Málaga die andalusische Provinz mit den meisten Künstlern pro Einwohner
Die Unicaja-Stiftung analysiert in einem Bericht die Kunstbranche im 21. Jahrhundert und fordert «eine angemessene Finanzierung und mehr Einfühlungsvermögen bei der öffentlich-privaten Zusammenarbeit»
Cristina Pinto
Málaga
Dienstag, 8. Juli 2025
Das Bedürfnis, die Besonderheiten der Kultur und die Faktoren, die sie ausmachen, zu erfassen, hat die Unicaja-Stiftung schon seit einiger Zeit verfolgt. Jetzt hat die Stiftung ihr Ansinnen in dem halbjährlich erscheinenden Bericht «Observatorio Fundación Unicaja de las Artes» umgesetzt: Analysiert werden die aktuelle Situation und die zukünftigen Herausforderungen der zeitgenössischen Kunstszene in Andalusien. Die von einem Team von Fachleuten unter der Leitung von José Lebrero Stals vorgelegten Daten und Analysen zeigen unter anderem, dass Málaga die andalusische Provinz mit den meisten Künstlern pro Einwohner ist: 5,47 im Vergleich zu 4,90 in Córdoba und 4,84 in Sevilla.
Der Bericht befasst sich mit der Entwicklung des Kunstbetriebs im ersten Viertel des 21. Jahrhunderts, das durch den Wandel der Branche gekennzeichnet ist: «Dies ist die vollständigste Bibliografie, die es heute zu diesem Thema gibt», betonte José Lebrero Stals, der seit 14 Jahren die künstlerische Leitung des Museo Picasso Málaga innehat und zuvor als Leiter des Centro Andaluz de Arte Contemporáneo in Sevilla und als Chefkurator am Museu d'Art Contemporani in Barcelona tätig war. Lebrero Stals bestätigte, dass «es eine Gemeinschaft von Künstlern gibt, die sich trotz struktureller Schwierigkeiten und Schwächen behauptet».
Die Zahlen der Unicaja-Analyse bestätigen auch eine Stärke, mit der sich die Provinzhauptstadt seit geraumer Zeit rühmt: Málaga ist die Stadt der Museen in Andalusien. Generell befinden sich in Provinz mit 21 Prozent die meisten Museen Andalusiens, gefolgt von Sevilla (19 Prozent) und Granada (16 Prozent). Das Schlusslicht bilden Huelva und Jaén mit jeweils 4 Prozent. Málaga ist auch die Provinz mit den meisten Kunstgalerien, insgesamt 15, und nicht noch aus einem anderen Grund den ersten Platz ein: In Málaga leben auch die meisten Künstler im Andalusienvergleich: Mit 96 Kunstschaffenden liegt die Provinz knapp vor Sevilla (95), aber weit vor der drittstärksten Provinz Córdoba (38 Künstler).
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Digitalisierung entscheidend
Die Analyse der Unicaja-Stiftung befasst sich eingehend mit Themen wie Bildung, Technologie, Institutionen, Territorium, Verbindungen, neue Medien und dem Kunstmarkt. «Es gibt eine Reihe von Faktoren, die die Entwicklung der zeitgenössischen Kunst in Andalusien geprägt haben, und der gemeinsame Nenner ist die Digitalisierung. Sie hat sich zum Beispiel auf die Design- und Verbreitungsprozesse ausgewirkt, was sich in der Zunahme der immersiven Ausstellungen bemerkbar macht», erläuterte José Manuel Domínguez die Entwicklung der Kunstszene.
Die Herausforderungen
Mit einem Blick in die Zukunft der Kunstbranche stellt der Bericht auch die Herausforderungen klar. José Lebrero resümierte: «Es bedarf einer angemessenen Finanzierung, einer Verbesserung der Professionalisierung der Ausstellungsräume und der Ausstellungsformen, mehr Einfühlungsvermögen bei der öffentlich-privaten Zusammenarbeit, denn es gibt viele interessante Dinge, aber jeder geht seinen eigenen Weg, eine Neudefinition der Ausbildungspläne, -formen und -methoden, eine bessere Transparenz und Demokratisierung, eine stärkere nationale und internationale Förderung des Sektors, mehr Anstrengungen bei der Bildung regionaler Kooperationsnetzwerke. Es braucht mehr nationale und internationale Förderung des Sektors, mehr Anstrengungen bei der Bildung regionaler Kooperationsnetzwerke sowie ein Steuersystem, das das Sammlertum fördert.»
José Manuel Domínguez seinerseits monierte: «Die öffentlichen Ausgaben für Kultur machen nur 0,5 Prozent des spanischen BIP aus.»
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