Cateringfirmen in der Provinz Málaga im Höhenflug
Immer mehr Unternehmen bieten in Málaga diesen Service an – in Einklang mit der kontinuierlich wachsenden Nachfrage. Catering ist schon lange nicht mehr allein auf Hochzeiten oder anderen Festivitäten gefragt, auch Unternehmen bestellen gern
LORENA CÁDIZ
Málaga
Sonntag, 20. Juli 2025
«Málaga durchläuft einen fabelhaften Moment. Nur wenige Orte befinden sich derzeit in einer so guten Konjunktur für Unternehmen wie Catering-Betreiber.» Mit diesen Worten resümiert Manuel Moreno, Geschäftsführer von Catering La Monarca, die Situation der Branche. La Monarca gründete er im März 2022, gleich nach Corona, und hat in den letzten zwei Jahren ein kometenhaftes Wachstum verzeichnet.
In der Provinz Málaga hat sich die Zahl der Catering-Dienste in den zurückliegenden Jahren vervielfacht und dabei mussten keineswegs Nischen gesucht, sondern einfach nur die stetig wachsende Nachfrage bedient werden. Gleich ob Events oder Feierlichkeiten wie Hochzeiten – Catering ist die Lösung des Moments. Auch immer mehr Firmen setzen auf bestellte Köstlichkeiten, wenn es was zu feiern gibt.
Im Moment gibt es in der Provinz laut Moreno «drei Typen» von Catering-Anbietern. Zum einen seien da die großen Unternehmen, Pioniere beim Essensservice, die es verstanden hätten, mit der Zeit zu gehen, sich der Nachfrage anzupassen und sich so einen Namen zu machen, der wohl fast jedem ein Begriff sei.
Der andere Catering-Typ ist laut Moreno das mittlere Unternehmen, das auf weniger als zehn Jahre Laufbahn blickt und sich nach und nach in die Branche eingefügt hat. Und schließlich seien da noch die kleinen Lieferanten – beim Rest der Branche nicht sehr beliebt. «Das ist meist unlauterer Wettbewerb. Diese Firmen haben keinen festen Sitz, oftmals werden die Produkte zu Hause zubereitet, die Kellner werden nicht sozialversichert... Und das alles macht die Preise kaputt», sagt der Geschäftsführer von La Monarca. Sein Unternehmen ist derzeit der offizielle Catering-Service der Ärztekammer von Málaga, hat sich diesen Auftrag in einer Ausschreibung holen können. Auch beim Filmfestival von Málaga hat La Monarca während der drei zurückliegenden Jahre für die Verköstigung gesorgt. «Wir sind sehr auf die Unternehmerwelt ausgerichtet, beliefern große Firmen. Da haben wir einen wettbewerbsfähigen Raum gefunden», sagt Moreno.
Auch die Catering-Branche leidet unter Personalmangel
Qualifiziertes Personal für Küche und Service zu finden und zu halten, ist auch bei Catering-Unternehmen eine der großen Herausforderungen – wie im ganzen Gaststättengewerbe. Arbeitszeiten und Saisonalität schrecken viele ab. Und die Saisonalität macht auch den Unternehmen selbst zu schaffen, die ihre Dienste gerne stabil das gesamte Jahr über anbieten würden. Ein weiterer Stein auf dem Weg zum Erfolg: die steigenden Kosten.
Die Zukunft sieht die Branche in der Belieferung von Unternehmen sowie als Gastro-Ausrichter von Tagungen und Kongressen. Das sei auch wichtig, so Moreno, um aus der Welt der Hochzeiten und Fiestas herauszukommen. Die machten zwar immer noch einen großen Teil des Geschäfts aus, würden aber vorwiegend am Wochenende stattfinden. «Und unser Unternehmen arbeitet an allen Wochentagen», so der Geschäftsführer.
La Monarca erblickte das Licht der Welt, als Moreno nach Málaga zog. «Zuvor hatte ich in Mexiko und Argentinien gelebt und bin dann aus persönlichen Gründen hierher gekommen. Als die Pandemie kam, habe ich mich entschieden, in Málaga zu bleiben. Ich war schon immer unternehmerisch tätig, zuvor im Immobilienbereich, wollte aber mal etwas anderes machen», blickt er zurück. Gemeinsam mit zwei Partnern – einer von ihnen beruflich bereits in Catering und Gastronomie tätig, der andere aus der Kommunikationsbranche –, gründete Moreno La Monarca. «Wir haben schon Catering für 1.200 Personen geliefert, doch dafür bedarf es großer Investitionen in die Einrichtungen, in Maschinerie und Personal», versichert er. Heute beschäftigt sein Unternehmen 20 Personen in Festanstellung und weitere 50 je nach Bedarf.
Doña Francisquita
Wenn es einen Namen in Málaga und sogar in ganz Andalusien gibt, der für Catering steht, dann ist es Doña Francisquita. Als José Manuel Sánchez Gonzalo vor 33 Jahren das Unternehmen gemeinsam mit seiner Frau gründete, blickte er bereits auf 20 Jahre Berufserfahrung bei Catering Lepanto zurück, kannte die Branche gut und baute ein Unternehmen auf, das heute 120 Mitarbeiter hat, rund 400 Events pro Jahr bedient und als bisheriger Rekord bei einer Veranstaltung 4.000 Gäste betreute.
Unternehmersohn und aktueller Geschäftsführer, Alberto Sánchez, sagt: «Málaga hat sich als bedeutendes Zentrum für technologische, innovative und multinationale Unternehmen positioniert, und zwar mit einem Wachstum, das sogar über dem nationalen und regionalen Durchschnitt liegt. Das kurbelt die Nachfrage nach Unternehmensveranstaltungen und hochwertigen Dienstleistungen an. Zudem ist Málaga eines der attraktivsten Ziele für den Luxustourismus, der ebenfalls ein wichtiger Motor für die Catering-Branche ist.»
Angebot diversifizieren
Sánchez spricht auch über die Arbeit, die sein Unternehmen leisten musste, um sich an neue Zeiten und den Markt anzupassen, ein Engagement, das auch heute Priorität habe. «Die gesellschaftlichen Events und Hochzeiten sind weiterhin ein wichtiger Teil unserer Arbeit, aber in den zurückliegenden Jahren sind die Firmenevents deutlich gestiegen. Bei Doña Francisquita bedienen wir all diese Bereiche, was es uns ermöglicht, unser Angebot zu diversifizieren und über das ganze Jahr hinweg ein konstantes Arbeitsvolumen zu halten», sagt der CEO.
Für Sánchez steht außer Frage, dass die Catering-Branche in Málaga derzeit «einen sehr positiven und dynamischen Moment» durchläuft. Er sagt: «Die Stadt hat sich zu einem bedeutenden Ort für exklusive Events und Luxustourismus entwickelt, angetrieben von Faktoren wie dem Zuwachs im internationalen Tourismus, beim Geschäftstourismus und bei der Niederlassung wichtiger multinationaler Unternehmen.»
Und genau dort sehe sein Unternehmen das künftige Wachstum. Die Aussichten stünden klar auf «Expansion und Diversifizierung. Wir arbeiten einerseits an der Einführung von La Bohème, unserer neuen Premium-Marke, die als hochqualitatives Catering für exklusive Kunden gedacht ist, andererseits verstärken wir unsere Präsenz bei großen Sportveranstaltungen», so Sánchez. In diesem Zusammenhang erinnert der CEO daran, dass Doña Francisquita offizieller Catering-Betreiber für den spanischen Fußballverband, den FC Málaga und Unicaja Baloncesto ist.
Essen ins Büro
Zwar geht es bei dem Unternehmen 'Come, ve y dile' überschaubarer zu, doch auch dieser Catering-Betrieb hat sich bereits seit zwölf Jahren in der Branche bewiesen. Gründerin ist Marian Cienfuegos, eine Tourismusfachfrau, die schon immer mit der Hotelbranche zu tun hatte und mit 50 Jahren noch einmal eine Wende in ihrer beruflichen Laufbahn in Angriff nahm. «Bei mir zu Hause hat Kochen schon immer beinahe den Status einer Religion. Jedes Mal, wenn ich jemanden zum Essen einlud, habe ich mich gefragt, wieso ich das nicht zu meinem Beruf machte und zum Schluss habe ich es dann tatsächlich gemacht», erzählt Cienfuegos, und sagt stolz: «Mein Unternehmen war das erste in Málaga, das Essen für Büroangestellte angeboten hat.»
Die Bestellungen wurden anfangs in ihrem Haus zubereitet, nach und nach stieg die Nachfrage und mit ihr kamen auch neue Einrichtungen. Schließlich hatte die Nachfrage für Event-Caterings derart zugenommen, dass 'Come, ve y dile' sich nur noch darauf fokusierte. «Die Mundpropaganda hat bei uns sehr gut funktioniert und jetzt sind wir in ganz Andalusien und sogar über die Grenzen hinaus in anderen Regionen tätig. Wir haben Caterings für bis zu 500 Personen geliefert», erzählt Cienfuegos und verweist darauf, dass das gesamte Menü von ihrem Team produziert wird. «Bei uns gibt es kein Convenience-Food, hier wird alles von uns geschnitten, gekocht und zubereitet», versichert die Unternehmerin.
Auch darum missfällt ihr der unlautere Wettbewerb, den andere mit Niedrigpreisen führen, so sehr. «Die Anfänge sind für alle hart, aber man muss die Kontrolle über die Produkte haben, die man anbietet», meint Cienfuegos. Sie hat übrigens gerade noch ein Projekt angestoßen: ein Landhotel in Asturien, ihrer Heimat.
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