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Patienten bei der Chemotherapie in einem französischen Krankenhaus (2023). AFP
Krebs

Wirksamkeit von Chemotherapie nachgewiesen

Chemotherapie kann einige Nebenwirkungen mit sich bringen. Aber ist sie komplett nutzlos? Und wie verliefen ihre Anfänge?

DPA-FAKTENCHECK

BERLIN.

Donnerstag, 4. Dezember 2025

Ist die Chemotherapie bei der Behandlung von Krebs unwirksam? Wird Senfgas bei dieser Therapie verwendet? Diese Behauptungen kursieren auf Online-Plattformen, wie zum Beispiel Facebook. Doch ist da etwas dran?

Bewertung

Chemotherapie kann bei Krebserkrankungen helfen. Die Ursprünge der Chemotherapie gehen auf Senfgas zurück.

Fakten

Die Entwicklung von Senfgas geht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Im Ersten Weltkrieg wurde es als chemischer Kampfstoff eingesetzt. Seit der Unterzeichnung des Genfer Protokolls im Jahr 1925 ist sein militärischer Einsatz verboten. Trotzdem wurde Senfgas – auch bekannt als Lost oder Gelbkreuz – danach in etlichen Konflikten verwendet.

In den 1940er Jahren nahm die medizinische Forschung auf der Basis von Senfgas Fahrt auf. Mediziner hatten festgestellt, dass Senfgas zu einem reduzierten Blutzellenniveau führte. Wissenschaftler nutzten diese Erkenntnis für weitergehende Forschungen. Die ersten Chemotherapien basierend auf Senfgas wurden schließlich Mitte des 20. Jahrhunderts in den USA zugelassen.

Neue Chemotherapie-Medikamente

Für heutige Chemotherapien stehen viele verschiedene Medikamente zur Verfügung. Sie heißen Zytostatika und zerstören Krebszellen im Körper, indem sie die Teilung der Krebszellen stören. Dadurch können Tumore nicht weiter wachsen.

Die meisten Zytostatika schädigen vor allem die Zellen, die sich häufig teilen. Dazu gehören bösartige Tumore, aber auch gesunde Zellen, etwa des Knochenmark‎s, der Mundschleimhaut sowie Haarwurzelzellen. Chemotherapien können daher starke Nebenwirkungen mit sich bringen.

Senfgas wird heute nicht mehr in seiner ursprünglichen und deutlich giftigeren Form – in der Chemotherapie eingesetzt. Aber daraus abgeleitete Stickstofflost-Derivate werden teilweise noch als Zytostatika eingesetzt.

Häufig Kombination verschiedener Therapien

Der Nutzen von Chemotherapien ist in der heutigen Medizin nicht unumstritten. Dennoch gelten sie als eine mögliche, erfolgversprechende Behandlungsmöglichkeit vor allem bei einigen Arten von Krebs, beispielsweise bei Leukämie (Blutkrebs).

Der individuelle Erfolg von Krebstherapien hängt allerdings immer von vielen Faktoren ab. Dazu gehören die Art der Krebserkrankung und ihr bisheriger Verlauf, mögliche Vorerkrankungen und das Alter der Patienten. Chemotherapie wird zudem oft in Kombination mit anderen Behandlungsmethoden – klassischerweise Bestrahlungstherapie und Operationen – angewendet. Ihre isolierte Wirksamkeit ist daher nur bedingt bestimmbar.

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