen auf die Avocado-Farmen auf Stadtgebiet über.
Obwohl die Behörden alles tun, um den Käfer auszurotten, sind die Mittel begrenzt. Der Leiter der Landwirtschaftsbehörde, José Miguel Mayo, erklärte, seine Behörde setze auch darauf, die Landwirte zu warnen, ihnen Informationen an die Hand zu geben und sie dazu anzuhalten, ihre Bäume auf Symptome zu überwachen und Anomalien zu melden.
Die Junta de Andalucía wird für den bisherigen Schaden, der durch Rodung von fünf Hektar befallenen Avocadobäumen und den Rückschnitt auf weiteren fünf Hektar entstanden ist, aufkommen.
Seit der Entdeckung des Schädlings hat die Junta in den Provinzen Granada und im angrenzenden Málaga mehr als 1.200 Gegenmaßnahmen durchgeführt. Nach dem anfänglichen Verdacht in drei Zierbäumen in Motril waren bereits im Dezember 2023 insgesamt 25 Fallen aufgestellt worden, im Sommer 2024 wurden erste Fänge bestätigt.
Inzwischen gibt es 50 Fallen in Motril sowie in den übrigen Gemeinden an der Küste und in der Nachbarprovinz. Die Fallen sind speziell dafür ausgelegt, die Ambrosia-Käfer anzulocken und zu fangen. Verwendet wird eine Kombination aus natürlichen Lockstoffen.
Die Landwirte für subtropische Anbaukulturen entlang der Küste sind «ruhig, aber wachsam». Juan Camacho, Sprecher des Agrarverbandes COAG, sagt: «Die Reaktion der Behörden war schnell und energisch. Es gab Informationsgespräche, und jetzt schauen wir uns unsere Betriebe genau an und stehen in Kontakt mit den zuständigen Stadträten in den Gemeinden.»
Die Erzwespe wiederum ist erstmals im Sommer des vergangenen Jahres aufgetreten. Bislang wurde sie in Andalusien nur im Norden der Provinz Granada gesichtet, wo in zwölf Agrarbetrieben Gegenmaßnahmen ergriffen wurden.
Dieses Insekt schädigt nicht die Bäume, sondern die Früchte. Auch hier wurden Fallen aufgestellt und die Mandelbauern zur Vorsicht gemahnt. Experten verweisen darauf, dass es selten sei, dass in Granada zwei so bedeutende Schädlinge gleichzeitig auftreten, dies aber im Zuge der Globalisierung immer häufiger vorkomme.
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