Ein Museum in Málaga für Volkskunst und Traditionen für das 21. Jahrhundert
Das Museo de Artes Populares wurde vor einigen Monaten nach umfassenden Renovierungsarbeiten wiedereröffnet
CRISTINA PINTO
MÁLAGA.
Donnerstag, 26. Juni 2025
Als Enrique García-Herrera 1974 durch die Dörfer zog und Gegenstände von historischem Wert sammelte, tat er dies wahrscheinlich, weil er sich ein Volkskunstmuseum vorstellte, wie es das Museo Unicaja de Artes populares heute ist. «Enrique haben es die alten Dinge in den Dörfern angetan», sagten seine Kollegen, als sie ihn mit all dem «Gerümpel» sahen, das schließlich Teil dieses Museums wurde, das am 23. Oktober 1976 eingeweiht wurde. «Der Eintritt kostete 25 Peseten und jeder, der kam, wurde zu einem Glas Wein eingeladen», erzählt Professor Fernando Alonso. Dieses Museum, das vor 49 Jahren eröffnet wurde, war im vergangenen Jahr umfassenden Umbau- und Renovierungsarbeiten unter der Leitung des Architekten Rafael Pozo unterzogen worden, bevor es wieder seine Türen öffnete. «Es handelt sich um eine komplexe Renovierung, die es dem Museum ermöglicht, sich dieser neuen Etappe zu stellen, mit einer Infrastruktur, die als moderner und vielseitiger Raum konzipiert wurde», so Emilia Garrido, Kulturdirektorin der Unicaja-Stiftung.
Ein Museum für Volkskunst und Brauchtum für das 21. Jahrhundert, bei dem eine der herausragendsten Änderungen die Verbesserung der Zugänglichkeit ist: «Wir haben physische Barrieren mit speziellen Routen und perfekt gestalteten Wegen beseitigt. Darüber hinaus haben wir die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt, um das Gebäude mit einer Echtzeit-Kapazitätskontrolle auszustatten, und die Strategie zum Schutz vor Brandgefahren erneuert», so Garrido. Ein Aufzug, die Beseitigung architektonischer Barrieren an den Eingängen, die Schaffung eines neuen Toilettenbereichs und die Einrichtung einer 'Pro-Mobilitäts'-Route befinden sich unter den Neuheiten.
All dies sind Verbesserungen im Hinblick auf die Zugänglichkeit und Sicherheit. Aber auch auf museografischer Ebene wurden Räume erneuert, wie z.B. der Saal der Málaga-Keramiken, die von vielen Kennern als die «Schmuckstücke des Museums» erachtet werden. «Es gibt auch neue Exponate», betont Emilia Garrido, hinsichtlich der Neuerungen in diesem Saal und in dem der Religion gewidmeten Raum. Sie hebt einige der Ausstellungsstücke der Keramiksammlung hervor, wie etwa den Bandolero: «Es ist ein sehr barockes Werk, der Dargestellte befindet sich just im Moment des Todes. Dies ist meine Lieblingsfigur in diesem Raum», erklärte sie.
Für künftige Generationen
Dieses Museum bietet eine faszinierende Reise durch die lokale Geschichte Málagas, um die Traditionen der Stadt kennenzulernen. Das Museum verfügt auch über einen erstaunlichen dokumentarischen Fundus, das Archiv Díaz de Escovar. «Es ist unglaublich, es gibt 23.000 Dokumente aus dem 19. Jahrhundert und eine fantastische Bibliothek. Jeder, der über die Provinz Málaga in dieser Zeit forscht, muss hierher kommen. Im Moment haben wir 70 Prozent der Archive und Dokumente digitalisiert, und wir arbeiten daran, sie alle digital verfügbar zu machen», so Emilia Garrido.
In diesem modernen und vielseitigen Museum, das der Kulturdirektorin der Unicaja-Stiftung vorschwebt, steht die Idee des Publikums im Mittelpunkt: «Wir wollen vor allem junge Menschen als Zielgruppe ansprechen. Deshalb haben wir eine Reihe von Aktivitäten geplant, die die Museumsbesuche ergänzen sollen», fügte Garrido hinzu. Das Programm umfasst Theateraufführungen, Lesungen von Poesie und Literatur sowie Live-Musikveranstaltungen. «Folkloristische Rundgänge, Grafik- und Keramikworkshops und musikalische Matineen sind einige der Aktivitäten, die das Museum samstags anbietet. Geplant sind auch Ausstellungen zeitgenössischer Kunst und die Zusammenarbeit mit audiovisuellen Künstlern, die ihre Werke im Museum projizieren und ein kuratorisches Programm erstellen», so die Vertreterin der Unicaja-Stiftung.
Das Museum verfügt über 18 Säle, die unter anderem der Fischerei, dem Weinanbau, der Schmiedekunst und der Landwirtschaft gewidmet sind. So sind im Erdgeschoss etwa eine typische Dorfküche mit traditionellem Keramikgeschirr, eine Weinpresse mit Bodega und Taverne, eine Backstube, eine Ölmühle und ein traditionelles Fischerboot mit Fischfangutensilien zu sehen. In dem Museum werden jedoch nicht nur die Kultur und Traditionen der ländlichen Regionen beachtet. Ein Teil ist auch der städtischen Gesellschaft des Málagas des 19. Jahrhunderts gewidmet. So kann man im Obergeschoss einen Einblick in Stadtwohnungen erhalten und eine Druckerpresse sehen. Hier sind auch die berühmten Keramikfiguren ausgestellt, die in dieser Epoche ein beliebtes Souvenir bei den Besuchern Málagas waren. Weitere Räume sind mit den Verdiales den musikalischen Traditionen und der Folklore Málaga sowie den religiösen Veranstaltungen gewidmet.
Das Museo Unicaja de Artes Populares befindet sich auf der Plaza Enrique García-Herrera 1 und kann täglich von 10 bis 14 und von 16 bis 19 Uhr, feiertags von 10 bis 14 Uhr besucht werden. Der Eintritt kostet 4 Euro, montags von 10 bis 14 Uhr kann das Museum kostenlos besucht werden.
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