Nach dem Todesfall nach Sturz in Brunnen: Velez-Málaga will nichts mit dem Grundstück zu tun haben
Aus dem Rathaus verlautet, es gebe keine «vertragliche Vereinbarung über die Nutzung» des Privatgrundstücks, obwohl es von der Gemeinde gereinigt und als kostenloser Parkplatz genutzt wird
Eugenio Cabezas
Vélez-Málaga
Donnerstag, 16. Oktober 2025
Der Tod des 51-jährigen David Ruiz Hierrezuelo aus Vélez, der nach einem Sturz in einen nicht gesicherten Brunnen starb, hatte Anfang September die Hauptstadt der Axarquía schockiert. Familie und Nachbarn prangerten an, das Unglück «hätte vermieden werden können», wenn das seit mehreren Jahrzehnten stillgelegte Bohrloch eines alten Wasserrades «ordnungsgemäß abgegrenzt, eingezäunt und verschlossen« gewesen wäre.
Noch ist nicht bekannt, ob die Angehörigen eine Klage vor Gericht einreichen werden. Debattiert wurde der tödliche Unfall jedoch auf der letzten Gemeindeplenarsitzung, auf der einstimmig ein Antrag angenommen wurde, die andalusische Regierung um die Überwachung ungesicherter Brunnen und Bohrlöcher zu bitten. Bürgermeister Jesús Lupiáñez (PP) versicherte, dass gleich nach dem Unglück «Maßnahmen ergriffen« worden seien.
Nach Bekanntwerden des tödlichen Brunnensturzes hatten Anwohner aus Velez-Málaga kritisiert, dass der Brunnen «unmarkiert, unbedeckt und ohne jeglichen Warnhinweis» gewesen sei. «Der Gipfel der Vernachlässigung, Gleichgültigkeit und Nachlässigkeit ist, dass es immer noch so ist», war in einem der ersten Kommentare nach dem Todesfall in sozialen Netzwerken zu lesen.
Laut Gemeindeverwaltung wurde der Eigentümer des Grundstücks mehrfach zum Handeln aufgefordert.
Der Brunnen befindet sich auf einem Privatgrundstück. Die Gemeindeverwaltung von Vélez, die von PP und GIPMTM gemeinsam regiert wird, hatte zum Zeitpunkt der Ereignisse erklärt, der Eigentümer sei bereits mehrfach zum Handeln aufgefordert worden. Obwohl es sich um ein Privatgrundstück handelt, wurde es als kostenloser Parkplatz der Gemeinde genutzt. Auf Anfrage von Stadtrat José Pino (Andalucía por Sí) hinsichtlich der Nutzung des Grundstücks, hatte die Gemeinderegierung erklärt, dass «es keine vertragliche Vereinbarung über die Nutzung dieses Grundstücks gibt».
Privat oder nicht?
Pino reagierte empört: «Die Gemeindeverwaltung hat also keine Vereinbarung zur Nutzung des Grundstücks, aber trotzdem hat es dies getan. Sie hat das Grundstück gesäubert und als Parkplatz genutzt. Was für eine Art, das Gesetz zu brechen. Haben die übrigen privaten Grundstücke es etwa auch verdient, von der Stadtverwaltung kostenlos gereinigt zu werden?« Der Oppositionsführer forderte eine umgehende Aufklärung und monierte, die Guardia Civil habe «das Rathaus schon lange vorher vor der Existenz des Brunnens gewarnt». Passiert sei jedoch nichts.
Bürgermeister Jesús Lupiáñez versicherte: «Sobald es möglich war, wurde das Loch vollständig abgedichtet.»
Die örtliche Firma Carburantes Clavero erklärte, das Grundstück sei 2005 an ein Bauunternehmen verkauft worden und gehöre jetzt einer Bank.
Das örtliche Unternehmen Carburantes Clavero, das in sozialen Netzen als Eigentümer des Grundstücks gehandelt wurde, nahm ebenfalls Stellung: «Wir möchten klarstellen, dass das Grundstück, auf dem sich der Unfall ereignete, nicht unserem Unternehmen gehört. Es wurde 2005 an ein Bauunternehmen in Málaga verkauft und gehört derzeit einer Bank.»