'Power on!' beim Festival des fantastischen Films in Málaga
Vom 12. bis zum 18. November findet die Veranstaltung statt, das die Elektrizität in all ihren Facetten beleuchtet
BEATRICE LAVALLE
MÁLAGA.
Donnerstag, 23. Oktober 2025
Vom 12. bis 18. November 2025 verwandelt sich Málaga erneut in ein Mekka für Liebhaber des fantastischen Films: Die 35. Auflage des Festivals der Universidad de Málaga (UMA) lädt zur Entdeckung von Horror, Science Fiction, Fantasy und GruselFilmen mit Tiefgang ein. Der Fokus liegt dabei auch in diesem Jahr auf internationaler Präsenz und ungewöhnlichen Perspektiven, mit denen aufgezeigt werden soll, dass dieses Genre weit mehr ist als Blutrausch und platte Schockeffekte.
Das von der Universität Málaga im Jahr 1989 initiierte Festival, das heute zu den wichtigsten Veranstaltungen Spaniens im Bereich Fantasy, Horror und Science Fiction zählt, bietet im Kino Albéniz und anderen Austragungsorten neben den zum Wettbewerb antretenden Spiel-. Kurz- und Animationfilmen auch Spezialprogramme und Begleitveranstaltungen, was das Festival zu einer lebendigen Plattform für die Fans dieses Genres macht.
Das diesjährige Motto des Festivals, das immer versucht, aktuelle gesellschaftliche Themen aufzugreifen, ist 'Power on!'. Beleuchtet wird das Konzept der Energie aus verschiedenen Gesichtspunkten; von den Strompreisen über den Übergang zu nachhaltigen Modellen bis hin zum Zusammenleben von fossilen und erneuerbaren Energien, dem massiven Ressourcenverbrauch von Rechenzentren, die künstliche Intelligenz versorgen, oder der globalen Energieabhängigkeit. Den Bezug bildet der Stromausfall vom 28. April, von dem die gesamte Halbinsel betroffen war und der die Fragilität unserer Netzwerke und unsere Anfälligkeit gegenüber der Technologie deutlich machte.
Die 35. Ausgabe des Festivals beginnt am 12. November mit der Eröffnungsgala und der Vorführung des neuen Films des französischen Regisseurs Luc Besson 'Drácula: A Love Tale', ein im Stil eines episch-gotisch gedrehten Fantasy-Spektakels, das den Dracula-Mythos in das Paris der Belle Époque versetzt. In den Hauptrollen sind Caleb Landry Jones, Christoph Waltz und Zoë Bleu zu sehen.
Als Neuheit setzt das Festival dieses Jahr mit der Reihe 'El Fantástico Iberoamericano' verstärkt auf lateinamerikanische Produktionen und schlägt andererseits durch die Zusammenarbeit mit dem koreanischen Kulturzentrum in Spanien und einer starken Präsenz koreanischer Produktionen eine Brücke zu Asien. So wird der Film, der nach der Abschlussgala gezeigt wird, 'No Other Choice' sein, der neue Film des südkoreanischen Meisterregisseurs Park Chan‑wook (Decision to Leave).
Unter den am Wettbewerb teilnehmenden Filmen befindet sich ebenfalls eine vielseitige Auswahl an internationalen Produktionen, die aufzeigen, wie unterschiedlich sich das Genre in verschiedenen Kulturen ausdrückt und welche Verbindungen zwischen ihnen existieren. Unter den Wettbewerbsfilmen ist, neben dem Eröffnungsfilm von Luc Besson, 'Alpha', eine Fabel über Identitätsfindung der französaischen Regisseurin Julia Ducournau; 'El último vikingo' des Dänen Anders Thomas Jensen mit Mads Mikkelsen in der Hauptrolle; die Koproduktion zwischen Österreich, Schweiz und Deutschland 'Mother's Baby', ein Film über Mutterschaftsängste von Johanna Moder, und der deutsche Film 'Was Marielle weiß' von Frédéric Hambalek über eine Tochter mit telepathischen Fähigkeiten hervorzuheben. Weitere aktuelle Streifen des Genres werden in der 'Sección Informativa' geboten, während in der Reihe 'Horrorzone' die Fans der blutrünstigsten Ausläufer des fantastischen Films auf ihre Kosten kommen und der Zyklus 'Fanzriller' mit nervenaufreibenden Thrillern aufwartet.
Klassische Werke, Produktionen für die ganze Familie und ein attraktives Parallelprogramm mit K-Pop-Wettbewerben, Seminaren, Workshops bekannter Comic-Zeichner und einem Filmmusikkonzert, dessen Details noch nicht bekannt gegeben wurden, vervollständigen ein abwechslungsreiches Programm, das beweist, dass der fantastische Film nicht nur ein Nischengenre, sondern ein lebendiger Bereich des Kinos mit globaler Ausstrahlung ist.
Alle Filme des Festivals werden in Originalfassung mit spanischen Untertiteln gezeigt. Die Eintrittskarten kosten 4 Euro pro Vorstellung und sind ab kommender Woche am Kassenschalter des Kino Albéniz erhältlich. Das ausführliche Programm ist auf der Website https://fancine.org/ zu finden.