Mehrere Bürger von Alameda wollen das Haus von Fran Custodio kaufen, um seine Zwangsräumung zu verhindern
Die Initiative wird auch vom Gemeinderat unterstützt. Ziel ist es, den schwerbehinderten Custodio vor den Plänen eines Investmentfonds zu schützen
Julio J. Portabales
Alameda
Mittwoch, 10. Dezember 2025
Mehrere Wochen sind vergangen, aber Alameda befindet sich noch immer in einem gerichtlichen und sozialen Kampf, um zu verhindern, dass Fran Custodio das Haus verliert, in dem er geboren wurde und immer gelebt hat. Der 64-Jährige ist von der drohenden Zwangsräumung doppelt schwer getroffen, denn er ist schwerbehindert mit einem Grad der Behinderung von 93.
Nach wochenlangen Spannungen und Mobilisierungen auf den Straßen kommt die bislang solideste Lösung - und im Moment die einzig praktikable - von einer Gruppe von Privatpersonen aus der Gemeinde selbst, die bereit sind, das Haus zu kaufen und es Custodio zeitlebens zu überlassen.
Inzwischen hat sich auch der Gemeinderat von Alameda eingeschaltet, der sich der schwierigen Verhandlungen zwischen Custodio, den Kaufinteressenten und dem Investmentfonds, dem die Immobilie gehört, bewusst ist. Die Gemeinde hat sich als direkter Vermittler angeboten.
Der Vorstoß wurde vor Gericht notariell beurkundet und von mehreren am Kauf interessierten Bürgern unterzeichnet. Der Bürgermeister von Alameda, José García Orejuela, überreichte diese Urkunde zusammen mit einem kommunalen Dokument, das die Richtigkeit der Initiative bescheinigt, an die für die geplante Räumung zuständige Justizbehörde. Die Hoffnung ist, dass ein erneuter Zwangsräumungserlass ausgesetzt wird, bis eine Einigung erzielt werden kann.
«Es gibt mehrere Personen und Gruppen, die sich zusammenschließen wollen, um das Haus zu erwerben. Die Idee ist, dass Fran dort bis an sein Lebensende bleiben kann», erklärte der Bürgermeister, stellte jedoch auch klar, dass die Gemeindeverwaltung keine Mittel für den Kauf bereitstellen werde, sondern lediglich als Gesprächspartner fungiere.
Keine Annäherung
Die Notwendigkeit eines Vermittlers erklärt sich aus der festgefahrenen Situation mit dem Investmentfonds, zu dem die Bürger und lokalen Behörden bislang keinen direkten Zugang haben. Der vorherige Mediator, mit dem Gespräche geführt wurden, arbeitet nicht mehr für das Unternehmen. «Wir haben keinen direkten Kontakt gehabt. Nur indirekt. Und wir müssen noch verhandeln, um das Geschäft abschließen zu können», beklagte García Orejuela. Ihm zufolge hat der Fonds zuletzt die Summe für den Kauf auf 40.000 Euro erhöht. Die Kaufinteressenten fordern Rechtssicherheit und einen stabilen Kommunikationskanal, um die Transaktion zu formalisieren.
Orejuela über den Investmentfonds: «Wir haben keinen direkten Kontakt gehabt. Nur indirekt. Und wir müssen noch verhandeln, um das Geschäft abzuschließen.»
Bei der für den 17. Oktober anberaumten Zwangsräumung von Fran Custodio hatten sich mehr als 500 Bürger vor dem Haus versammelt und konnten die Räumung verhindern.
Der Ursprung des Konflikts liegt mehr als vier Jahrzehnte zurück, als Custodios Vater das Haus als Bürgschaft für den Kauf einer Finca nutzte. Die Folgen waren Schulden von etwa 36.000 Euro, die Gegenstand mehrerer Zahlungsvorschläge waren, und schließlich in den Händen eines Fonds landeten, der auf Zahlungsangebote von bis zu 60.000 Euro nicht einging.
Nun warten alle darauf, dass der Fonds sich zu Gesprächen bereit erklärt, und sind zuversichtlich, dass die Initiative von Bürgern und Gemeinderat das erreicht, was die Justiz bisher nicht geschafft hat: dass Custodio weiterhin in dem Haus leben kann, in dem er sein ganzes Leben verbracht hat.