Die Miniaturcomputer sind im Kommen -Was macht sie so beliebt?
J.C. Castillo
Sonntag, 26. Oktober 2025
Wer über den Kauf eines Computers nachdenkt, hat in der Regel zwei Optionen zur Auswahl: einen Desktop-PC (für zu Hause oder das Büro) oder einen Laptop, wenn man viel unterwegs ist und von überall aus arbeiten muss. Seit einigen Jahren erobert jedoch ein dritter Typ den Markt und erfreut sich immer größerer Beliebtheit.
Wir sprechen von sogenannten 'Mini-PCs', die laut einem von Allied Market Research veröffentlichten Bericht bis 2032 einen Markt von bis zu 33 Milliarden Dollar darstellen könnten. Doch was bedeutet diese Bezeichnung genau? Stellen Sie sich die klassischen Tower-Computer vor und reduzieren Sie jede seiner Komponenten auf ein Minimum, sodass Sie ihn nicht mehr unter dem Schreibtisch unterbringen müssen, sondern auf dem Tisch oder in einem Regal platzieren können (sogar versteckt hinter dem Monitor oder einem Stapel Bücher).
Angesichts dieser Schrumpfung könnte man denken, dass diese Systeme eine nur eingeschränkte Leistung bieten – doch weit gefehlt: Die Hersteller bauen in die kompakten Gehäuse fortschrittlichste Technik ein, wodurch einige selbst leistungsintensive Spiele ausführen oder auch zur Videobearbeitung geeignet sind.
Abgesehen von ihrer Nutzung in Büros und zur Unterhaltung werden Mini-PCs häufig auch als Multimedia-Center, Heimserver oder Backup-Geräte in Schulen, Bibliotheken und sonstigen Einrichtungen eingesetzt.
Passt in den Rucksack
Dank ihrer kompakten Bauweise können wir diese Computer mit wenigen Handgriffen im Rucksack verstauen: Nur das Netzkabel (das Netzteil ist in der Regel integriert) und das Videokabel (DisplayPort, HDMI...) müssen angeschlossen werden, um sie mit einen beliebigen Bildschirm zu verbinden. So wird der Fernseher in unserem Hotelzimmer zum Computermonitor. Darüber hinaus erlauben bestimmte Modelle die Nutzung eines Tablets als Bildschirm, was die Möglichkeiten noch erweitert.
Die Geräte verfügen zudem über eine Reihe von Anschlussmöglichkeiten: Wir können USB-Zubehör, Speicherkarten und sogar Ethernet-Kabel für eine höhere Verbindungsgeschwindigkeit anschließen. Ganz zu schweigen von den Spezifikationen für die drahtlose Konnektivität: Die neuesten Mini-Computer sind mit den innovativen Standards WiFi-7 und Bluetooth 5.4 kompatibel, die Stabilität und Latenzzeiten deutlich verbessern.
Weitere Vorteile der Mini-PCs liegen im Bereich des Energieverbrauchs, der Wartung und des Geräuschpegels. Während größere Geräte mit teilweise recht lauten Lüftern ausgestattet sind, verfügen viele Mini-PCs über passive Kühlsysteme (ohne Lüftung), wodurch sie praktisch geräuschlos sind. Zudem werden wir einen Rückgang der Stromrechnung im Vergleich zu herkömmlichen Computern feststellen: Während letztere bei mäßiger Nutzung zwischen 100 und 200 Wattstunden (Wh) pro Tag verbrauchen können, liegen die kompakten Modelle zwischen 15 und 30 Wh. Am Ende des Jahres kann dies zu einer Ersparnis von mehr als 60 Euro führen.
Was die Wartung angeht, so minimiert die geringere Staubansammlung (es gibt weniger Spalten, durch die Staub eindringen kann) die damit verbundenen Probleme, und in einigen Fällen lassen sich Komponenten (wie RAM-Speicher oder das Speicherlaufwerk) dank der schnell zu demontierenden Gehäuseabdeckung problemlos erweitern oder austauschen.
Viele Preisklassen
Obwohl die Preise für hochwertige Mini-PCs bei weit über tausend Euro liegen können, gibt es auch sehr preiswerte Modelle, die letztlich für die enorme Beliebtheit dieser Geräte im letzten Jahrzehnt verantwortlich sind. Weniger bekannte asiatische Hersteller bieten Modelle ab 150 Euro an, die für Büroaufgaben, die Wiedergabe von Filmen oder weniger anspruchsvolle Spiele vollkommen ausreichend sind. Eine gute Option, insbesondere für Kinder, die noch nie einen eigenen Computer hatten. Wie auch bei herkömmlichen Computern können schon im Haushalt vorhandene Peripheriegeräte wie Monitor, Tastatur und Maus zumeist problemlos an den Mini-PC angeschlossen werden.
Der einzige Nachteil gegenüber einem Laptop ist vielleicht, dass wir dieses Zubehör auf Reisen extra mitnehmen müssen. Es gibt jedoch Möglichkeiten, auch dieses Problem zu umgehen, wie beispielsweise Apps für unser Smartphone, mit denen wir dessen Touchscreen als Trackpad und virtuelle Tastatur nutzen können.
In den letzten fünf Jahren sind auch Mini-PCs auf den Markt gekommen, die wie tragbare Spielkonsolen gestaltet sind (Steam Deck, Lenovo Legion Go, Asus ROG Ally ...): Sie verfügen über Touchscreens, Analogsticks, Tasten und Trigger für den Zugriff auf die wichtigsten PC-Spieleshops, aber nichts hindert uns daran, sie an einen Monitor anzuschließen, um Linux, Windows oder andere Betriebssysteme auf traditionelle Weise zu nutzen – echte Zwei-in-Eins-Geräte.