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José Gómez, einer der CSIC-Forscher, beim Aufstieg des Meteo-Dron. CSIC
Drohne 'low cost' gegen Unwetter
Forschung

Drohne 'low cost' gegen Unwetter

Nach Maß. Spanische Wissenschaftler entwickeln eine Wetterdrohne, die sieben Kilometer hoch steigen und das Wetter an einem bestimmten Ort präzise vorhersagen kann

ALFONSO TORICES

Valencia

Freitag, 23. Mai 2025

Ein Team des spanischen Forschungszentrums CSIC hat eine Drohne in eine vielseitige, flexible fliegende Wetterstation verwandelt. Sie ist in der Lage, detaillierte Wetterdaten in Echtzeit über einem bestimmten Gebiet zu liefern. Das Fluggerät namens Meteo-Dron wurde von der Gruppe Climatoc-Lab mit Unterstützung der Universität Valencia und der Regionalregierung von Valencia entwickelt. Es ist ideal, um das Wetter und den Verlauf extremer Klimaphänomene wie die Unwetter in der Provinz Valencia im vergangenen Herbst mit größter Genauigkeit vorherzusagen.

Die Basis bildet eine handelsübliche Drohne, die in der Lage ist, die mittleren Höhen der Troposphäre zu erreichen, also zwischen fünf und sieben Kilometer aufzusteigen. Sie ist mit einer Wetterstation ausgestattet, die atmosphärische Variablen wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Druck sowie Windrichtung und -geschwindigkeit aufzeichnet. Ein Algorithmus rechnet die Flugbewegung aus den Berechnungen heraus, sodass eine reale Messung des Windes möglich ist. Die Daten werden in Echtzeit an die Bodenstation gesendet und zusätzlich in einem Speicher der Drohne für eine spätere, genauere Analyse aufgezeichnet.

Das Gerät ist für Flüge unter extremen Wetterbedingungen ausgelegt. Dies belegen Tests des neuseeländischen National Institute of Water and Atmospheric Research (NIWA) und der Universität von Auckland, bei denen das Gerät unter verschiedenen Wind- und Turbulenzbedingungen sowohl in Windkanälen als auch in der realen Umgebung getestet wurde.

«Meteorologische Echtzeitdaten aus einem vertikalen Abschnitt von bis zu sieben Kilometern der Atmosphäre über einem bestimmten Punkt mehrmals am Tag zu haben, gibt uns sehr wertvolle Informationen, um die Vorhersage lokaler extremer Phänomene wie Küstenstürme, Downbursts (Fallböen), schwere Stürme oder Dürren zu verbessern», erklärt César Azorín, CSIC-Forscher und Direktor des Climatoc-Lab. «Das sind einzigartige Informationen, die wir derzeit nicht haben», betont er.

Und das Gute daran, so betonen die Konstrukteure, ist, dass all dies zu einem viel günstigeren Preis möglich ist als bei möglichen Konkurrenten. Zudem wurde das derzeit einzige Arbeitsgerät für den Einsatz in solchen Höhen, die Wetterballons, somit weiterentwickelt.

Meteo-Dron kostet etwa zehnmal weniger als andere kommerzielle Geräte und überwindet die Grenzen von Wetterballons. Es kann mehrmals am Tag vertikal und horizontal über die wichtigsten Punkte einer Zone fliegen. Zudem kann die wissenschaftliche Ausrüstung, die bei Ballons bei Erreichen einer kritischen Höhe zerstört werden kann, wiederverwendet werden. «Unser Gerät könnte Ballonsonden ersetzen», resümiert José Gómez, ein Techniker des Climatoc-Labors, der an der Entwicklung dieses Instruments beteiligt war.

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