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Marisa Flórez vor einer der Fotografien, die im MEET zu sehen sind.

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Marisa Flórez vor einer der Fotografien, die im MEET zu sehen sind. MIGUE FERNÁNDEZ
Kultur

Museo Ruso teilt sich Tabacalera-Gebäude in Málaga mit dem neuem Ausstellungsbereich MEET

Die Fotoreporterin Marisa Flórez weiht die neuen Räumlichkeiten mit ikonischen Aufnahmen der spanischen Geschichte der letzten Jahrzehnte ein

REGINA SOTORRÍO

MÁLAGA.

Donnerstag, 27. November 2025

Die Plakate, die das Eingangstor flankieren, spiegeln den Wandel wider. Das Tabacalera-Gebäude ist nicht mehr das Russische Museum, oder zumindest nicht nur. Die fast 3.000 Quadratmeter großen Räume des historischen Gebäudes werden von nun an unter zwei verschiedenen Marken geführt: der bekannten Sammlung des Russischen Museums (ohne die Sammlung aus Sankt Petersburg, die nach Putins Invasion in der Ukraine Spanien verlassen musste) und dem neuen MEET, Málaga Espacio Expositivo Tabacalera, in dem seit vergangener Woche mehr als 180 Fotografien das letzte halbe Jahrhundert der spanischen Geschichte aus der Sicht von Marisa Flórez, einer der Pionierinnen des Fotojournalismus, illustrieren.

Die Stadtverwaltung von Málaga reagiert damit auf einen Kriegskonflikt, der sich in die Länge zieht und die Rückkehr der Werke aus Sankt Petersburg auf kurze Sicht unmöglich macht. Gleichzeitig kommt sie damit dem «Interesse» öffentlicher und privater Sammlungen nach, in Málaga ausgestellt zu werden. Trotzdem soll nicht darauf verzichtet werden, weiterhin hochwertige russische Kunst aus europäischen Sammlungen zu beherbergen, um ein bereits in der Stadt etabliertes 'Label' zu bewahren. Tatsächlich wird der in Madrid lebende belarussische Fotograf Valery Katsuba bald diese Räume beziehen. Zuvor, am 4. Dezember, wird das MEET seine zweite Ausstellung vorstellen, die sich auf die Malerei zur Zeit der Habsburger konzentriert. Beide Bereiche werden je nach der jeweiligen Werkschau flexibel und ohne starre Trennungen im Gebäude koexistieren. Mit diesem neuen Konzept wird nach einem allmählichen Rückgang der Besucherzahlen seit dem Bruch mit dem Kreml eine Wiederbelebung angestrebt. «Dies wird dieser kulturellen Einrichtung Málagas neuen Schwung verleihen», ist Luis Lafuente, Leiter der öffentlichen Agentur, die die städtischen Museen verwaltet, zuversichtlich.

'Marisa Flórez. Un tiempo para mirar (1970-2020)' übernimmt diese Aufgabe bis zum 30. Mai. Die Fotografin, die mit dem Staatspreis für Fotojournalismus ausgezeichnet wurde, präsentiert eineAuswahl ihrer Arbeiten aus 50 Jahren in den Medien, größtenteils bei der Tageszeitung El País. Mit ihrer Kamera war sie Zeugin des Wandels in Spanien und suchte dabei stets nach der menschlichen und persönlichen Seite der Personen, die diesen Wandel prägten. «Ich habe mich nie besonders für offizielle Fotos interessiert», gab sie bei der Eröffnung zu und zeigte sich «überwältigt», nun selbst im Mittelpunkt des Interesses zu stehen.

Ihre Kamera war in Schlüsselmomenten dabei, die heute in Geschichtsbüchern behandelt werden. Sie hielt das Leben des Kongresses in den ersten Legislaturperioden fest, mit aufschlussreichen Bildern wie dem, das die Einsamkeit von Adolfo Suárez in den letzten Jahren des Übergangs zur Demokratie zeigt. Sie war bei der Beerdigung der spanischen Revolutionärin La Pasionaria dabei, deren Sarg von einem sehr jungen Julio Anguita getragen wurde. Und sie war voller Vorfreude und Nervosität bei der Ankunft des Picasso-Gemäldes 'Guernica' am Flughafen Barajas dabei, der Rückkehr «des letzten Exilanten» nach Spanien. Ihre Schnappschüsse erinnern an die ersten Demonstrationen für das Recht auf Abtreibung, zeigen einen Demonstranten mit erhobener Faust beim Marsch am 1. Mai 1978 und die ersten Frauen, die bei der Guardia Civil arbeiteten. Aber auch das folkloristische Spanien von Lola Flores, die mit tränenfeuchten Augen jeden Spanier um «eine Pesete» bittet, um ihre Schulden beim Finanzamt zu begleichen; das Spanien, das internationale Filmproduktionen mit Stars wie Anthony Quinn anzog; und das Spanien, das sich nun für Rockbands wie die Rolling Stones öffnete.

Die Königsfamilie

Die Königsfamilie wird in verschiedenen Epochen gezeigt. Den Auftakt bildet ein riesiges Bild mit dem Titel 'La Generación del Rey', auf dem Juan Carlos von gleichaltrigen Persönlichkeiten der damaligen Zeit umgeben ist, von Francisco Umbral über Antonio Gala bis hin zu Montserrat Caballé, Nuria Espert und Adolfo Suárez. Das Foto wurde 1991 im Zarzuela-Palast für die Sendung 'Los años vividos' aufgenommen. Auf einem anderen Schnappschuss hält Marisa Flórez den Moment fest, in dem sich die Monarchen bei der Hochzeit der Infantin Elena einem liebevollen Blick zuwerfen. An einer anderen Stelle der Ausstellung zieht Königin Sofía in Trauerkleidung und mit verlorenem Blick alle Aufmerksamkeit auf sich, während sie darauf wartet, den Leichnam ihrer Mutter nach Athen überführen zu können.

Die von der Comunidad de Madrid organisierte Ausstellung 'Marisa Flórez. Un tiempo para mirar (1970-2020)' kommt mit Unterstützung der Stiftung La Caixa nach Málaga, nachdem sie im vergangenen Mai in der Sala Canal de Isabel II Premiere hatte. Es ist eine Ausstellung «voller Gefühle», sagt Flórez, aber ohne Nostalgie. «Wir laden dazu ein, diese Fotos aus der Gegenwart zu betrachten, um zu erfahren, wie unsere Zukunft aussehen wird», betonte die Kuratorin Mónica Carabias. Einige werden sich an einen Moment ihres Lebens erinnern, andere werden Ereignisse entdecken, die sie nie erlebt haben. Für Flórez war es ihr Beruf. «Ich wollte das beste Foto machen, damit es in der Zeitung auf der Titelseite erscheint.» Und oft gelang ihr das auch.

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