Gräber aus der Römerzeit werden zu Verzögerungen bei U-Bahn-Arbeiten in Málaga führen
Andalusisches Kulturministerium hat einen Baustopp in der Calle Hilera angeordnet, nachdem eine römische Nekropole aus dem 2. bis 4. Jahrhundert entdeckt wurde
Chus Heredia
Málaga
Montag, 15. Dezember 2025
Archäologische Funde, die bei Ausgrabungen in der Stadt gemacht werden, sind keine Überraschung. Manche sind nach Ansicht von Experten wertvoller als andere. In diesem Fall haben die Arbeiten zur Verlängerung der Metrolinie 2 in Richtung des künftigen dritten Krankenhauses in Málaga einen unterirdischen Schatz ans Licht gebracht: eine römische Nekropole aus dem 2. bis 4. Jahrhundert.
Seit einiger Zeit arbeitet ein Archäologenteam auf dem Gelände neben dem kleinen Gebäude des Kaufhauses El Corte Inglés. Nun hat das regionale Kulturministerium einen Beschluss zu diesem Thema gefasst. Der Beschluss sieht vor, die wertvollsten und monumentalsten Gräber zu erhalten und umzusiedeln.
«Die Resolution fordert eine vollständige archäologische Ausgrabung, Arbeiten an allen Gräbern und die Verlegung und Erhaltung der bedeutendsten Gräber», erklärte das regionale Ministerium für öffentliche Arbeiten gegenüber den Medien.
Die Entdeckung erstreckt sich über 400 laufende Meter in der Calle Hilera, und die Arbeiten sind seit Mai zu Gange. Diese Entdeckung basierte nicht auf dokumentarischen Beweisen oder früheren historischen Referenzen.
Das mögliche Vorhandensein einer Besiedlung aus der Römerzeit wurde nur im Gebiet von Perchel Norte festgestellt. Nach den bisher durchgeführten Untersuchungen und der konsultierten Bibliographie wurde der Bereich, der die Calle Calvo, die Calle Hilera und die Avenida de Andalucía umfasst, ab der maurischen Zeit dem Meer abgerungen, was das Fehlen römischer Grabstätten in diesem Gebiet erklärt.
Historischer Wert
Die in diesem Gebiet durchgeführten Untersuchungen bestätigen die Entdeckung einer römischen Nekropole in der Nähe der Calle Hilera, die ein neues Forschungspanorama eröffnet und die mögliche Existenz eines mit der Stadt verbundenen Vorortes aus der Kaiserzeit und damit eines Bestattungsweges oder eines Fluchtweges aus der Stadt Málaga aufzeigen könnte.
Bei den umfangreichen archäologischen Ausgrabungsarbeiten, die zwischen Mai und August sowie in den letzten Monaten des Jahres durchgeführt wurden, wurden 274 Bestattungen gefunden, die alle auf Körperbestattungsriten zurückzuführen sind und sich durch einen Mangel an Beigaben auszeichnen. Es wurde eine stratigrafische Abfolge bis zu einer tieferen Bodenschicht verfolgt, in der sich die Gräber befanden.
Ein hoher Prozentsatz der Leichen wurde in Gruben mit horizontalen «Tegulae» (flache Ziegel, die als Grababdeckung über den Körper gelegt wurden) beigesetzt. Bei den Bestattungsarten wurden u. a. mit Tegulae bedeckte Rahmengräber, Mensa-Gräber mit einer Grube und Mörtelumrandung, einfache Grubengräber, Gräber mit Beinhäusern, perinatale Bestattungen in vollständigen Amphoren oder ausgewählten Fragmenten oder in mit Ziegeln ausgekleideten Gruben gefunden. Es wurden auch Grabeinfassungen gefunden, die teilweise aus Mauerwerk und Fundamenten aus Flusskieseln bestehen und in unterschiedlichem Erhaltungszustand sind.
296
Gräber wurden in dieser Nekropole gefunden
In Anbetracht des Umfangs der Entdeckung wurde in der Entschließung des regionalen Kulturministeriums die Notwendigkeit festgestellt, die Untersuchung auszuweiten, neue Ausgrabungstechniken im Zusammenhang mit der anthropologischen Perspektive anzuwenden und zusätzliche Informationen für die Bewertung des Erbes des gesamten Anwesens zu erhalten. Diese größere methodische Arbeit wird mit der Ausgrabung jedes einzelnen Grabkomplexes und jedes einzelnen Raumes mit einer interdisziplinären Methodik, von der Archäologie bis zur physischen Anthropologie, durchgeführt werden müssen. Auch bei der Öffnung der Ablagerungen werden spezielle Maschinen zum Einsatz kommen.
Darüber hinaus wird der Ausgrabung, dem Schutz und der Aufwertung der Gräber und anatomischen Überreste, die sich in bestem Zustand befinden und sich durch ihre Monumentalität auszeichnen, Priorität eingeräumt. Sie werden in den künftigen Museumsbereich der U-Bahn-Station Guadalmedina verlegt.
Historisches Vorstadtgebiet
Diese Korrekturmaßnahmen, die sich auf die Kilometerpunkte 0+110 und 0+500 des Abschnitts Guadalmedina-Hilera konzentrieren, werden die Ausführung der U-Bahn beeinflussen. Die nächste Phase betraf den Ausbau der Tunneldecke auf diesem Abschnitt, der nun bis zur Umsetzung der in der Entschließung vorgesehenen Maßnahmen warten muss.
Das regionale Ministerium für öffentliche Arbeiten bekräftigt sein Engagement für die Erhaltung des reichen Erbes, das sich im Untergrund der Stadt befindet, was durch Präzedenzfälle wie den Schutz, die Überführung und die Lagerung der Überreste bestätigt wird, die bei den Arbeiten zur Verlängerung der U-Bahn bis zum historischen Zentrum gefunden wurden, bei denen unter anderem die Überreste der alten muslimischen Vorstadt Attabanim zutage traten.