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Behandlung in einer Schönheitsklinik in Málaga. SUR
Lifting und Co

Schönheitschirurgie: Málaga ist ein echter Magnet bei Behandlungen

Erschwingliche Preise treiben die Ästhetik-Branche an - Provinz zählt rund 200 auf ästhetische Medizin spezialisierte Ärzte

José Rodríguz Cámara

Málaga

Dienstag, 14. Oktober 2025

Ästhetische Chirurgie und Medizin gewinnen in Málaga zunehmend an Bedeutung. Ärzte führen Behandlungen durch, damit ihre Kunden sich im Anschluss schöner, jünger, besser sehen und fühlen. Oftmals werden auch ästhetische Mängel nach einer Operation beseitigt. In der Ästhetik-Branche wird zwischen zwei Behandlungen unterschieden, den chirurgischen Eingriffen und jenen, bei denen keine Operation notwendig ist.

Gleich welche Behandlung gewünscht ist, Málaga ist ein guter Ort, sowohl für Fachkräfte aus diesem Bereich der Medizin als auch für Patienten. Die Provinz ist eine spanienweit treibende Kraft in der Branche, gehört sowohl mit Blick auf die Qualität der Behandlungen als auch auf die Fülle an Angeboten zu den führenden Regionen. So hat sich die Provinzhauptstadt einen Platz unter den ersten vier Städten Spaniens mit dem größten Angebot in Sachen ästhetischer Medizin erobert. Das bestätigt auch Pedro Bonal, Präsident des Ärzteverbandes für Schönheitsmedizin von Málaga, kurz Medesma.

So verwundert es nicht, dass die Costa del Sol zum permanenten Sitz des Nationalkongresses der spanischen Vereinigung für ästhetische Medizin gewählt wurde. Es gibt so viele in dieser Branche praktizierende Ärzte in der Provinz, dass sich Málaga zwangsläufig als idealer Ort für den Kongress herauskristallisiert hat.

Mit Blick auf nicht chirurgische Behandlungen spricht Bonal von rund 200 Praktizierenden, die entweder ihren Standort in Málaga hätten oder aber an mehreren Tagen dort ihre Kunden betreuten. «Es gibt ein großes Angebot und es gibt auch viele Labors, die uns mehr und kostengünstigere Techniken anbieten. Es gibt viel Konkurrenz unter den Labors und das schlägt sich letztlich auf den Preis nieder. Schönheitsbehandlungen sind nichts Exklusives mehr, sie sind universell geworden», sagt der Mediziner.

Die Branche durchläuft einen guten Moment, bietet Basisleistungen für 50 bis 60 Euro an. Andalusiens Landesministerium für Gesundheit und Familien bezifferte die in der Region registrierten Praxen, in denen ästhetische Eingriffe angeboten werden, im Jahr 2021 auf 55, ein Jahr später waren es 78, im Jahr 2023 ging die Zahl leicht auf 74 zurück. Im vergangenen Jahr hingegen gab es einen Einbruch und die Zahl der Praxen sank auf 59. Dieser Rückgang sei auf die Schließung von einigen Niederlassungen nationaler Ketten zurückzuführen, weshalb nicht von einer Krise in diesem Wirtschaftszweig in Málaga die Rede sei, so Medesma. Neben den Praxen mit entsprechendem Angebot gibt es laut der Ärztekammer von Málaga noch 76 Fachärzte für plastische, rekonstruktive und ästhetische Chirurgie. Als Facharzt darf sich nur bezeichnen, wer einen fünfjährige Zusatzausbildung auf diesem Gebiet absolviert hat.

Der gute Moment der Branche erklärt sich auch durch einen Bumerangeffekt: Die Kliniken bieten viel Neues und das zu erschwinglichen Preisen, was wiederum das Interesse für Schönheitsbehandlungen in der Bevölkerung erhöht. Am meistgefragten sind nach wie vor Gesichtsbehandlungen, sie machen 69 Prozent des Umsatzes aus. Tendenz steigend. Laut Daten von Medesma haben bereits 40 Prozent der Spanierinnen und Spanier Hand an ihr Gesicht legen lassen. Immer noch stellen Frauen das Gros der Klientel, drei von vier Patienten sind weiblich. Das Interesse bei Männern aber steigt kontinuierlich.

Generell ist in der ästhetischen Medizin die Korrektur früherer Behandlungen am gefragtesten, um ein natürlicheres Aussehen zu erzielen. Mediziner Bonal erklärt, es werde hier häufig mit Kollageninduktoren gearbeitet, die den Körper zur Produktion von Kollagen anregen, statt es direkt einzubringen.

Küste und Inland

José María Picó Álvarez, Sprecher für den Bereich Weiterbildung bei der spanischen Vereinigung für plastische und rekonstruktive Chirurgie (Secpre) mit 900 angeschlossenen Ärzten – 51 davon aus Málaga –, spricht von einem weiteren positiven Faktor für die gute Gesundheit der Ästhetikbranche am Mittelmeer. An der Küste werde deutlich mehr operiert als anderswo, sagt er und nennt Gründe: «Hier wird der Körper mehr zur Schau gestellt, ist sichtbarer, was sich etwa in der höheren Zahl an Brustimplantaten niederschlägt. In Bilbao zum Beispiel, wo andere Temperaturen herrschen, ist die Zahl viel kleiner. Gleichzeitig gibt es hier bei uns im Süden mehr Eingriffe mit Blick auf Sonnenflecken oder Hautalterung, die stärker ausgeprägt sind.»

Zu den Neuheiten gehören Laserbehandlungen, die auch für Fettabsaugungen oder zur Wiederherstellung eines jugendlichen Aussehens genutzt werden. Bei Brustvergrößerungen, die auch weiterhin ganz oben auf der Wunschliste stehen, sei eine Marktneuheit mit sehr guten Resultaten das sogenannte System Mia Femtech, so Picó Álvarez. Es handele sich um einen minimalinvasiven Eingriff mit einem kleinen Schnitt unter der Achsel, der an der Brust keine Narben hinterlasse, die Körbchengröße aber bis zu zwei Nummern erhöhen könne.

Picó Álvarez versichert, neben der Reduzierung der Kosten animiere auch immer mehr Kunden die Sicherheit, mit der man sich auf einen OP-Tisch legen könne. «Es ist nicht mehr so wie früher, als wir nur Prominente als Kunden hatten», sagt der plastische Chirurg.

Männer

Andrés Bernete führt die Klinik La Nogalera mit Sitz in Torremolinos und Córdoba. Die Kliniken brechen mit der Statistik, wonach die Klientel vorwiegend Frauen sind. Die Kundschaft habe sich verändert, sagt er. «Es ist nicht mehr länger nur die LGTBI-Comunity, jetzt kann jeder Mann kommen und sich über die traditionelle Haartransplantation hinaus behandeln lassen. Komplexe gibt es da nicht mehr. Wir achten ganz einfach mehr auf uns», versichert Bernete.

Männer, so der Arzt, fragten vor allem nach Behandlungen, die sie männlicher aussehen ließen – ein typisch kantiges Kinn –, und nach der Bekämpfung von Zeichen der Hautalterung durch Neuromodulatoren. Das Gros der Männer, die bei ihm in die Kliniken kämen, sei im Alter zwischen 35 und 60 Jahren.

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