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Casa Pedro im Jahr 1932. Vida Gráfica
Geschichte von Málaga

Drei-Gänge-Menüs für 3,50 Peseten: die ersten Strandrestaurants von Málaga

Víctor Heredia

Málaga

Dienstag, 5. August 2025

In den letzten Jahrzehnten hat sich das Wort „Chiringuito« allmählich gegenüber dem traditionelleren „Merendero« durchgesetzt. Der Begriff, vermutlich kubanischen Ursprungs, verbreitete sich entlang der gesamten Mittelmeerküste und verdrängte den klassischen Merendero zumindest dem Namen nach. Wenn in Málaga der Begriff «Merendero» verwendet wurde, war damit immer ein Ort am Strand gemeint, der an die Sommersaison gebunden war. In den 1930er Jahren konzentrierten sich diese Strandrestaurants auf die Strände östlich des Hafens, da die westlichen Strände, etwa der von San Andrés, größtenteils von Industrieanlagen und Lagerhäusern belegt waren.

Das erste Merendero Málagas war das sogenannte „Número Uno«, aus dem später das bekannte Antonio Martín hervorging. Manche datieren seine Entstehung auf das Jahr 1886, als es noch eine einfache Holzhütte mit vier Tischen war und am Strand von La Malagueta einfache Mahlzeiten serviert wurden. Der Ort war damals unter dem Namen „Casa de la Coral« bekannt, benannt nach der Betreiberin María Coral. Später wurde das Lokal von ihrem Witwer Antonio Martín übernommen, der daraus ein gemauertes Gebäude mit Terrasse machte. Es befand sich direkt an den Bahngleisen nach Vélez-Málaga. In einem Reiseführer aus den 1920er Jahren heißt es: «Im Sommer im Freien und im Winter auf der luxuriösen Terrasse können Sie die Köstlichkeiten des Meeres von Málaga genießen, während sie den berühmten Arroz a la Banda, die berühmte Paella a la Valenciana, die typischen Suppen a la Marinera und den klassischen Espetón de sardinas zubereiten, nur einen Steinwurf vom Merendero entfernt». Schon damals war das Lokal ein fester Ort für Bankette und festliche Anlässe. Die fortlaufenden Erweiterungen verwandelten das einst einfache Ausflugslokal in ein richtiges Restaurant am Meer, das für alle Besucher der Stadt ein Muss ist.

In der Nähe des Balneario de La Estrella lag das ebenfalls beliebte Lokal Miramar, das ähnliche Speisen wie das Antonio Martín anbot. Die Spezialitäten reichten von Paella nach valencianischer Art über Meeresfrüchtesuppe bis hin zu Chanquetes, gebratenen Sardellen und den typischen, frischen Sardinenspießen. Auf der Karte fehlten weder verschiedene Meeresfrüchte noch Weine bekannter Marken. Der Inhaber Joaquín Delgado hatte zusätzlich eine Tanzfläche für Familien eingerichtet, die durch ein elektrisches Pianola und eine Jazzband musikalisch belebt wurde.

Die Badeanstalten Apolo, La Estrella und El Carmen boten weit mehr als nur Abkühlung im Meer. Neben dem Baden gab es Restaurants, Tanzflächen, Filmvorführungen und viele weitere Veranstaltungen. Sie waren in der Sommersaison wahre Freizeitzentren. Besonders das Ambigú von La Estrella war für sein Eis, besondere Erfrischungsgetränke und eiskaltes Bier bekannt.

Elegantes Kabarett

Gegenüber den Baños del Carmen, im Stadteil El Morlaco, befand sich das Restaurant Parisiana, das sich als elegantes Kabarett präsentierte. Es bot Lounges mit Blick aufs Meer, musikalische Darbietungen eines Orchesters und eine hochwertige Küche mit Wurstwaren, Meeresfrüchten und Aperitifs.

Ein Stück weiter, am Strand von Valle de los Galanes, lag das Bar-Restaurant Las Acacias. Neben Badehütten gab es dort auch eine großzügige Tanzfläche und ein Orchester für Familienveranstaltungen. Die Straßenbahn erleichterte die Anreise, und für nur 3,50 Peseten wurde 1934 ein preiswertes Drei-Gänge-Menü mit Wein und Nachtisch angeboten. Gleich daneben betrieb Paco el Bañero einen kleinen Stand, an dem Muscheln, Garnelen und die unverzichtbaren Sardinenspieße serviert wurden. Nebenan befanden sich die Stände von Paco el Bañero, der unter anderem Muscheln, Garnelen und die unverzichtbaren Sardinenspieße anbot. Ebenfalls in Pedregalejo wurden die Casetas de Julián beworben, die in ihrem Fall die «saftigen Gerichte mit exquisiten Málaga-Muscheln, die vor diesen Bädern gefischt werden», hervorhoben.

An den Stränden von El Palo gab es den Imbiss von Miguel Martínez Soler, dessen Spezialitäten gebratene Sardellen und Boquerones en Vinagre (Sardellen in Essig) waren. Aber der große Klassiker des Viertels war damals die Casa Pedro, ein Trinklokal mit Hütten zum Sonnenbaden und Relaxen. In seinem verglasten Speisesaal am Meer konnte man Portionen von Garnelen, Flusskrebsen, Sardellen, Venusmuscheln und gebratenem Fisch sowie Espetos und einen guten Teller Schinken genießen, begleitet von Wein und Bier.

Ein Stück weiter befand sich die Venta de Almellones von José Fernández Navarro, die neben ihrem gastronomischen Angebot mit Meeresfrüchten eine elektrische Pianola und ein Radio mit Lautsprechern, das alle Sender der Welt empfing, zur Unterhaltung anbot.

Ausflugslokale gab es auch abseits der Strände

Bei dieser nicht erschöpfenden Übersicht über die Ausflugslokale am Strand in den 1930er Jahren darf nicht vergessen werden, dass es auch im Landesinneren ähnliche Einrichtungen gab. Aus den Anzeigen in den Reiseführern und der Presse wissen wir, dass es an der Straße nach Casabermeja, in der Nähe des Sanatoriums San José mehrere gab. Eines davon war die Venta La Ola, die mit einer Jukebox und einem Handklavier ausgestattet war, das die Tanzabende belebte. Dort konnte man in einem Innenhof im andalusischen Stil unter dem Schatten einer Weinrebe essen. Das Venta Azul von Antonio Aguayo überblickte die Gärten von San José und bot preiswerte und schmackhafte Mahlzeiten. Nebenan befand sich der Merendero La Estrella, das ebenfalls von der stündlichen Busverbindung profitierte. Seine Spezialität waren Wurstwaren, Fisch und Meeresfrüchte. Auf dem Weg nach Antequera fanden wir das Restaurant Cuesta de las Perdices, das dem Geschäftsmann Antonio Acosta gehörte. Es bot große Speisesäle, schöne Gärten, herrliche Ausblicke und natürlich eine große Tanzfläche für Tänze und Verbenas.

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