Aena muss die Ausschreibung für den Flughafenausbau in Málaga aktualisieren
Zwei Verträge für Projektmanagement und Architektur über insgesamt rund 90 Millionen Euro wurden ausgesetzt. Aena befürchtete rechtliche Schritte gegen die Ausschreibungsbedingungen
Chus Heredia
Málaga
Freitag, 28. November 2025
Die Flughafenbehörde Aena hat zwei Verträge im Gesamtwert von über 90 Millionen Euro für den Ausbau des Flughafens Málaga ausgesetzt. Darunter auch der wichtigste Vertrag für den strategischen Ausbau: der Projektmanagementvertrag mit einem Budget von 63 Millionen Euro. Der Grund: Die Behörde rudert bei der Ausschreibung, die unter anderem das Projektmanagement, die Umweltverträglichkeit, das Engineering und die Integration der Arbeiten in den laufenden Betrieb eines voll funktionsfähigen Flughafens beinhaltet, zurück und will sie noch einmal neu auflegen.
Derartige Rückzieher sind in der Regel Gründen des öffentlichen Interesses oder nicht vertretbaren Fehlern im Verfahren geschuldet. Tatsächlich hatte Aena erst vor zehn Tagen das der Ausschreibung zugrunde liegende Leistungsverzeichnis geändert.
Nun soll es generell zurück auf Start gehen. Falls es Bieter gibt, denen Kosten entstanden sind, könnten diese Entschädigungen verlangen. Aena begründete die Entscheidung für eine Neuauflage der Ausschreibung: «Damit soll vermieden werden, dass sich das Verfahren verzögert, nachdem ein Unternehmen ein ähnliches Verfahren für andere Flughäfen vor dem Zentralen Verwaltungsgericht für Vertragsanfechtungen (TACRC) angefochten hat. Aena wird die Auschreibungsbedingungen ändern.» Man rechne damit, Anfang Januar mit dem aktualisierten Ausschreibungsverfahren beginnen zu können.
90
Millionen Euro sind im Rahmen von zwei Verträgen bereits für den Ausbau des Flughafens vergeben.
Der andere Auftrag, der von Aena auf Eis gelegt wurde, betrifft die Architektur des Flughafenausbaus und beläuft sich auf fast 30 Millionen Euro. Er umfasst auch alles, was mit der Leitung des Standorts, der Koordinierung von Sicherheit und Gesundheitsschutz, den Sicherheitsaudits in der Luftfahrt, der Anlagentechnik usw. zusammenhängt.
Die Ausbaumaßnahmen zielen darauf ab, die Kapazität des Terminalbereichs an die seit der Pandemie exponentiell gestiegene Nachfrage anzupassen und die Abläufe am Flughafen zu optimieren. Ziel ist es, den Flughafen auf die Aufnahme von mehr als 36 Millionen Fluggästen vorzubereiten. Zurzeit sind es knapp 27 Millionen.
36
Millionen Fluggäste pro Jahr sollen auf dem neuen Flughafen abgefertigt werden können.
Die Schlüssel für mehr Service
Die geplanten Arbeiten umfassen den Bau eines neuen Docks für den Nicht-Schengen-Verkehr (von außerhalb der EU) mit zentraler Grenzkontrolle, eines zentralen Sicherheitskontrollpunktes mit automatischen Förderbändern und hochmodernen Handgepäckkontrollgeräten. Weiterhin soll es vergrößerte Andockbereiche für Flugzeuge geben, damit die Passagiere über eine Gangway ein- und aussteigen können. Auch die Neugestaltung des Gepäckabfertigungssystems ist geplant, um die Arbeit des Abfertigungspersonals zu verbessern.
Investitionsplan 2027-2031
Bemerkenswert ist auch die Vergrößerung der Fläche für Passagierdienste um 41 Prozent, wodurch sich der Anteil der kommerziellen Aktivitäten im Terminal erhöht, der im Falle der VIP-Lounges 43 Prozent betragen wird.
Auf dem Flugplatz werden neue Rollbahnen gebaut, die die Start- und Landebahnen mit dem Vorfeld verbinden, auf dem die Flugzeuge parken. Das soll den Flugverkehr flüssiger machen. Im Außenbereich werden die Bebauung und die Zufahrten sowie die Kapazität der Parkplätze und deren Nutzung verbessert.
Die Sanierung und derAusbau des Flughafens Málaga-Costa del Sol wurde in den Investitionsplan von Aena für 2027-2031 aufgenommen.