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Besser keine Aprilosenkerne essen - sie enthalten Amygdalin, das im Körper zu Blausäure wird. VOCENTO
Ernährung

Aprikosenkerne können gesundheitsschädlich sein

Aprikosenkerne als Wundermittel gegen Krebs? Ein gefährlicher Mythos, der schwere Vergiftungen verursachen kann

DPA-FAKTENCHECK

BERLIN.

Donnerstag, 7. August 2025

Regelmäßig tauchen im Netz angeblich gesundheitsfördernde Ernährungstipps auf – einige sind harmlos, andere können gefährlich sein. In einem Facebook-Video wird behauptet, Aprikosenkerne schützten vor Krebs. Weißbrot sei hingegen für Herzinfarkte und Schlaganfälle verantwortlich. Doch stimmt das?

Bewertung

Falsch. Aprikosenkerne schützen nicht vor Krebs – im Gegenteil, sie können der Gesundheit schaden. Vollkornbrot enthält zwar mehr Nährstoffe als Weißbrot, doch die Risiken von Weißmehl sind übertrieben dargestellt.

Fakten

«Du isst die Frucht, du solltest den Samen essen», heißt es im Video. Doch genau das sollte man nicht tun. Wissenschaftlich ist belegt: Bittere Aprikosenkerne enthalten Amygdalin, das im Körper zu Blausäure (Zyanid) wird – einem hochgiftigen Stoff.

Amygdalin wird zwar oft fälschlicherweise als Vitamin B17 bezeichnet und als Wundermittel gegen Krebs angepriesen. Doch dafür gibt es keinen Beweis. Im Gegenteil: Wer größere Mengen isst, riskiert schwere Vergiftungen. Symptome reichen von Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen bis hin zu Krämpfen, Atemnot und Herzstillstand.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt: Erwachsene sollten höchstens zwei Kerne pro Tag essen, Kinder gar keine. Auch der Krebsinformationsdienst und das Europäische Schnellwarnsystem für Lebensmittel und Futtermittel (RASFF) stufen die angebliche Heilwirkung als gefährlichen Mythos ein.

Und das Weißbrot?

Im Reel heißt es außerdem, früher habe Brot das Herz gestärkt – dank Vitamin E, Lecithin und Omega-3-Fettsäuren aus dem Weizen. Heute entstehe daraus Weißmehl, das zwar lange haltbar ist, aber durch den Nährstoffverlust angeblich Herzinfarkte, Schlaganfälle und Kreislaufprobleme begünstigt.

Vollkornbrot bietet tatsächlich deutlich mehr Ballaststoffe, Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe als Weißbrot. Ballaststoffe fördern nachweislich die Herzgesundheit, regulieren den Blutzucker, verbessern den Cholesterinspiegel und senken das Risiko für Herzerkrankungen und Schlaganfälle.

Weißbrot hingegen enthält kaum Ballaststoffe, lässt den Blutzucker schneller steigen und kann – bei regelmäßigem, übermäßigem Verzehr – das Risiko für Typ-2-Diabetes, Übergewicht sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen.

Entscheidend ist jedoch nicht ein einzelnes Lebensmittel wie Weißbrot, sondern die gesamte Ernährung. Wer sich ausgewogen ernährt, sich ausreichend bewegt und nicht ausschließlich Weißbrot isst, lebt nicht automatisch ungesund. So einfach wie die Behauptung aus dem Video «Je weißer das Brot, desto schneller bist du tot» ist es also nicht.

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