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Krebspatientin mit Optune-Gerät von der Firma Novocure. NOVOCURE
Innovative Krebstherapie

In Málaga wird andalusienweit erstmals eine neue Hirntumortherapie angewandt

Es handelt sich um die TTFields-Therapie zur Behandlung des aggressiven Glioblastoms, die das Fortschreiten des Krebses verlangsamen und die Lebenserwartung des Patienten erhöhen soll

José Antonio Sau

Málaga

Freitag, 19. Dezember 2025

Am 9. Dezember hatte das andalusische Gesundheitsministerium die Einführung der TTFields-Therapie zur Behandlung des extrem aggressiven Hirntumors Glioblastom in den öffentlichen Krankenhäusern des andalusischen Gesundheitsdiensts (SAS) angekündigt. Nun hat das Universitätskrankenhaus Hospital Regional von Málaga in dieser Woche als erstes in Andalusien diese innovative Therapie mit elektrischen Wechselfeldern bei einem Patienten angewendet. Die Behandlung kann mit einem speziellen Gerät zu Hause durchgeführt werden und soll die Lebenserwartung des Patienten erhöhen.

Wie Gesundheitsminister Antonio Sanz erläuterte, handelt es sich um eine innovative Technologie, bei der externe Geräte eingesetzt werden, um das Tumorwachstum zu stoppen oder zu verlangsamen und die Überlebenschancen sowie die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. In Málaga werden jedes Jahr zwischen 60 und 80 Glioblastome diagnostiziert. Sanz versicherte: «Wir sprechen von einem echten Fortschritt bei Hirntumoren, der es Dutzenden von Patienten ermöglichen wird, Zugang zu einer wirksamen Therapie zu erhalten, ohne Andalusien zu verlassen.»

Verlangsamtes Fortschreiten des Tumors

Álvaro Montesa, Leiter der onkologischen Abteilung des Universitätskrankenhauses, erklärte, dass es sich um «ein Gerät handelt, das elektrische Wechselfelder durch Elektroden auf dem Kopf verabreicht, um die Zellteilung zu verändern: In allen Tumoren vermehren sich die Zellen, und für diese Vermehrung haben die Zellen elektromagnetische Felder, die wir mit dieser Behandlung verändern. Indem wir sie verändern, wird die Teilung gestoppt und die Zellen werden zerstört«.

Bild des tragbaren Optune-Geräts. NOVOCURE

Der renommierte Onkologe erklärte, das Gerät funktionere über eine Batterie und könne in einem Rucksack oder einer Tasche mitgeführt werden. Montesa weiter: «Der Patient muss sich den Kopf rasieren und wird mit Elektroden ausgestattet, durch die das Magnetfeld erzeugt wird.» Die Behandlung werde «zusammen mit einer oralen Chemotherapie verabreicht». In einer internationalen Studie sei die Lebenserwartung nach der Diagnose von 19,8 Monaten auf 24,5 Monate angestiegen.

«Qualitätssprung»

Das andalusische Gesundheitsministerium bekräftigte, die Standardbehandlung des Glioblastoms habe bisher aus Operation, Strahlen- und Chemotherapie bestanden. Mit dieser Ergänzung, so Gesundheitsminister Sanz, «hat Andalusien einen Qualitätssprung in der Behandlung dieser Patienten gemacht. Es war wichtig, eine innovative und nützliche Antwort auf eine Krankheit mit einer komplexen Prognose anzubieten. TTFields ermöglicht uns dies».

Das von der Firma NovoCure gelieferte Gerät mit dem Namen Optune kommt zum Patienten nach Hause, wo Techniker des Unternehmens die Anwendung erklären. «Idealerweise sollte die Behandlung so viele Stunden am Tag wie möglich gemacht werden, mindestens jedoch 17. Je mehr Stunden, desto größer die Wirkung», sagte Montesa.

Diese neue Behandlungsform ist in Andalusien ab jetzt in Krankenhäusern mit Spezialabteilungen für Neurochirurgie, medizinische Onkologie, Strahlenonkologie und Rehabilitation möglich, darunter Virgen del Rocío, Reina Sofía, Macarena, Regional, Puerta del Mar, Torrecárdenas, Virgen de las Nieves, Jaén und Juan Ramón Jiménez.

Das Glioblastom ist eine seltene, sehr aggressive Krebsart mit einer Inzidenz von drei bis fünf Fällen pro 100.000 Einwohner.

Das Glioblastom ist eine seltene, sehr aggressive Krebsart mit einer geschätzten Inzidenz von drei bis fünf Fällen pro 100.000 Einwohner. Die durchschnittliche Überlebenszeit liegt selbst mit den besten derzeitigen Behandlungen bei nur 14 bis 16 Monaten.

Das Gerät für die TTFields-Therapie ist in den Vereinigten Staaten zugelassen und wird von wissenschaftlichen Gesellschaften wie der Spanischen Gesellschaft für Medizinische Onkologie empfohlen. «Wir wollen, dass die Innovation dorthin kommt, wo sie am meisten gebraucht wird, und dass Hirnkrebspatienten hier den gleichen Zugang haben wie in den besten europäischen Zentren», so Sanz.

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