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Venezuelas Oppositionschef: Sieg Maduros «unter Druck» anerkannt

González betonte, dass seitens der spanischen Botschaft zu keinem Zeitpunkt der Versuch einer Beeinflussung stattgefunden habe

PHILIPP ZNIDAR (DPA), SDA

CARACAS/MADRID.

Dienstag, 22. Oktober 2024

Der nach Spanien ausgereiste venezolanische Oppositionsführer Edmundo González hat eigener Aussage zufolge unter Druck ein Dokument unterzeichnet, mit dem er den Wahlsieg des autoritären Präsidenten Nicolás Maduro anerkannt hat. Die Unterschrift sei die Bedingung gewesen, damit ihn die Regierung Maduros nach Spanien ausreisen ließ, sagte González in einem am vergangenen Donnerstag auf der Plattform X veröffentlichten Video.

Der Präsident der Nationalversammlung von Venezuela, Jorge Rodríguez, hatte am vorigen Mittwoch das unterzeichnete Dokument vorgestellt, in dem González «die von den Justizorganen im Rahmen der Verfassung getroffenen Entscheidungen» anerkannt habe.

González sagte, er habe diese Punkte in der spanischen Botschaft in Venezuelas Hauptstadt Caracas unter Zwang akzeptiert. «Es gab sehr angespannte Stunden der Nötigung, Erpressung und des Drucks», sagte der 75-Jährige. In diesem Moment habe er gedacht, dass er als freier Mensch nützlicher sein würde, um die ihm anvertrauten Aufgaben zu erfüllen. «Ein Dokument, das unter Zwang zustande gekommen ist, ist aufgrund eines schwerwiegenden Fehlers in der Zustimmung absolut nichtig», sagte er.

Nach den Mutmaßungen seitens der spanischen PP, es sei auch Druck vonseiten der spanischen Botschaft zur Unterzeichnung des Dokuments ausgeübt worden, betonte der venezolanische Oppositionspolitiker, dass dies in keinem Moment geschehen sei; vielmehr habe man ihm Hilfe zugesagat, wozu auch immer er sich entscheide.

González war am 8. September nach Spanien ausgereist. Zuvor war gegen ihn in Venezuela Haftbefehl unter anderem wegen Sabotage, Verschwörung und Amtsanmaßung erlassen worden.

Nach der Präsidentenwahl am 28. Juli hatte die linientreue Wahlbehörde den autoritären Staatschef Maduro zum Sieger erklärt. Sie veröffentlichte allerdings nicht die aufgeschlüsselten Resultate. Die Opposition spricht von Wahlbetrug und reklamiert den Sieg für González. Die USA und mehrere Länder Lateinamerikas erkennen González als Wahlsieger an. Auch die EU bezweifelt das offizielle Ergebnis.

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