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Zum Speisesaal umfunktioniertes Wohnzimmer. VILLA 42
Gastronomie

Villa 42 – ein verborgenes gastronomisches Kleinod

Im Haus von Angelita Fernández werden traditionelle Menüs zwischen weiß getünchten Felsen serviert

JAVIER ALMELLONES

Casares

Dienstag, 26. August 2025

Stolz zeigt sie Fotos von vor mehr als sechs Jahrzehnten, als ihre Großmutter beschloss, ihr Haus für die ersten amerikanischen Touristen zu öffnen, die nach Casares kamen. Diese waren von dem Höhlenhaus begeistert und wollten unbedingt Fotos machen. Ihre Eltern führten diese Tradition fort und Angelita Fernández selbst hat diesen besonderen Raum, dessen Wände aus gekalkten Felsen bestehen, zu einem Esszimmer umfunktioniert. Zu dieser Idee hat sie sich von dem inspirieren lassen, was sie am besten kann: zu kochen und alle, die ihr Haus betreten, stets mit einem Lächeln zu empfangen.

Es ist kein gewöhnliches Restaurant. Von außen sieht es aus wie jedes andere Haus in der Calle Villa, die von der Plaza de España zur Burg führt. Weder Schilder noch andere Hinweise verraten, dass sich hinter dieser unscheinbaren Tür ein kleines gastronomisches Juwel verbirgt. Und die Hausnummer 42 bedeutet für jene, die für dieses kulinarische Erlebnis reserviert haben, dass sie richtig sind.

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  • Adresse: C/ Villa, 42, 29690 Casares. Reservierungen unter: villa42restaurantes@gmail.com

Mit vier Tischen für etwa vierzehn Gäste hat Angelita das Wohnzimmer ihres Hauses in einen einladenden Raum verwandelt, in dem sie sowohl Live-Kochvorführungen für Hotels durchführt als auch ein einfaches Menü mit lokalen Gerichten für eine kleine Gruppe zubereitet. «Ich mag es, ein bisschen im Verborgenen zu bleiben, damit die Gäste die Essenz dieses Dorfes einfangen können», erklärt Angelita, die ihr gesamtes Berufsleben der Gastronomie gewidmet hat, von der Küche bis zum Service.

Anmeldung erwünscht

Jeden Tag bereitet sie ein einfaches Menü zu, das zwischen 12 und 15 Euro kostet. Wer kommen möchte, sollte ihr jedoch vorher schreiben, um vielleicht sogar andere Gerichte zu verabreden. Andalusisches und Gerichte aus dem Dorf dürfen natürlich nicht fehlen. Heißer Gazpacho – eine Suppe, die an eine Perota erinnert, aber meist mit Muscheln serviert wird –, Morcilla Casareña – gebratene Blutwurst mit Tomaten und Paprika – oder Zicklein – was das Menü meist verteuert – sind einige der lokalen Gerichte, die Angelita gerne anbietet. Im Winter kann man sich an einen fast unbekannten Gazpacho de Tocino wagen, ein einfaches und bescheidenes Eintopfgericht aus Casares. Auch lokale Produkte wie der Payoyo-Käse aus der Käserei Crestellina oder das dunkle Brot, das in dem Dorf, in dem Blas Infante geboren wurde, eine lange Tradition hat, dürfen nicht fehlen.

Im Sommer gibt es viele Salate, von mit Wasser gekühlten Pipirranas bis hin zu herkömmlichen Gazpachos, Porras oder Bohnensalat mit Kartoffeln. Dazu kann es frittierten Fisch geben, denn Casares liegt in der Nähe wichtiger Fischmärkte wie dem von Estepona. Tortillas, Hähnchen mit Mandelsauce oder Paellas werden fast zu jeder Jahreszeit angeboten. Bei den Desserts wagt sich Angelita oft an die baskischen Käsekuchen oder bietet hausgemachten Pudding sowie eine Auswahl an im Dorf hergestellten Süßspeisen an.

Diese einfache und traditionelle Küche wird mit Weinen von gutem Preis-Leistungs-Verhältnis in einer Ecke serviert, die im Sommer besonders kühl ist – die Temperaturen sind dort viel niedriger als draußen. Angelita hat eine kulinarische Oase geschaffen, die vielen Besuchern des als 'hängendes Dorf' bekannten Casares verborgen bleibt, aber jene, die ein besonderes gastronomisches Erlebnis suchen, herzlich willkommen heißt.

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