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Abschlusskonferenz des Weltbiodiversitätsrates am 18. Dezember in Windhuk. EFE

Weltbiodiversitätsrat: Breiterer Ansatz zur Lösung von Krisen notwendig

Der Rat plädiert für eine Abkehr vom Denken in einzelnen Kategorien, um ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Krisen zu begegnen

KRISTIN PALITZA (DPA)

WINDHUK.

Donnerstag, 26. Dezember 2024

Ökologische, soziale und wirtschaftliche Krisen sind nicht nur miteinander verknüpft – sie verstärken sich gegenseitig. Zu diesem Ergebnis kommt ein Bericht des Weltbiodiversitätsrats der Vereinten Nationen (IPBES) vom 17. Dezember. Bisherige Versuche, derartige Krisen getrennt zu bewältigen, hätten sich als unwirksam und kontraproduktiv bewiesen. Dies habe unter anderem zu uneinheitlicher Politikgestaltung geführt.

Den sogenannten 'Nexus-Report' hatte ein Treffen mit Vertretern der 147 IPBES-Mitgliedstaaten in Namibias Hauptstadt Windhuk gebilligt. 165 Experten aus 57 Ländern untersuchten dafür mehr als 70 spezifische Szenarios zur Maximierung der Krisenbewältigung in fünf Bereichen: biologische Vielfalt, Wasser, Ernährung, Gesundheit und Klimawandel.

Beispiel Gesundheitssektor

Konkret lasse sich das Problem am Beispiel der parasitären Wurmerkrankung Bilharziose erklären, von der weltweit mehr als 200 Millionen Menschen betroffen sind, vor allem in Afrika. Wenn Bilharziose ausschließlich als gesundheitliche Herausforderung mit Medikamenten behandelt werde, trete sie häufig wieder auf, da sich Menschen erneut infizierten, so die Autoren des Berichts.

Ein innovatives Projekt im westafrikanischen Senegal habe mit einem umfassenderen Ansatz beachtliche Erfolge erzielt: Es konzentriere sich auf die Verringerung der Wasserverschmutzung und die Beseitigung invasiver Wasserpflanzen. Damit reduziere sich der Lebensraum der Schnecken, die die parasitären Würmer beherbergen, die Bilharziose auf Menschen übertragen. Im Ergebnis sei die Zahl der Infektionen bei Kindern um 32 Prozent zurückgegangen. Zudem habe sich der Zugang örtlicher Gemeinden zu Süßwasser verbessert und damit neue Möglichkeiten für Einkünfte geschaffen.

Vor allem Entwicklungsländer betroffen

Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt laut IPBES in Gebieten, die am stärksten vom Rückgang biologischer Vielfalt, Wasserverfügbarkeit und -qualität sowie Ernährungssicherheit betroffen sind und in denen Gesundheitsrisiken und negative Auswirkungen des Klimawandels zunehmen. Dazu gehörten vor allem Entwicklungsländer einschließlich kleiner Inselstaaten sowie indigene Völker.

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