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Olivenöl ist eines der wichtigsten Exportprodukte Spaniens. SUR
US-Zölle

Spanische Exporte in USA brechen nach neuen Zöllen um 30 Prozent ein

Anteil an Gesamtexporten geht auf 4 % zurück – nur Handel mit Lateinamerika bietet Lichtblicke

EDURNE MARTÍNEZ

MADRID.

Donnerstag, 30. Oktober 2025

Seit die Vereinigten Staaten Ende Juli unter Präsident Donald Trump einen Einfuhrzoll von 15 Prozent auf europäische Produkte verhängt haben, sind die spanischen Exporte über den Atlantik drastisch eingebrochen. Nach Daten des spanischen Wirtschafts- und Handelsministeriums sanken die Ausfuhren im August um 30,5 Prozent auf nur noch 969,7 Millionen Euro – der niedrigste Stand seit den Monaten der Pandemie. Damit machen die Verkäufe in die USA nur noch vier Prozent der gesamten spanischen Exporte aus. Noch im Juli lag der Anteil bei 4,5 Prozent, vor einem Jahr bei 4,8 Prozent.

Erstmals seit 2020 rutschen die Monatswerte damit unter die Marke von einer Milliarde Euro. Bemerkenswert ist, dass die USA inzwischen ähnlich viel spanische Waren abnehmen wie kleinere Märkte wie Belgien (843 Millionen Euro) oder Marokko (772 Millionen Euro).

Der 15 Prozent Zoll war Teil eines zwischen Washington und Brüssel ausgehandelten Abkommens, das von vielen europäischen Regierungen nur widerwillig akzeptiert wurde. Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez erklärte nach der Unterzeichnung: «Ich unterstütze das Abkommen, aber ohne jede Begeisterung.» Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, verteidigte indes den Schritt als «bestmögliche Lösung unter den gegebenen Umständen». Für Spanien bedeutet der neue Satz allerdings eine fünffache Belastung im Vergleich zum früheren effektiven Zoll von 2,84 Prozent. Bereits im Juli hatten die Abgaben die Verkäufe um zehn Prozent schrumpfen lassen – der August brachte nun den Einbruch.

Vor Beginn der transatlantischen Zollspirale entfielen rund 4,8 Prozent der spanischen Gesamtexporte auf den US Markt, was 2024 einem Umsatz von 18,2 Milliarden Euro entsprach. Berechnungen der spanischen Handelskammer zufolge sollte der neue Zoll einen Rückgang der Ausfuhren zwischen 7,2 und 13,1 Prozent verursachen – ein Szenario, das inzwischen weit übertroffen wurde. Auch im globalen Kontext war der August ein schwacher Monat für Exportbetriebe auf der Iberischen Halbinsel. Die Gesamtausfuhren Spaniens fielen um 9,3 Prozent im Jahresvergleich. Besonders stark traf es die Lieferungen nach Europa (–11 Prozent) und Asien (–4 Prozent).

Gleichzeitig stiegen jedoch die Importe um 4,3 Prozent, was das Handelsdefizit bis Ende August auf 35,1 Milliarden Euro anwachsen ließ – ein Plus von 48 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Ein Lichtblick kommt aus Lateinamerika. Die Exporte in diese Region stiegen im August um 7,7 Prozent und stützten damit Teile der spanischen Außenwirtschaft. Der Anteil Lateinamerikas an den Gesamtexporten Spaniens wuchs auf 6,4 Prozent – ein kleiner, aber wichtiger Puffer in einem zunehmend angespannten weltwirtschaftlichen Umfeld.

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