Ehemaliger PP-Stadtrat von Coín im Zuge von Geldwäsche-Ermittlungen verhaftet
Miguel Vázquez hatte sein Amt im November überraschend niedergelegt. Dass eine Verhaftung vorangegangen war, wusste die Gemeindeverwaltung zu dem Zeitpunkt offenbar nicht
Julio J. Portabales
Coín
Donnerstag, 11. Dezember 2025
Miguel Vázquez, ehemaliger Stadtrat der Partido Popular in Coín, gehört zu den zehn Personen, die im Rahmen des Polizeieinsatzes Gargamel verhaftet wurden. Die von der Nationalpolizei durchgeführten Ermittlungen haben eine mutmaßliche Organisation aufgedeckt, die sich durch Geldwäsche aus Bodelleinnahmen in Málaga Stadt und Cártama bereicherte. Ermittelt wird auch wegen der sexuellen Ausbeutung der dort arbeitenden Frauen. Die Verhaftungen fanden bereits Mitte November statt, wurden aber erst jetzt bekannt. Der ehemalige Stadtrat wurde nach einem Verhör zwar wieder freigelassen, muss nun aber auf die weiteren gerichtlichen Entwicklungen warten.
Wenige Tage nach der Verhaftung und bevor sie öffentlich bekannt wurde, hatte Vázquez in einer Stadtratssitzung seinen Rücktritt erklärt. Das kam seinerzeit offenbar überraschend, Válzquez gab «persönliche Gründe» für seine Entscheidung an. Zu diesem Zeitpunkt, so verlautet es aus dem Rathaus, habe die Gemeindeverwaltung keine offizielle Kenntnis von den Ermittlungen oder der Verhaftung gehabt. «Der Fall betrifft weder die Institution noch irgendein anderes Ratsmitglied», so die Gemeindeverwaltung.
Vázquez war im Rathaus von Coín seit 2023 für die Bereiche Kulturerbe, Industrie und Wirtschaftsförderung zuständig. Er kombinierte diese Arbeit mit seiner beruflichen Tätigkeit in einer Steuerberatungsfirma. Nach Angaben der Volkspartei (Partido Popular) steht seine Identifizierung im Rahmen der polizeilichen Ermittlungen im Zusammenhang mit seinen privaten Tätigkeiten und nicht mit seiner Ausübung als Stadtrat. Die ihm zugeschriebenen Beschuldigungen stünden in keinem Zusammenhang mit seiner ehemaligen öffentlichen Funktion.
Inzwischen hat die Partido Popular auch ein parteiinternes Disziplinarverfahren gegen Vázquez eingeleitet. Der nächste Schritt wäre eine mögliche Suspendierung der Mitgliedschaft.
«Der Fall betrifft weder die Institution noch ein anderes Ratsmitglied», so die Gemeindeverwaltung.
Wie aus dem Rathaus bekannt wurde, wird der Bürgermeister von Coín, Francisco Santos, die Vorfälle vor der nächsten Plenarsitzung mit den Sprechern der Fraktionen in der Informationskommission besprechen. Darüber hinaus schließt der Stadtrat nicht aus, ein öffentliches Kommuniqué herauszugeben, um die Öffentlichkeit zu beruhigen und klarzustellen, dass die kommunalen Aktivitäten nicht beeinträchtigt wurden.