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PACO GRIÑÁN
MÁLAGA.
Freitag, 23. Mai 2025
Ein bezauberndes Ölgemälde von Iwan Wladimorow zeigt eine eisige Landschaft ohne eine Menschenseele, abgesehen von einem Dorfbewohner, der seinen Schlitten vorbereitet. Dieses Gefühl der Einsamkeit erlebt man seit Monaten im Russischen Museum, das seine Sammlungen und Ausstellungen so weit reduziert hat, dass es im Mai dieses Jahres auf seinen 2.300 Quadratmetern und 777 Laufmetern für die Ausstellung von Kunstwerken gerade einmal vierzig Gemälde beherbergt. Ein paar Räume sind derzeit die einzige Attraktion eines Kunstzentrums, das von der von der Kulturabteilung der Stadtverwaltung Málagas abhängigen Agentur für die Verwaltung des Geburtshauses von Pablo Ruiz Picasso und anderer musealer und kultureller Einrichtungen betrieben wird. Das knappe Angebot dieses Museums, das vor einem Jahrzehnt zusammen mit dem CAC und dem Centre Pompidou eine der Speerspitzen des Museumsangebots in Málaga war, hat die Aussetzung des Eintrittspreises für die wenigen Besucher, die diese Einrichtung noch besuchen, bewirkt. Der Verwahrlosung geht so weit, dass dieser Umstand des freien Eintritts nicht einmal auf der offiziellen Website angekündigt wird, wo weiterhin Karten zum Vorverkaufspreis von 4,30 Euro für den Besuch eines Zentrums mit einer Ausstellung verlangt wird, die notgedrungen verlängert wurde, um die Schließung des Museums zu vermeiden. Technisch gesehen, ist die Einrichtung so gut wie tot.
Um sich ein Bild vom aktuellen Zustand des Russischen Museums zu verschaffen, besuchte SUR vergangene Woche die Pinakothek, wo man den Besuchern am Eingang mitteilte, dass es nur eine «kleine» Sammlung gebe und der Eintritt derzeit kostenlos sei. Nach der Installation von Ángeles Sioli im Bereich der Rolltreppe, die im Rahmen des Festivals MaF angefertigt wurde, steht der Besucher in der Eingangshalle einem Dutzend Werken des chinesischen Künstlers Chen Chunmu und von José Manuel Ballestergegenüber, die auf unbestimmte Zeit hier verbleiben werden. Im Inneren des Museums gibt es ein Video von Boris Broys mit dem sehr passenden Titel 'Pensando en bucle' (In einer Schleife denkend) und schließlich die 'Star'-Ausstellung 'Más allá de su tiempo' mit 32 Werken aus der Sammlung russischer Kunst von José María Castañé, die schon seit fast zwei Jahren hier zu sehen ist. Dies ist das gesamte Angebot des Museums, seit im März die große Ausstellung der Costakis-Sammlung wegen Feuchtigkeitsproblemen vorzeitig geschlossen werden musste. Die temporäre Ausstellung von Alisa Sibirskaya, die im Februar hätte enden sollen, wurde verlängert, um die Castañé-Ausstellung nicht allein zu lassen, bevor auch sie Ende April abgebaut wurde.
Während des 25-minütigen Rundgangs der SUR-Journalisten wurde in den beiden Räumen, in denen derzeit die dreißig Werke von 'Más allá de su tiempo' ausgestellt sind, kein einziger weiterer Besucher gesichtet. Auch im Videoraum von Broys oder im Vorraum des Museums war niemand zu sehen. Eine Familie mit Kindern war in der Bar, während beim Verlassen des Gebäudes ein anderer Besucher am Eingang vorbeiging. Kaum sechs Personen für das ungenutzte Russische Museum, die Ausstellungsinstitution mit den besten Ausstellungsräumen in Málaga, neben dem CAC – das im Moment geschlossen ist.
Die prekäre Situation des in der ehemaligen Tabakfabrik befindlichen Museo Ruso steht im Gegensatz zu den Anstrengungen, Ressourcen und Investitionen, die die städtische Museumsbehörde in den letzten Monaten in die Wiedereröffnung des alten Museo del Patrimonio Municipal für seine Umwandlung in das MUCAC La Coracha gesteckt hat, das im vergangenen April mit Ausstellungen aus eigener Produktion eröffnet wurde, die es als neues Ziel für zeitgenössische Kunst in Málaga positionieren sollen. Dasselbe gilt für das Centre Pompidou, das ebenfalls zur Agentur gehört und wie das Russische Museum im März sein erstes Jahrzehnt mit einer großen Ausstellung feierte, die paradoxerweise Werke eines moskauer Künstlers, nämlich Kandinsky, zeigt.
Im Gegensatz dazu hatte das Russische Museum an seinem zehnten Jahrestag nicht viel zu feiern, ganz im Gegenteil, denn wie der Bürgermeister von Málaga, Paco de la Torre, gegenüber SUR einräumte, musste die Einrichtung die Costakis-Sammlung – ihre wichtigste Ausstellung und Publikumsattraktion – einen Monat vor dem geplanten Termin aufgrund eines Feuchtigkeitsproblem schließen. Diese Lecks waren bereits im Vorjahr in denselben Räumen aufgetreten, und obwohl sie repariert wurden, erwies sich die gewählte Lösung als Fehlschlag. In Erwartung der neuen Reparaturen kann für das Museum noch keine neue große Dauerausstellung angekündigt werden. Die Leihgaben aus dem Museum von Sankt Petersburg, für die diese Einrichtung konzipiert wurde, mussten, als vor drei Jahren der Krieg in der Ukraine begann und Europa Sanktionen gegen Putins Regime verhängte, an Russland zurückgegeben werden.
In den schwierigen letzten drei Jahren ist es der Stadtverwaltung gelungen, das Niveau seiner Ausstellungen mit eigenen Mitteln oder mit Leihgaben aus bedeutenden Sammlungen aufrechtzuerhalten, doch seit 2024 – zeitgleich mit dem Ausscheiden von José María Luna als Leiter der Agentur und der Ernennung von Luis Lafuente als sein Nachfolger – ist das Interesse der Kulturabteilung für diese Einrichtungen so weit zurückgegangen, dass langfristig keine neuen Ausstellungen mehr geplant werden und die bereits eröffneten Ausstellungen systematisch verlängert werden. Am vergangenen Dienstag wurde eine weitere kleine temporäre Ausstellung eröffnet, die der großen russischen Ballerina Anna Pawlow (1881-1931) gewidmet ist und in der «die Besucher seltene Programme, die in den verschiedensten Ecken der Welt veröffentlicht wurden» und «Ausschnitte aus Zeitungen und Zeitschriften aus jener Epoche» sehen kann. Ob diese Ausstellung jedoch fähig ist, wieder Publikum in das Museum zu locken, ist fraglich. Auch die Stiftung 'Freunde des Russischen Museums' setzt alles daran, dem Niedergang der Einrichtung entgegenzuwirken, und organisiert verschiedene Aktivitäten, die darauf abzielen, ein Museum wiederzubeleben, dem es derzeit an Orientierung und städtischer Unterstützung mangelt. Das Museum, in dem mehr als die Hälfte der Räume ungenutzt ist, befindet sich in der schwersten Krise seit seiner Gründung und seit Beginn des Krieges in der Ukraine. Der Bürgermeisters von Málaga, Francisco de la Torre, räumt inzwischen selbst ein, dass dieser Raum neu definiert werden und sich auch für Ausstellungen über die russische Kunst hinaus, öffnen müsse.
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