Borrar
Oft im Visier von Verschwörungstheoretikern: Melinda und Bill Gates. RICK WILKING / REUTERS

Vermutung zu «Krankheit X» im Kongo ist unbegründet

Zu der kürzlich aufgetauchten neuen 'Krankheit X' kursieren viele Gerüchte. Der dpa-Faktencheck klopft sie auf ihre Richtigkeit ab

DPA

BERLIN.

Donnerstag, 26. Dezember 2024

Hunderte Menschen erkrankten in der Demokratischen Republik Kongo jüngst mit Symptomen, für die es keine Erklärung gab. Der Begriff 'Krankheit X' sollte auf den zunächst unklaren Ursprung verweisen. Die offenen Fragen waren ein Nährboden für Spekulationen. Eine Behauptung: Es gäbe einen Zusammenhang zwischen der unbekannten Krankheit und einem «kürzlich eingeführten Impfstoff der Gates-Stiftung».

Bewertung

Die Behauptung ist unbegründet. Vermeintliche Beweise sind falsch oder irreführend. Zudem verdichten sich Hinweise, dass Malaria die Erkrankungen ausgelöst hat.

Fakten

In der Demokratischen Republik Kongo haben seit Oktober 2024 mehr als 400 Menschen die Symptome einer zunächst unklaren Erkrankung entwickelt, die vorläufig 'Krankheit X' genannt wurde. Mindestens 31 Betroffene seien bisher daran gestorben.

Die Behörden gehen mittlerweile davon aus, dass es sich um eine schwere Form von Malaria handelt – eine von Mücken übertragene Infektionskrankheit, die ohne Behandlung tödlich verlaufen kann. Zu den Symptomen gehört starkes Fieber, das auch die Betroffenen in der bitter armen und entlegenden Gegend im Kongo erlitten. Gegen Malaria gibt es eine Impfung.

Die Behauptung, dass ein Zusammenhang zwischen der Erkrankung und der Bill & Melinda Gates Foundation bestehe, stützt sich auf falsche und aus dem Kontext gerissene Informationen. Ein verbreiteter Screenshot enthält eine Pressemitteilung der Stiftung aus dem Jahr 2020, die eine Vereinbarung zur Verbesserung der Impfrate bei Kindern in der kongolesischen Provinz Lualaba ankündigt.

Diese Pressemitteilung hat jedoch keinen Bezug zu den aktuellen Krankheitsfällen, die aus der rund 1.000 Kilometer Luftlinie entfernten Region Kwango gemeldet werden. Beide Regionen sind damit weiter voneinander entfernt als zum Beispiel Bremen und Mailand (Italien). Kwango gilt als schwer erreichbar, die Bevölkerung ist arm und häufig unterernährt.

Die Plattform 'The People's Voice', die den falschen Zusammenhang herstellte, ist bereits mehrmals mit der Verbreitung von Desinformationen aufgefallen. Auch der Milliardär Bill Gates ist häufig im Fadenkreuz von widerlegten Verschwörungserzählungen.

Esta funcionalidad es exclusiva para registrados.

Reporta un error en esta noticia

* Campos obligatorios

surdeutsch Vermutung zu «Krankheit X» im Kongo ist unbegründet

Vermutung zu «Krankheit X» im Kongo ist unbegründet