Toni Kroos mit dem Bundesverdienstkreuz von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Madrid ausgezeichnet
Deutscher Fußball-Weltmeister wurde neben sportlichen Errungenschaften auch für seine Vorbildwirkung auf Jugendliche sowie sein soziales Engagement zugunsten schwerkranker Kinder geehrt
Manuel Meyer
Madrid
Donnerstag, 27. November 2025
Der ehemalige deutsche Fußball-Nationalspieler Toni Kroos wurde am Donnerstag von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Madrid mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Steinmeier, der sich auf einem dreitägigen Staatsbesuch in Spanien befindet, bezeichnete Kroos als „deutsch-spanische Fußball-Legende«, die „sich wie nur wenige andere um die Freundschaft zwischen Deutschland und Spanien verdient gemacht hat«.
Er sei aber nicht nur wegen seiner herausragenden sportlichen Fähigkeiten und Erfolge wie dem Gewinn der Fußballweltmeisterschaft 2014 in Brasilien oder den insgesamt sechs Champions-League Titeln zur Legende und einem der erfolgreichsten deutschen Sportler überhaupt geworden, so Steinmeier. „Es war auch Ihr sympathisches und besonnenes Auftreten auf und neben dem Platz, das Sie zum Vorbild für viele junge Fußball-Talente und Sportbegeisterte gemacht hat«.
Besonders rechtfertigte Steinmeier Kroos Ehrung mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande aber auch mit seinem großen sozialen Engagement: „Seit vielen Jahren unterstützen Sie mit Ihrer Stiftung schwerkranke und chronisch kranke Kinder und ihre Angehörigen. Ihre Stiftung sorgt dafür, dass betroffene Kinder und ihre Familien schnell und ohne Umwege Therapien, Behandlungen und Hilfsmittel erhalten, die andere Kostenträger oft nicht ausreichend oder gar nicht finanzieren«.
Damit erfülle Kroos Mädchen und Jungen nicht nur kleine Träume, sondern manchmal auch letzte Wünsche, gebe ihnen ein „Stück Normalität, vor allem Freude und immer wieder auch Hoffnung«, sagte Steinmeier während der Vergabe im Santiago-Bernabéu-Fußballstadion von Real Madrid.
Auslöser für die Gründung der Stiftung war Kroos Begegnung mit einem krebskranken Jungen während der Chemotherapie, der ungefähr im Alter seines eigenen Sohns war. „Sein Schicksal, so haben Sie es selbst erzählt, hat Sie damals so berührt, dass Sie beschlossen zu helfen«, erinnerte sich Steinmeier. „Lieber Toni Kroos, so wie Sie da unten auf dem Rasen Verantwortung für Ihre Mannschaft übernommen haben, so übernehmen Sie heute Verantwortung für andere Menschen, für ein gutes Miteinander in der Gesellschaft und für die Freundschaft zwischen Deutschland und Spanien. Ich danke Ihnen von Herzen für Ihr Engagement«, meinte der Bundespräsident.
Zehn Jahre bei Real Madrid
Der ehemalige Spieler des FC Bayern München, der seine Karriere 2024 nach zehn Jahren bei Real Madrid beendete und in der spanischen Hauptstadt wohnen blieb, sagte, es wäre eine ganz besondere Auszeichnung für ihn, gerade weil er sie nicht nur für seine sportlichen Erfolge erhielt, sondern auch für seinen Einsatz außerhalb des Fußballplatzes und mit der Arbeit seiner Stiftung. Sein soziales Engagement habe ihm sogar selber geholfen, trotz des Ruhms und des Rampenlichts „mit den Füßen auf den Boden« bleiben zu können. Nimmt das Bundesverdienstkreuz als Motivation, weiterzumachen mit seinen sozialen Hilfsprojekten.
Kroos ist bereits der dritte frühere deutsche Nationalspieler, der in diesem Jahr für sein soziales Engagement diese Anerkennung erhält. Zuvor wurde Anfang Oktober Ex-Nationalmannschaftskapitän Philipp Lahm für die Arbeit seiner Stiftung mit benachteiligten Kindern und Jugendlichen in Deutschland und Südafrika geehrt.
Im November bekam auch Gerald Asamoah das Bundesverdienstkreuz überreicht. Steinmeier bezeichnete Asamoah als einen „Brückenbauer zwischen Ghana und Deutschland« und würdigte den früheren Bundesliga-Stürmer für die Arbeit seiner Stiftung mit herzkranken Kindern in Ghana.
Asamoah ist zudem in Deutschland Botschafter des Projekts „Schule ohne Rassismus«. Dabei handelt es sich um das größte Schulnetzwerk Deutschlands, das sich aktiv gegen Rassismus, Diskriminierung und Mobbing an deutschen Schulen einsetzt.