Demo wegen des Todes des in Torremolinos mit Elektroschockern niedergestreckten Mannes
Mann war kurz darauf an Atem- und Herzstillstand gestorben - Angehörige und Freunde sprechen von polizeilichem Machtmissbrauch
María José Díaz Alcalá
Málaga
Montag, 15. Dezember 2025
Rund hundert Menschen haben am Montag vor dem Gericht von Málaga wegen des Todes des 35-jährigen Haitam Mejri demonstriert, der an einem Atem- und Herzstillstand gestorben war, nachdem er von zwei Polizisten in einem Callcenter in Torremolinos mit Taser-Pistolen (Elektroschockern) ruhig gestellt worden war, weil er nach Angaben des Ladenbesitzers angeblich einen Diebstahl begehen wollte. Die Familie und Freunde des Verstorbenen erklärten, dass er nur sein Telefon aufladen wollte, um ein Uber-Taxi zu bezahlen, und sprache von «polizeilichem Machtmissbrauch».
Mit dem Ruf «Gerechtigkeit für Haitam» und einem Megaphon in der Hand wandten sie sich an die Beamten der Polizeieinheit (UIP), die in der Gegend im Einsatz waren. Sie forderten eine Aufklärung der Geschehnisse, die sich an jenem Samstagnachmittag in einem Lokal in der Calle Hoyos zugetragen hatten, und eine «Säuberung des Bildes» des Verstorbenen, der «kein Dieb» gewesen sei.
«Sie wollen ihn als Dieb hinstellen, um diese ungeheure Ungerechtigkeit zu rechtfertigen, die sein Leben und leider auch das seiner Familie beendet hat. Er hat nichts getan, um so ein Ende verdient zu haben. Wir werden versuchen, alles ans Licht zu bringen und diese Aktion zu verurteilen», sagte Naser, der Bruder des Verstorbenen, der die Nachricht am nächsten Morgen erhielt, als er in Peru war. Das letzte Mal habe er am Donnerstag oder Freitag per Videoanruf mit Haitam gesprochen: «Wie hätte ich mir vorstellen können, dass dies das letzte Mal sein würde?
Weder er noch seine Familie waren Zeugen des Geschehens, aber sie behaupten, dass ihre Darstellung auf den von Zeugen aufgenommenen Videos und deren Aussagen beruht. «Sie hätten ihn auf tausend Arten töten können, aber sie haben die am wenigsten korrekte Methode gewählt. Sie hatten keine Professionalität, keine Gnade, kein Gewissen». Naser behauptet, eine neue Aufnahme zeige, dass die Polizisten ausgerastet seien, nachdem sie den Mann bereits unter Kontrolle hatten.
Bislang hat Haitams Familie keinen Zugang zum endgültigen Autopsiebericht, der die Ursache des Herz- und Atemstillstands klären wird, sondern nur zu einem gerichtsmedizinischen Gutachten - zu dem auch diese Zeitung Zugang hatte - vom selben Todestag, in dem die Todesursache als «gewaltsam» beschrieben wird. Diese Bezeichnung wird vergeben, wenn der Tod durch eine äußere Gewalteinwirkung verursacht wurde, unabhängig davon, ob es sich um einen Unfall, ein Tötungsdelikt oder einen Selbstmord handelt.