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Eugenio Cabezas
Ávila
Samstag, 24. Mai 2025
Man schrieb das Jahr 1960. Ein junger Mann aus Vélez-Málaga, Evaristo Guerra, der Sohn eines Bäckers und der Jüngste von elf Geschwistern,, macht sich auf den Weg nach Madrid, der Hauptstadt Spaniens, wo er davon träumt, ein großer Maler zu werden. «Madrid war für mich sehr groß, mit so vielen großen Gebäuden und so vielen Menschen. Ein Freund, der Fotograf Pepe Sáinz, empfahl mir, nach Las Navas del Marqués zu gehen, einem kleinen Dorf in Ávila, ganz in der Nähe von El Escorial», erinnert sich der Maler 65 Jahre später.
In einer kleinen Pension, die von Patrocinio und Emilio, «zwei sympathischen Personen», geführt wurde, malte er seine ersten 25 Landschaftsbilder für eine Ausstellung in der legendären Galerie Macarrón in Madrid. «Es war sehr kalt, aber ich erinnere mich gerne an diese Jahre, in denen ich in Las Navas del Marqués lebte, denn es war der erste Ort, an dem ich mich mit meiner Frau María Adela Pareja niederließ», erzählt Guerra.
Vor einigen Wochen kehrte der Künstler in dieses Dorf zurück, um durch diese Straßen zu gehen, die sich heute stark verändert haben. Auch seine damalige Pension ist mittlerweile ein Wohnhaus. Das Rathaus des kleinen Ortes in der Provinz Avila mit kaum 5.600 Einwohnern hat ihm im Rahmen einer Initiative zur Würdigung von 16 Persönlichkeiten aus der Welt der Kultur, des Adels und der Literatur, die im Laufe der Geschichte mit der Gemeinde verbunden waren, eine einfache Ehrung zuteil werden lassen.
Mit dieser Ehrung berühmter Persönlichkeiten will Las Navas del Marqués, das nur eine knappe Stunde mit dem Zug oder dem Auto von der spanischen Hauptstadt Madrid entfernt liegt, für seine touristischen Attraktionen werben. Und der Name des Malers aus Vélez-Málaga steht auf einer Liste illustrer «Bewohner» neben Lope de Vega, José Garnelo, José García Nieto, Juan Antonio Bardem, Camilo José Cela, Vicente Aleixandre, Dámaso Alonso, Carmen Laforet und anderen Persönlichkeiten. An der Veranstaltung nahm auch die Bürgermeisterin der Gemeinde, María del Mar Díaz (PP), teil.
«Es war ein sehr bewegendes Ereignis. Ich bin der Gemeinde sehr dankbar für diese Anerkennung und für die Anbringung einer Gedenktafel an dem Haus, in dem sich früher die Pension befand, in der ich sechs Jahre verbracht habe», sagt Guerra, der mit seinen 82 Jahren immer noch sehr aktiv ist. «Ich stehe um 7 Uhr morgens auf, das habe ich von meinem Vater geerbt, der Bäcker war», scherzt der Künstler, der immer noch darauf hofft, dass seine Werke eines Tages in einem Museum in Vélez-Málaga zu sehen sein werden.
Nachdem er 12 Jahre lang in der Gemeinde gelebt und dort sogar ein Haus gemietet hatte, stellte sich der Erfolg ein.. Er wurde 1972 mit dem Preis Blanco y Negro des Magazins der Zeitung ABC für sein Werk «Dos kilómetros para el pueblo», das eine seiner Landschaften mit blühenden Mandelbäumen und dem Blick auf Arenas, dem Heimatdorf seiner Frau, im Hintergrund zeigte, ausgezeichnet,. «Der Preis betrug damals 250.000 Peseten, was damals viel Geld war, und damit habe ich meine erste Wohnung in Vélez-Málaga gekauft», erinnert sich Guerra.
Mitte der achtziger Jahre kaufte er ein Haus im Zentrum Madrids, in der Calle O'Donnell im Stadtteil Salamanca, das er erst vor sieben Jahren verkaufte. Dort lebte er mehr als drei Jahrzehnte lang, auch wenn er von Zeit zu Zeit nach Vélez-Málaga zurückkehrte, um sich von dem Licht und den Landschaften inspirieren zu lassen, die er auf seinen Leinwänden festhielt. «Große Persönlichkeiten gingen durch dieses Haus, wie die Herzogin von Alba, die Bilder von mir kaufte, der Dichter Rafael Alberti, Fußballer wie mein Landsmann Fernando Hierro und Raúl, oder Sänger wie Manolo Escobar oder Rocío Jurado», zählt er auf.
Nachdem er vor fast zwei Jahrzehnten sein wichtigstes Werk, die Fresken in der Kapelle Los Remedios Coronada, der Schutzpatronin von Vélez-Málaga, vollendet hatte, beschloss er, endgültig in seine Heimatstadt zurückzukehren. Am 5. September wird er 83 Jahre alt. Er denkt nicht daran, sich zur Ruhe zu setzen. «Ich male weiterhin jeden Tag und komme ins Atelier. Ich bin hier glücklich. Es gibt Tage, an denen ich mehr male und Tage, an denen ich weniger male, das hängt von vielen Faktoren ab», erzählt er. «Kunst ist der Spiegel der Seele», sagt er. «Das ist, was ich auf meinem Grabstein stehen haben möchte», fügt er hinzu.
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