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Handelskonflikt

Trumps Zölle werden Málaga 45 Millionen kosten, wobei Öl am stärksten betroffen ist

Unternehmen in Málaga atmen auf, weil nun mehr Gewissheit herrscht, wenngleich die Auswirkungen der neuen Zölle als «erheblich» bezeichnet werden

Cristina Vallejo

Málaga

Donnerstag, 31. Juli 2025

Die Verhandlungen zwischen der Europäischen Union und der Delegation von US-Präsident Trump endeten am Sonntag in Schottland mit einem Zugeständnis Brüssels: Die EU hat für den Export ihrer Waren in die USA einen Zoll von 15 Prozent akzeptiert. Für Spanien eine zu verkraftende Übereinkunft, da die Vereinigten Staaten in diesem Jahr bislang gerade einmal 4,45 Prozent der gesamten Exporte ausmachen: 7,262 Milliarden Euro von insgesamt fast 163,4 Milliarden Euro, die zwischen Januar und Mai akkumuliert wurden. Damit wurde praktisch gleich viel über den großen Teich exportiert wie 2024, an dessen Ende Waren im Wert von 18,179 Milliarden Euro in die USA gegangen waren. Insgesamt wurden Waren für fast 384,5 Milliarden Euro ausgeführt.

Legt man die Zahlen vom vergangenen Jahr zugrunde, würden Zölle in Höhe von rund 2,725 Milliarden Euro fällig. Für Andalusien sind die Vereinigten Staaten der fünftwichtigste internationale Kunde mit einem Anteil von 6 bis 7 Prozent am gesamten Auslandsumsatz. Im vergangenen Jahr erreichte der Exportwert in die USA 3,138 Milliarden Euro, während insgesamt mehr als 40 Milliarden Euro an Waren und Dienstleistungen ins Ausland verkauft wurden. Die Zölle hätten sich für Andalusiens Unternehmen also auf etwa 470 Millionen Euro belaufen. Berücksichtigt werden muss in diesem Zusammenhang, dass bis April dieses Jahres die andalusischen Verkäufe auf den amerikanischen Markt um 14 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum zurückgegangen sind.

Der Arbeitgeberverband von Málaga (CEM) hat die Auswirkungen des Zollabkommens auf die Unternehmen der Provinz Málaga anhand aktueller Zahlen aus 2025 berechnet. Demnach hat die Provinz bis Mai Waren im Wert von rund 140 Millionen Euro in die Vereinigten Staaten exportiert, weshalb der Arbeitgeberverband davon ausgeht, dass der Export im gesamten Jahr auf rund 300 Millionen Euro steigen wird. Mit diesen Prognosen schätzt der CEM die Zollabgaben für die Unternehmen in Málaga auf etwa 45 Millionen Euro, eine wirtschaftliche Auswirkung, die «erheblich» sei. Der Arbeitgeberverband räumt ein, dass die Vereinbarung den Unternehmen zwar Stabilität und Sicherheit bringe. Allerdings müsse man noch Vorsicht walten lassen: Der Wortlaut des Abkommens und seine tatsächlichen Auswirkungen auf die betroffenen Wirtschaftszweige seien noch nicht im Detail bekannt, da von einem 0-prozentigen Tarif für einige strategische Produkte die Rede sei. CEM-Präsident Javier González de Lara sagte: «Wenn man das Abkommen positiv betrachtet, mindert es das Risiko eines anhaltenden Handelskriegs und bietet Sicherheit, auch wenn es relevante Zölle für andalusische Schlüsselsektoren beibehält».

Was die Branchen betrifft, so dürfte der Olivenölsektor am stärksten betroffen sein. Nach offiziellen Zahlen für 2024 entfallen von den 308 Millionen Euro, für die Waren aus Málaga in die Vereinigten Staaten exportiert wurden, 221,9 Millionen Euro auf Olivenöl. Antonio Luque, Präsident der Kooperative Dcoop, suchte das Positive am Zollabkommen: «Es hätte ein Schreck oder der Tod sein können, und wir haben einen Schreck bekommen. Glücklicherweise sprechen wir nicht von 30 oder 50 Prozent. Wir können damit leben und geben es an die Verbraucher weiter. Es wird uns mehr kosten, den Absatz zu steigern, aber wir hoffen, dass die amerikanischen Verbraucher etwas höhere Preise akzeptieren werden. Jetzt können wir ein wenig aufatmen, weil wir mehr Gewissheit haben. Aber wir wollen das Kleingedruckte sehen, um zu wissen, ob der Zoll sowohl für verpackte als auch für lose Produkte gilt, denn wenn die USA mit diesen Zöllen nur die amerikanische Industrie ankurbeln wollen...».

Obwohl die offiziellen Statistiken zeigen, dass die Olivenölausfuhren in die Vereinigten Staaten im vergangenen Jahr 221 Millionen Euro erreichten, schätzt Luque die Gesamtexporte von Dcoop in das amerikanische Land auf 275 Millionen Euro. Für dieses Jahr rechnet er mit einem ähnlichen Exportvolumen wie 2024, auch wenn der Umsatz aufgrund des Preisverfalls bei den Rohstoffen etwas geringer ausfallen werde.

Es gibt andere landwirtschaftliche Teilsektoren, die nur geringfügig von den Zöllen betroffen sind. Oder gar nicht. Das Unternehmen Trops zum Beispiel, das tropische Früchte, vor allem Avocados und Mangos, produziert und vermarktet, ist praktisch nicht betroffen. Ein Unternehmenssprecher: «Unsere Kunden sind hauptsächlich europäische Länder. Wenn es um Obst geht, gilt: je näher, desto besser.» Ähnliches wird aus dem Fleischsektor gemeldet. Ramón Soler Ciurana, Betriebsleiter von Faccsa-Prolongo und Präsident des Spanischen Nationalen Verbands der Fleischindustrie (Anice), bestätigt, dass die Auswirkungen auf die Branche in Málaga praktisch gleich Null sein werden. Die am stärksten betroffenen Bereiche seien die iberischen Fleischsorten, insbesondere der Schinken, der in anderen Gebieten produziert werde. Der Generaldirektor des Arbeitgeberverbandes Anice, Giuseppe Aloisio, erklärte mit Blick auf die Fleischexporte aus Andalusien: «Wir sind zuversichtlich, dass wir mit neuen, klaren Regeln in der Lage sein werden, die Wachstumsrate wieder aufzunehmen. In diesem Fall würden wir wichtige Positionen konsolidieren, die insbesondere die andalusische Schweinefleischverarbeitungsindustrie auf dem anspruchsvollen nordamerikanischen Markt erreicht hat. Wir würden jede Art von Kampagne für Agrar- und Lebensmittelprodukte begrüßen, die Andalusien starten kann».

Wein, Fisch in Salzlake, Essig oder Safran

Es gibt andere Lebensmittel, die im großen Rahmen aus der Provinz in die Vereinigten Staaten exportiert werden: zum Beispiel andere Speiseöle (12,6 Millionen Euro), Wein (4,4 Millionen Euro) sowie getrockneter oder in Salzlake eingelegter Fisch (0,9 Millionen), Essig (0,9 Millionen) oder Safran (0,8 Millionen Euro).

Die Liste der Verkäufe Málagas in die USA beschränkt sich nicht nur auf den Lebensmittelsektor. Aus offiziellen Daten geht hervor, dass das zweitwichtigste Produkt nach dem Olivenöl automatische Regel- und Steuerungsinstrumente und Geräte sind (23,8 Millionen Euro). Erwähnenswert sind auch die Verkäufe von Photovoltaik-Paneelen (5,7 Millionen Euro) oder elektronische Bauelemente für Fernseher und andere audiovisuelle Geräte (3,1 Millionen Euro). Auf der Liste der in die Vereinigten Staaten exportierten Produkte aus Málaga tauchen auch Namen bedeutender Unternehmen aus der Provinz auf wie Airzone (Klimaanlagen), Denso Ten (Elektronik) oder TDK (Elektronik).

Angesichts der Auswirkungen der Zölle fordert González de Lara die andalusische und die nationale Regierung auf, die Diversifizierung der Exportmärkte und die internationale Förderung andalusischer Produkte stärker zu unterstützen, um die mit den amerikanischen Zöllen verbundenen neuen Kosten abzufedern.

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