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Pilar Martínez
Málaga
Mittwoch, 4. Juni 2025
Es läuft nicht wie erwartet in der Tourismusbranche der Costa del Sol: War schon der Jahresbeginn eher lau, konnte auch der Ostertourismus die negative Bilanz des ersten Quartals nicht herausreißen: Dabei gingen die Zahlen nicht nur beim Inlandstourismus zurück, sondern erstmals auch bei ausländischen Gästen. Ein Novum. Die offiziellen Zahlen sprechen von einem Rückgang der Übernachtungen in allen Beherbergungsbetrieben entlang der Costa del Sol von 4,3 Prozent bis April.
Die Lage: Ein Rückgang um fast 13 Prozentpunkte beim nationalen Tourismus, um 1,8 Prozent bei Gästen aus dem Ausland und auch der Sommer ist noch nicht in trockenen Tüchern. Ein Klima der Unsicherheit belastet die Umsätze, die nach Ansicht der Fachleute geringer ausfallen werden als im letzten Jahr. Experten warnen auch, dass eine Hochsaison der Last-Minute-Buchungen bevorstehe. Der Vizepräsident des Verbandes der Hoteliers der Costa del Sol (Aehcos), Javier Hernández, ist verhalten, was die Erwartungen des Sektors angeht: «Die Zahlen des letzten Sommers zu erreichen, ist gar nicht so schlecht». Er räumt ein, noch gebe es zwar keine Besorgnis, aber es herrsche Verunsicherung. Nach dem ersten mittelmäßigen Quartal erlebten einige Unternehmen auch «eine gewisse Flaute» in den Monaten Mai und Juni.
Mari Francis Peñarroya, Direktorin und Partner der Peñarroya-Gruppe sowie Generaldirektorin von Holiday World, dem größten Hotelkomplex an der Costa del Sol, sagt: «Wir haben zwar eine gute Prognose für den Sommerverkauf, aber es stimmt, dass der Last-Minute-Verkauf bereits aktiver sein sollte, was nicht der Fall ist». Auch bestätigt sie, dass «die Vorsaisonverkäufe im Mai und Anfang Juni langsamer waren», und fügt hinzu: «Die internationalen Märkte haben die Preiserhöhungen nicht absorbiert.» Aehcos hingegen verweist darauf, viele hätten die Tarife beibehalten und diejenigen, die die Preise erhöht hätten, hätten dies auf einem niedrigeren Niveau als im letzten Sommer getan.
3.000.000
Übernachtungszahlen verzeichneten Hotels, Ferienwohnungen, Landgasthäuser und Campingplätzen in der Provinz im Juni des vergangenen Jahres. Hinzukommen noch die Übernachtungen in Touristenunterkünften, die vom Nationalen Institut für Statistik (INE) nicht erfasst werden.
In der Provinzhauptstadt Málaga glaubt der Direktor des AC Marriott Málaga Palacio, Jorge González, dass «der Sommer ähnlich wie der von 2024 sein wird. Die Prognosen für Juli liegen derzeit bei 60 Prozent und für August bei 50 Prozent. Für diese Monate haben wir die Preise nicht erhöht».
Der Direktor des Fünf-Sterne-Hotels Only You Málaga, Pedro Echevarría, spricht sogar von einem guten Jahr:«Im Moment laufen alle Monate besser als im letzten Jahr, mit einem guten April und einem viel besseren Mai». Er glaubt, dass der letzte Monat «möglicherweise der beste Monat des Jahres sein wird, zusammen mit dem Oktober». Auch für Juni erwartet Echevarría, dass der Monat den des Jahres 2024 übertrifft und der durchschnittliche Preisanstieg bei sieben Prozent liegen werde. Die Hauptkunden im Only You Málaga sind Briten, Spanier und Amerikaner.
Optimistische Aussichten, die sich auch in den Ferienvermietungen widerspiegeln. Die Daten des andalusischen Verbandes für touristisch genutzte Unterkünfte (AVVA-Pro) zeigen, dass im Zentrum von Málaga für die Monate Juli und August bessere Zahlen geschrieben werden als 2024. Demnach ist der durchschnittliche Tagespreis um 7,4 Prozent von 160 auf 171 Euro gestiegen, die Auslastung von 38,7 auf 48,2 Prozent. Juan Cubo, Präsident von AVVA-Pro, freut sich über einen «bemerkenswerten Anstieg sowohl der Preise als auch der Belegung», wenngleich auch er bestätigt, die Urlauber buchten kurzfristiger und hätten die Dauer der Aufenthalte verkürzt. «Das Reiseziel Málaga weist auch weiterhin eine starke Nachfrage auf», versicherte er.
Für den Verband der Reisebüros der Costa del Sol sagt deren Präsident, Sergio García: «Der Mai begann kraftvoll, verlor dann aber an Energie. Der Juni ist schleppend. Es gibt zu viel Unsicherheit, alles ist in Aufruhr auf nationaler und internationaler Ebene. Die Preise steigen weiter, und all das hat einen Einfluss. Es ist selten geworden, einen günstigen Flug zu finden. Für weniger als 250 Euro ist es schwierig, nach Europa zu fliegen. Reisen ist in diesem Sommer teurer.»
In den andalusischen Reisezielen wachsen die Einnahmen aus dem internationalen Tourismus stärker als die Zahl der Reisenden. Laut Daten des Nationalen Institut für Statistik (INE) stiegen im vergangenen April und zeitgleich mit dem Osterfest die Ausgaben der Reisenden auf 1,717 Milliarden Euro, was einem Wachstum von 17,2 Prozent entspricht. Es bestätigt sich also, dass die Region immer mehr kaufkräftige Touristen anzieht, so dass Málaga gleich nach Madrid die zweitgrößte Steigerung der Einnahmen aus dem internationalen Tourismus vorweisen kann. Im April konnte sich Andalusien mit einem Zuwachs von zehn Prozent als zweitwichtigstes Ziel für ausländische Reisende positionieren, noch vor den Balearen und knapp hinter Katalonien. Andalusien wurde von 1.388.579 Reisenden gewählt, das sind 16,2 Prozent aller Reisenden, Spanien besuchten.
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