Flughafen von Málaga testet zum ersten Mal die Route der zukünftigen Passagierdrohnen
Der Test wurde mit einem Hubschrauber durchgeführt, da es noch keine zugelassenen eVTOL-Aerotaxis gibt. Es ist der letzte Schritt zur Erstellung der Flugprotokolle
Ignacio Lillo
Málaga
Mittwoch, 19. November 2025
Es schien ein herkömmlicher Hubschrauberflug. Auf den ersten Blick. In Wirklichkeit ist der Flug, der am Dienstag auf dem Flughafen Málaga-Costa del Sol stattfand, viel bedeutender als das. Es war ein Probeflug für die Route der zukünftigen Passagierdrohnen, auch Aerotaxis genannt und in der Luftfahrt als eVTOL (electric vertical take-off and landing aircraft) bezeichnet. Zwar ist derzeit noch kein Drohnenmodell dieses Typs für den Flugbetrieb in Spanien zugelassen, dennoch wurde schon einmal per Hubschrauber zum ersten Mal die Flugroute für die Passagierdrohnen getestet.
Das dazugehörige Projekt ist «OperA» für fortschrittliche Mobilität aus der Luft. Erst vor kurzem hatte es in Madrid erste Tests im Simulator gegeben.
Das Lufttaxi fliegt zwischen Málaga und Granada und macht auch eine Direktverbindung nach Marbella in nur 20 Minuten möglich.
Der Aerotaxi-Ersatz absolvierte zwei Flüge in dem Luftkorridor, der zunächst die Verbindung zwischen Málaga und Granada ermöglichen soll. Bald soll jedoch auch die von Nutzern und Betreibern am meisten gewünschte Verbindung hinzukommen, die den Flughafen Málaga in nur 20 Minuten mit Marbella verbinden wird.
Flugverbindung Málaga-Granada
Wie die Flughafenbehörde Aena und Flugraumkontrolleur Enaire gemeinsam mitteilten, diente der Hubschrauber-Testflug zwischen den Flughäfen Málaga-Costa del Sol und Federico García Lorca Granada-Jaén dazu, «die Betriebsweise zu validieren, mit der Lufttaxis zunächst mit Piloten und Frachtdrohnen unbemannt fliegen würden. Zu diesem Zweck haben die Verantwortlichen des Kontrollturms von Málaga und anderer Abteilungen von Enaire in Madrid im Rahmen des europäischen Projekts 'OperA' (Operate Anywere) einen Luftraumkorridor sowie die entsprechenden Verfahren für die Flüge der Zukunft entworfen.«
Mit den Tests soll überprüft werden, ob auf den von Enaire entworfenen Strecken und mittels der gewählten Betriebsverfahren die Drohnen - ob gesteuert, ferngesteuert oder autonom - im kontrollierten und unkontrollierten Luftraum fliegen und koexistieren können, ohne den normalen Betrieb von Flughäfen und konventionellen Flugzeugen zu beeinträchtigen. Dabei soll ein Höchstmaß an Betriebssicherheit für alle Nutzer des Luftsystems gewährleistet sein.
Finanziert ist die Initiative von «Horizont Europa». Das Projekt für fortschrittliche Mobilität aus der Luft wird von dem Unternehmen SESAR 3 unterstützt und mit 9,52 Millionen Euro gefördert, von denen die EU fast 5,97 Millionen Euro beisteuert.
«Es ist ein entscheidender Schritt hin zur sicheren und effizienten Integration elektrisch betriebener Senkrechtstarter und -landegeräte (eVTOL) in alle Arten von Lufträumen und trägt zur Schaffung eines nachhaltigeren und besser vernetzten europäischen digitalen Luftraums bei», so die Verantwortlichen. Das Konsortium, das das Projekt «OperA» vorantreibt, wird von dem multinationalen Technologieunternehmen Honeywell geleitet und umfasst unter anderem die Unternehmen Aena, Enaire, Crida und Eurocontrol sowie Hersteller wie Pipistrel und Vertical Aerospace.