Fehler bei Brustkrebsvorsorge in Andalusien hat 2.000 Frauen in Gefahr gebracht
Alle Betroffenen einzeln kontaktiert und zur Nachuntersuchung eingeladen
EFE
SEVILLA.
Dienstag, 7. Oktober 2025
Der im Brustkrebs-Screening-Programm festgestellte Informationsfehler zwingt den andalusischen Gesundheitsdienst (SAS) seit letztem Donnerstag dazu, 2.000 Frauen zu kontaktieren, deren Testergebnisse zweifelhaft (nicht eindeutig) sind. Der Verband, der die Betroffenen vertritt, fordert eine Klärung der Verantwortlichkeiten.
Nicht informiert über die Ergebnisse wurden jene Patientinnen, bei denen ein «voraussichtlich gutartiger Befund» vorliegt – jene mit eindeutig negativem oder positivem Befund bekamen die Diagnose mitgeteilt. Seit letztem Donnerstag werden nun alle Betroffenen einzeln kontaktiert und zur Nachuntersuchung eingeladen.
Obwohl die Situation in einigen der gemeldeten Fälle zu Verzögerungen sowohl bei der Erkennung als auch bei der Behandlung von Brustkrebs geführt hat, wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums 98 Prozent der zweifelhaften Fälle letztendlich als gutartig diagnostiziert.
Das Thema wurde am letzten Donnerstag bei einem Treffen unter der Leitung von Andalusiens Gesundheitsministerin Rocío Hernández mit der Vereinigung von Frauen mit Brustkrebs (Amama) behandelt. «In Andalusien haben wir ein solides und protokolliertes Brustkrebs-Screening-Programm, das gut funktioniert», betonte Hernández beruhigend und bedauerte erneut «zutiefst» die Unsicherheit, die einige Frauen möglicherweise erlebt haben.
Nach dem Treffen hat Amama gefordert, dass die Verantwortlichen für die festgestellten Mängel zur Rechenschaft gezogen werden, und angekündigt, nach Ablauf der einmonatigen Frist, die für eine weitere Klärung eingeräumt wurde, zu klagen.
«Es war ein versöhnliches Treffen. Sie haben anerkannt, dass es einen Fehler bei der Brustkrebsvorsorge gibt, aber es ist schrecklich, dass Frauen mit dieser Angst leben müssen», sagte die Vorsitzende des Vereins, Ángela Claverol, die zusammen mit ihrem Anwalt Manuel Jiménez Soto hofft, dass die für den Fehler Verantwortlichen ausfindig gemacht werden. Als eine der von den Fehlern im Screening-Programm Betroffenen berichtete Anabel Cano, dass bei ihr die Diagnose Brustkrebs erst mit einer Verspätung von einem Jahr nach ihrer ersten Mammographie gestellt worden sei und ihr leider in wenigen Tagen die Brust entfernt werden müsse.
Auf politischer Ebene hat die PSOE-Sprecherin für Gesundheit im andalusischen Parlament, María Ángeles Prieto, die Fehler bei den Tests mit den «brutalen» Kürzungen der rechten Regionalregierung im öffentlichen Gesundheitswesen zugunsten des privaten Gesundheitssektors in Verbindung gebracht. Ihre Fraktion hat außerdem eine Reihe von Fragen im andalusischen Parlament eingereicht, um mehr darüber zu erfahren, was mit der Verzögerung bei der Vorlage der Ergebnisse der Früherkennungstests geschehen ist und wie im öffentlichen Gesundheitswesen während des Prozesses vorgegangen wird.
Vox hat die Regionalregierung aufgefordert, jeden Fall zu überprüfen; die Abgeordnete von Adelante Andalucía, Begoña Iza, hat die Ministerin zum Rücktritt aufgefordert.
Dieser Rücktrittsforderung hat sich auch die Verbraucherorganisation Facua angeschlossen, und die Gewerkschaft der Krankenpfleger SATSE hat die Regionalregierung aufgefordert, die Verantwortlichen für die «Nachlässigkeit» bei der Durchführung der Tests zur Rechenschaft zu ziehen, eine Situation, «die Menschenleben kosten kann und nicht als einfacher Verwaltungsfehler behandelt werden darf».