63 Ertrunkene in Andalusien seit Jahresbeginn trüben den Sommer
Mit einem Anstieg der Rettungsaktionen um 67 Prozent haben Badeunfälle in der Autonomen Region stark zugenommen
JOSÉ LUIS PIEDRA
SEVILLA.
Donnerstag, 4. September 2025
Tod durch Ertrinken wird zu einer immer häufiger auftretenden Tragödie im Sommer, auch in Andalusien. Die Notfallverantwortlichen sind besorgt.
In diesem Jahr sind laut Angaben des integrierten Systems zur Erfassung von Vorfällen im Wasserbereich der spanischen Wasserrettung (Federación Española de Salvamento y Socorrismo) bisher 63 Menschen in Gewässern Andalusiens, wie Stränden, Schwimmbädern, Flüssen und Binnengewässern, ertrunken.
Allein im August waren es elf Menschen, einige davon in Schwimmbädern, wie ein dreijähriges Mädchen in Alhaurín de la Torre und ein Junge in Encinas Reales (Córdoba). Die anderen Todesfälle ereigneten sich im Meer und in Binnengewässern, der letzte am vergangenen Dienstag am Strand La Fontanilla in Conil de la Frontera in der Provinz Cádiz.
Darüber hinaus zeigt die jüngste Bilanz des Regionalministeriums für Präsidentschaft, Inneres, Sozialen Dialog und Verwaltungsvereinfachung zu Unfällen und Ertrinkungsfällen in Andalusien, dass auch die Zahl der Rettungseinsätze in diesem Jahr um 67 Prozent gestiegen ist.
Die meisten Todesfälle werden an Stränden verzeichnet, gefolgt von Flüssen und Schwimmbädern. Sie ereignen sich zudem überwiegend an Orten, an denen es keine Rettungsdienste gibt.
Und ihre Zahl steigt stetig an. Nach Angaben des Notdienstes 112 Andalucía wurden im Jahr 2024 insgesamt 402 Rettungseinsätze an Stränden, im Meer, in Schwimmbädern und in Binnengewässern koordiniert, 3 Prozent mehr als 2023, mit 390 Einsätzen.
Deutlicher Anstieg
In diesem Jahr ist ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen: Bis zum 1. Juli gab es 169 Rettungseinsätze, mehr als doppelt so viele wie im gleichen Zeitraum des Jahres 2024. Diese Daten machen die Prävention von Unfällen und Ertrinken im Wasser zu einer Herausforderung, die laut dem zuständigen Ministerium vielschichtige Maßnahmen erfordert.
Darunter sind insbesondere diejenigen hervorzuheben, die der Notfallplanung sowie der Schulung und Information der Bevölkerung dienen. Nach den geltenden Vorschriften sind alle Küstengemeinden Andalusiens dazu verpflichtet, über von den Gemeindeparlamenten genehmigte Sicherheits- und Rettungspläne für Strände zu verfügen.
Ratgeber für Sicherheit an den Stränden
Was die Maßnahmen im Jahr 2025 betrifft, so hat die Regionalregierung von Andalusien den Ratgeber für Sicherheit an Stränden und in Schwimmbädern aktualisiert und weitere erstellt, beispielsweise zur Prävention bei Tsunamis, Wald- und Stadtbränden oder Erdbeben.
Darüber hinaus verfügt die digitale Strandkarte 'Catálogo General de Playas' der Junta de Andalucía in diesem Sommer über einen virtuellen Sprachassistenten, mit dem der Nutzer in Echtzeit den Zustand der Strände und ihre Eigenschaften, die Flaggen und die Sicherheitsdaten abfragen kann, um im Notfall effizient eingreifen und koordinieren zu können.
Diese Funktion kann kostenlos über das Internet und auf dem Mobiltelefon über die Strand-App der Regionalregierung abgerufen werden, die effektive, detaillierte und Echtzeit-Informationen zu jedem Strand sowie relevante Sicherheitsdaten, einschließlich der Standorte von Rettungsstationen und Beobachtungstürmen, bietet.
Mit all diesen Mitteln setzt sich die andalusische Regierung für eine verstärkte Planung und Prävention als bestes Mittel ein, um Leben zu retten und Unfälle im Wasser zu minimieren, denn die Region verfügt über eine knapp 1.000 Kilometer lange Küste mit fast 500 Stränden sowie zahlreiche Flüsse und Stauseen im Landesinneren.
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