Ver 40 fotos
Mehr als 300 Zuschauer beim Eröffnungsfilm der Deutschen Filmwoche von Málaga in Kino Albéniz
Gezeigt wurde die Komödie «Zwei zu eins» - noch acht Filme erwartet das Publikum bis Samstag
Carmen Barainca
Málaga
Mittwoch, 26. November 2025
Es gibt Versprechen, die gemacht werden, um einen Zweck zu erfüllen, und andere, die, ohne es zu beabsichtigen, einen Weg vorgeben. Die Deutsche Filmwoche gehört zur zweiten Kategorie. «Dieses Projekt wird es immer geben.« Diese Aussage, die vor fünf Jahren gemacht wurde, bestätigte sich am Dienstagabend im Kino Albéniz in Málaga vor vollem Haus und einem deutschen und spanischen Publikum. Die Eröffnung der 6. Deutschen Filmwoche bewies einmal mehr, dass das Kino nicht nur eine Kunst, sondern auch eine Form des sozialen Austauschs sein kann. Mehr als zweihundert Menschen füllten das Cine Albéniz bei einer Veranstaltung, die, wie Uwe Scheele, Chefredakteur von SUR Deutsche Ausgabe und Veranstalter der Filmwoche, betonte, »zu einem unverzichtbaren kulturellen Ereignis in Málaga geworden ist«.
Es ging nicht nur darum, das Programm zu eröffnen. Es ging in gewisser Weise darum, zu bestätigen, dass die seit 2020 jährliche stattfindende Filmwoche zum Kulturleben Málagas fest dazugehört. Scheele merkte an, dass durch dieses Kulturereignis «Brücken gebaut wurden», zu denen ergänzende Vorführungen in Mijas und Torrox und ein Organisationsteam gehören, das seinen Kern beibehält: SUR deutsche Ausgabe, das Goethe-Institut in Madrid und das deutsche Konsulat in Málaga.
«Die deutsche Geschichte ist reich, komplex und relevant für das Verständnis des europäischen und globalen Kontextes», sagte Stefan Meyer, Vizepräsident des Vereins Amigos Goethe-Institut España, in seiner Rede. Er rechtfertigte ein Kino, das vom Expressionismus bis zu «Das Leben der Anderen» verschiedene Ausdrucksformen entwickelt hat, ohne seine politischen und ästhetischen Wurzeln zu verleugnen. Meyer verteidigte den Film als «Mittel zur Förderung des gegenseitigen Austauschs», eine Absicht, die sich in der Zusammensetzung des Publikums widerspiegelte. Spanier, Deutsche und Menschen anderer Nationalitäten teilten sich die Plätze, um zu entdecken, was das deutsche Kino erzählt.
«Kulturelle Brücken sind zwischen der deutschen Gemeinschaft und der Costa del Sol gebaut worden», sagte Uwe Scheele.
«Die deutsche Geschichte ist reich, komplex und relevant für das Verständnis von Europa», betonte Stefan Meyer.
Ana Pérez, Koordinatorin des Goethe-Instituts in Madrid, führte diese Linie weiter aus, indem sie ein Programm vorstellte, das preisgekrönte Werke versammelt: «von Literaturverfilmungen und Biografien bis hin zu Thrillern, Komödien, Dramen und Kriminalfilmen», die alle in Deutschland ausgezeichnet worden sind. Einige Werke seien so realistisch, dass «man vergisst, dass man einen Film sieht, man sieht das Leben selbst», sagte sie.
Der deutsche Konsul Franko Stritt hob ein weiteres wesentliches Merkmal des Programms hervor: die Präsenz von drei Filmen, die Ost- und Westdeutschland gewidmet sind, «ein Thema, das leider auch heute noch in Deutschland aktuell ist». Diese gebrochene Erinnerung kommt in mehreren der programmierten Titel zum Ausdruck, von der intimen Annäherung in «Mit der Faust in die Welt schlagen» bis zu den politischen Anklängen in «Rote Sterne überm Feld». Für Franko Stritt ist die Veranstaltung einmal mehr «das wichtigste und größte kulturelle Ereignis» seiner Institution in Málaga.
Den Auftakt machte «Zwei zu eins», eine auf wahren Begebenheiten beruhende Komödie, die den Wettlauf einer DDR-Familie gegen die Zeit persifliert, um einen Vorrat an entwerteter Ost-Mark noch vor der Wiedervereinigung zu Geld zu machen. Scheele beschrieb den Film als «eine Komödie, die gleichzeitig zum Nachdenken anregt» und hob die Präsenz «erstklassiger» Schauspieler hervor, darunter die letztjährige Oscar-Nominierte Sandra Hüller. Schauspieler Anselm Haderer, der nicht persönlich anwesend sein konnte, schickte ein Video, in dem er sich für die Einladung bedankte und den persönlichen Wert des Projekts bekannte: «Als ich die Möglichkeit erhielt, bei 'Zwei zu eins' mitzuwirken, war meine Begeisterung sehr groß.»
Neben dem Programm von Málaga werden auch in diesem Jahr wieder die Veranstaltungsorte Mijas und Torrox vertreten sein. Mijas' Ausländerstadtrat Mario Bravo wies auf den «Stolz» einer Stadt hin, in der «mehr als 40 Prozent der 1.053 registrierten Deutschen» aktiv am kulturellen Leben teilnehmen. «Die Deutschen bereiten alles sechs Monate im Voraus vor, die Spanier sechs Minuten vorher», scherzte er, bevor er versprach, dass er im nächsten Jahr «mehr Worte auf Deutsch sagen» werde.
Der Bürgermeister von Torrox, Óscar Medina, konnte aufgrund des tragischen Ereignisses, bei dem vier Menschen durch ein Gasleck in der Stadt ums Leben kamen, nicht an der Veranstaltung teilnehmen.
Auch bei der anschließenden kleinen Feier im Hotel AC Hotel Malaga Palacio, zu der Sur deutsche Ausgabe Anzeigekunden und die Sponsoren des Filmfestvals eingeladen hatte, war noch einiges los. Bei exquisiten Tapas und erlesenem Wein konnten die Gäste den Abend beenden und den im Kino Albéniz gezeigten Film Revue passieren lassen.
1 /
1 /
Noch bis Samstag findet die Deutsche Filmwoche mit neun aktuellen Spielfilmen statt, die alle in Málaga noch nicht zu sehen waren. Das Programm zur Deutschen Filmwoche finden Sie unter diesem Link.