Kaum bekanntes Kulturgut vor dem Torcal de Antequera: die Festung von Jévar
Die Festung steht unter Denkmalschutz und befindet sich auf einem Privatgelände, das nicht ausgeschildert ist
Javier Almellones
Antequera
Sonntag, 19. Oktober 2025
Die Festung war ein wesentlicher Bestandteil des Verteidigungsgürtels von Antequera während der Nasridenzeit. Tatsächlich fand dort am 27. September 1410 eine bedeutende Schlacht statt. Heute gibt es jedoch kein Schild, das auf die Existenz der Burg hinweist oder erklärt, was diese sichtbaren Überreste sind. Der einzige Hinweis ist vielleicht das Landhaus La Torre, das an die Überreste dieser mittelalterlichen Festung angrenzt. Die Festung von Jévar (oder Xebar) ist teilweise erhalten geblieben und steht seit 2010 aufgrund ihres archäologischen Wertes unter Denkmalschutz (Bien de Interés Cultural).
Vor der Kulisse des Karstgebirges Torcal de Antequera befindet sich diese Burg auf einem Privatgrundstück in der Nähe des Viertels La Higuera, bei dem es weder einen Zaun noch ein Schild mit einem Betretungsverbot gibt. Sie steht auf einem kleinen Hügel, von dem aus man heute einen weiten Panoramablick hat, was erklärt, warum sie einst eine wichtige Verteidigungsbastion war. Zusammen mit den Festungen von Aznalmara und Cauche war sie Teil des Verteidigungsgürtels der Medina von Antequera.
Seit 2010 ist sie aufgrund ihres archäologischen Wertes als Kulturgut von besonderem Interesse eingestuft.
Im Jahr 1410 erlebte diese Festung ihre turbulenteste Zeit. In den ersten Herbsttagen dieses Jahres gelang es den Christen, das heutige Antequera vom Norden aus einzunehmen. Anschließend wurde der Befehl erteilt, die drei Burgen im Süden zu erobern. Die Burgen von Aznalmara und Cauche leisteten keinen Widerstand, aber die Burg von Jévar wurde mehrere Tage lang belagert. Den Chroniken jener Zeit zufolge nahmen der Graf von Niebla, der Erzbischof von Santiago und der Oberbefehlshaber an dieser Schlacht teil. Sie leisteten Widerstand, bis sie sich in den Bergfried flüchteten, bevor sie sich ergaben und um Gnade baten.
Obwohl diese Festung als erobert galt, dauerten die Auseinandersetzungen zwischen den beiden Lagern, den Königreichen Granada und Kastilien, bis zum endgültigen Granadas Fall in die Hände von Rodrigo de Narváez am 7. November 1410 an. Die Bedeutung der Festung schwand, als dieses Gebiet im Süden des Torcal de Antequera nicht mehr die Grenze zwischen den beiden Königreichen bildete. Damit begann die allmähliche Aufgabe der Festung und schließlich der deutliche Verfall, von dessen Existenz heute nur noch Überreste zeugen.
Viereckiger Turm
Das herausragendste Merkmal ist ein viereckiger Turm mit gemauerten Mauern und einer schrägen Brüstung auf dem höchsten Teil der ehemaligen Festung. Außerdem gibt es in der Umgebung Reste einer doppelten Verteidigungsanlage, die eine Vorstellung vom Umfang der Festung vermitteln. Die gesamte Anlage ist schon von weitem auf der Straße von Villanueva de la Concepción aus zu sehen.