Borrar
Aufräumarbeiten nach den Unwettern in der Gemeinde Vila (Ibiza). EP
Unwetter

Ex-Hurrikan Gabrielle setzt Teile Spaniens unter Wasser

EMILIO RAPPOLD (DPA)

VALENCIA/IBIZA.

Donnerstag, 2. Oktober 2025

Heftige Regenfälle haben zahlreiche Straßen der Mittelmeerregion Spaniens in reißende Flüsse verwandelt. Auf Videos in den sozialen Netzwerken ist zu sehen, wie Autos in der Region Valencia sowie auch auf Ibiza von den Wassermassen mitgerissen werden. Mit einem Rekordregen haben die Ausläufer des Ex-Hurrikans Gabrielle die Baleareninsel unter Wasser gesetzt und fast komplett lahmgelegt. Die Überschwemmungen machten sowohl Touristen als auch Einheimischen schwer zu schaffen. «Auf Ibiza war es der regenstärkste Tag mindestens seit (Beginn der Messungen im Jahr) 1952», schrieb der spanische Wetterdienst Aemet in einer Bilanz des Unwetters vom Dienstag.

Das viele Wasser stürzte die Insel ins Chaos. Der schlimmste Zwischenfall war ein Felssturz an einem Hotel in Eivissa (Ibiza-Stadt), bei dem drei Menschen leicht verletzt worden seien, berichtete die Zeitung Periódico de Ibiza unter Berufung auf das Rathaus. Rund 220 Gäste seien evakuiert und in einer anderen Anlage untergebracht worden, teilte die betroffene Hotelkette Vibra mit.

Auch Tausende weitere Besucher der Insel waren betroffen, weil das Wasser auf den Straßen am Dienstag nach Medienberichten zum Teil sogar brusthoch stand. Auf Videos war zu sehen, wie Touristen mit Koffern durch die überfluteten Straßen wateten. Die Zufahrtsstraße zum Flughafen war noch am Mittwoch teilweise gesperrt, wie der TV-Sender RTVE berichtete. Am Airport tropfte das Wasser in einigen Bereichen durch die Decke. Zahlreiche Flüge wurden umgeleitet oder hatten Verspätungen.

Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste waren im Dauereinsatz. Insgesamt verzeichneten die Behörden am Dienstag knapp 200 wetterbedingte Zwischenfälle, darunter Überschwemmungen, Erdrutsche, umgestürzte Bäume sowie beschädigte Wasser- und Stromleitungen. Die Einsatzkräfte mussten Menschen befreien, die in Autos und Wohnungen eingeschlossen waren. Obwohl der Regen längst vorüber ist, gebe es auf der Insel weiterhin Probleme, da noch einige Straßen, Häuser und Garagen überflutet seien, hieß es bei RTVE.

Der Wetterdienst Aemet sprach von «Rekord-Niederschlägen». Nach der jüngsten Bilanz fielen in Ibiza-Stadt in den 24 Stunden des Dienstags 254 Liter Wasser pro Quadratmeter – «mehr als die Hälfte dessen, was in der Region normalerweise in einem ganzen Jahr an Regen fällt», wie Aemet betonte. Am Flughafen waren es demnach 174 Liter. Solche Werte seien seit Beginn der Messungen nicht registriert worden.

Auch andere Regionen im Osten und Nordosten Spaniens wurden am Montag und am Dienstag von den Gabrielle-Ausläufern in Mitleidenschaft gezogen. So kam es auch auf Mallorca zu Überschwemmungen. Betroffen war nach Medienberichten vor allem der nördliche Teil des Tramuntana-Gebirges im Norden der Insel.

Bereits am Montag hatte die Region Valencia unter Hagel, Sturmböen und heftigen Regenfällen gelitten. Knapp ein Jahr nach dem verheerenden Jahrhundert-Unwetter vom 29. Oktober 2024, das fast 230 Menschenleben gefordert hatte, war die Sorge vor einer neuen Katastrophe in der Region groß gewesen. Die Auswirkungen hielten sich diesmal allerdings in Grenzen.

Esta funcionalidad es exclusiva para registrados.

Reporta un error en esta noticia

* Campos obligatorios

surdeutsch Ex-Hurrikan Gabrielle setzt Teile Spaniens unter Wasser

Ex-Hurrikan Gabrielle setzt Teile Spaniens unter Wasser