Der Zugang zum Rio Chíllar in Nerja ist seit zwei Jahren abgesperrt und es ist keine Wiedereröffnung in Sicht
Das Rathaus hält den Beschluss vom August 2023 aufrecht, der den Zugang für Wanderer verbietet
Eugenio Cabezas
Nerja
Dienstag, 22. Juli 2025
Am 8. August jährt sich die Absperrung des Zugangs zum mittleren und oberen Lauf des Flusses Chíllar in Nerja zum zweiten Mal. Viele sind sich dessen nicht bewusst und begeben sich in das Naturschutzgebiet, womit sie sich der Gefahr von Geldstrafen durch das Rathaus aussetzen. Das Verbot bleibt auch den dritten Sommer in Folge in Kraft. Nachdem die Junta de Andalucía im März die drei Angebote abgelehnt hat, die für die Verwaltung des Zugangs durch ein privates Unternehmen eingereicht wurden, ist kurzfristig keine Wiedereröffnung in Sicht.
Obwohl der Druck, der vor dieser drastischen Maßnahme bestand, als an einem einzigen Tag bis zu 3.000 Menschen in diesem geschützten Gebiet gezählt wurden, nicht mehr vorhanden ist, wird das Gebiet in diesem Sommer weiterhin täglich von einem Strom von Wanderern besucht. Die meisten von ihnen behaupten, nichts von der geltenden kommunalen Maßnahme zu wissen, die mit dem Argument der Vermeidung extremer Brandgefahr genehmigt wurde, aber hauptsächlich dazu diente, die Enklave vor «Überfüllung» zu bewahren.
Das Rathaus überwacht den Zugang mit Hilfe der örtlichen Polizei und des Zivilschutzes, indem vor allem an den Wochenenden eine Kamera an der Schranke des alten Steinbruchs angebracht wird. So gibt es weder Hunderte von Wanderern noch geparkte Autos und auch die Busse, die die Wanderer in dem Gebiet abladen, sind verschwunden. Der Fluss, der Nerja und seine fruchtbare Ebene mit Wasser speist hat begonnen zu «atmen».
Es bleibt abzuwarten, wie es mit dem Verfahren zur Vergabe der Verwaltung an ein Unternehmen weitergeht, das Ende 2023 begann und im März auf Eis gelegt wurde, nachdem die Junta die drei eingereichten Angebote abgelehnt hatte.
In den Beschlüssen des Umweltministeriums, das für die Verwaltung des Naturschutzgebiets zuständig ist, wurden verschiedene Einwände gegen die von den Unternehmen vorgelegten Unterlagen erhoben, insbesondere in Bezug auf Schutz und Sicherheit sowie Aspekte wie Parkplätze und Pendelbusverkehr. «Es ist eine komplizierte Angelegenheit, denn es ist das erste Mal, dass so etwas in der Provinz Málaga vorgeschlagen wird. Es handelt sich nicht um eine administrative Nutzungskonzession, sondern um eine befristete Genehmigung für die Nutzung des öffentlichen Wasserbereichs», erklärte der Abgeordnete der Landesregierung Fernando Fernández.
«Brandgefahr und Überbelegung»
Fernández wies darauf hin, dass man darauf warte, dass dieselben Unternehmen oder andere interessierte Parteien erneut Unterlagen einreichen, um ein neues Verwaltungsverfahren zu eröffnen. „Dies muss jedoch glaubwürdig begründet werden«, so Fernández. Er betonte, dass die Stadtverwaltung von Nerja „hauptsächlich an einer Regelung interessiert« sei. „Sie fordern dies seit Jahren, und deshalb haben wir dem Rathaus vorgeschlagen, sich erneut mit den Unternehmen zu treffen und einen koordinierten Vorschlag vorzulegen, der die erforderlichen Anforderungen erfüllt«, fügte er hinzu.
Der Stadtrat für Umwelt, Javier Rodríguez, erklärte, man werde weiterhin versuchen, die Regelung für den Zugang zum Rio Chíllar voranzutreiben, wies aber darauf hin, dass bis dahin die im August 2023 verabschiedete städtische Verordnung in Kraft bleibe, die das Betreten des Naturgebiets «wegen Brandgefahr und Überbelegung» verbiete.
Rodríguez sagte, dass man «in Gesprächen» mit den Unternehmen sei, um die Unterlagen erneut vorzulegen, und räumte ein, dass der Besucherstrom seit der Verhängung des Verbots «erheblich zurückgegangen» sei. Er wies jedoch darauf hin, dass es immer noch Menschen gibt, die die Wasserwanderroute nutzen, und warnte, dass sie, wenn sie von der Polizei erwischt werden, mit Sanktionen rechnen müssen. Wieviele Bußgelder seit dem Beschluss im August 2023 verhängt wurden konnte der Umweltstadtrat nicht sagen.
Der Leiter des Unternehmens Hermanos Campano aus Ardales, Manuel Campano, bestätigte, dass er im März ein Schreiben erhalten habe, in dem sein Antrag abgelehnt wurde. Der Geschäftsmann erklärte, man erwäge, erneut eine Genehmigung für die Durchführung der Verwaltung des Zugangs zum Rio Chíllar zu beantragen. Er wies darauf hin, dass das Unternehmen das erste war, das einen solchen Antrag gestellt habe. Daraufhin eröffnete die Regionalregierung ein Ausschreibungsverfahren, an dem sich zwei weitere Unternehmen, Viajes Verano Azul und Sando, bewarben.
Die Umweltschützer lehnen den Plan ab, bis zu zwölf Euro für den Zugang zum Rio Chíllar zu verlangen. Der Umweltschutzverband GENA-Ecologistas en Acción ist mit dieser Initiative überhaupt nicht einverstanden. Er hat aufgrund der Einzigartigkeit der geschützten Enklave ein dauerhaftes Betretungsverbot gefordert und wirft den Verwaltungen vor, das Gebiet zu «kommerzialisieren».
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