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Gaza-Krieg

Netanjahu muss gestoppt werden

Israels Militärschlag in Katar zeigt: Israel ist an einer Friedenslösung im Nahen Osten nicht interessiert

Wolfgang Stephan

Mittwoch, 10. September 2025

Unfassbar. Israels Armee hat am Dienstag die Führungsspitze der islamistischen Hamas angegriffen und mindestens ein Mitglied getötet. Und das in Doha, der Hauptstadt des Golfstaates Katar, in dem seit Monaten die Kriegsbeteiligten über eine Friedenslösung verhandeln. Damit hat Israel den Krieg gegen den Terror auf einen souveränen Staat ausgeweitet und die arabische Welt in Aufruhr versetzt, was offenbar nicht sonderlich interessiert. Dass Netanjahu seit Monaten Ziele in Syrien und Libanon bombardieren lässt, ist leider schon zur Normalität geworden. Die Hamas aber ausgerechnet in Katar zu attackieren, ist eine neue Eskalation durch Israel.

Ausgerechnet Katar. Der Golfstaat spielt eine wichtige Rolle bei den Friedensbemühungen im Nahen Osten und vor allem im Ringen um die Freilassung der von den Hamas verschleppten Geiseln, deren Chancen auf Freilassung seit Dienstag noch geringer geworden sind. Die Hamas werden diesen Angriff auf ihre Führung nicht ohne Folgen hinnehmen – auf ihre Führung, die in Katar bei den Friedensverhandlungen mit der israelischen Seite mit am Tisch saß. Dass Israel mit diesem Militärschlag die Souveränität Katars verletzt hat, ist ein beispielloser diplomatischer Affront, ein eklatanter Verstoß gegen die Gesetze der Weltgemeinschaft. Dass der Golfstaat weiter eine wichtige Vermittlerrolle im Gaza-Krieg spielen wird, ist nicht zu erwarten. Netanjahu musste das einkalkulieren und auch deswegen liefert dieser Angriff auf Doha eine verheerende Erkenntnis: An einem Frieden in Gaza ist Netanjahu nicht interessiert. Ihm geht es nur um den eigenen Machterhalt.

Außerdem dürfte Netanjahu die internationale Solidarität – die es nach dem Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 zu Recht gab – endgültig verspielt haben. Spanien steht an der Spitze der Israel-Kritiker, aber auch die Bundesregierung steht mit ihrem Verhältnis zu Israel mehr denn je unter Druck. «Nicht akzeptabel» nannte Kanzler Friedrich Merz den Angriff auf Doha. Wachsweicher geht es nicht. Nein. Diese Eskalation Israels kann die Weltgemeinschaft nicht hinnehmen. Es wird Zeit, dass Israel diplomatisch isoliert wird. Waffenlieferungen für den Kriegstreiber Netanjahu darf es nicht mehr geben.

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