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Wilde Schweine auf Erkundungstour in der Urbanisation Cerrado de Calderón. Archivbild.
Wildschweinplage

Wildschwein-Invasion mitten in der Stadt ist großes Thema im Umweltausschuss von Málaga

Ausschuss verabschiedet mit den Stimmen von PP und Vox, einen Antrag an die Junta zu richten, um die Jagdzeit auf Wildschweine in den Bergen um Málaga zu verlängern und selektive Populationskontrollen zu genehmigen

Pilar R. Quirós

Málaga

Dienstag, 21. Oktober 2025

Seit mehr als einem Jahrzehnt sind erkundungsfreudige «cerdolíes» vielerorts in Málaga Gesprächsthema. Die Rede ist von Hybridschweinen, halb Hausschwein (Cerdo), halb Wildschwein (Jabalí), die inzwischen auch im Stadtzentrum von Málaga ein veritables Problem sind. Thematisiert wurde das jetzt erneut im Umweltausschuss der Plenarsitzung, nachdem eine junge Frau in Cerrado de Calderón mit ihrem Motorrad beim Zusammenstoß mit einem Wildschwein gestürzt und verletzt worden war. Die stellvertretende Vox-Sprecherin, Yolanda Gómez, hatte den Vorfall genutzt, um gegen die Stadtregierung zu wettern: «Während die PP vor den Tierschützern kniet, landen die Menschen von Málaga im Krankenhaus.»

Umweltstadträtin Penélope Gómez erläuterte, dass es sich bei den Wildschweinherden in Málaga nicht zu der in Südspanien heimischen Art «Sus scrofa baeticus» handele. Sie sagte: «Wir teilen die Sorge über die Überpopulation von Wildschweinen, die das Schwarzwild verdrängen. Es handelt sich um eine invasive Mischart, die die Wildschweine selbst verdrängt. Und es ist ein echtes Problem, das die öffentliche Sicherheit und die Umwelt sowie das Zusammenleben in vielen Stadtvierteln beeinträchtigt. Gerade wegen dieser Ernsthaftigkeit haben wir es rigoros und mit institutioneller Verantwortung angegangen.» Die Jagd auf die Tiere sei auf städtischen Gebieten jedoch verboten, stellte Gómez klar.

Die Stadträtin verwies auf einen neuen Vertrag zur Bekämpfung der «Cerdolíes», der sich auf 30.000 Euro pro Jahr belaufe. Gesichtet wurden die Hybridschweine inzwischen in der Provinzhauptstadt im Stadtpark, in Churriana, Ciudad Jardín, El Limonar, Hacienda Paredes und Cerrado de Calderón. Dort erlebten Anwohner in der jüngsten Vergangenheit, wie Herden von etwa 20 Exemplaren durch die Straßen spazierten.

Im Rahmen eines vorangegangenen Vertrags zur Bekämpfung der neuen Plage wurden laut Gómez 80 Aktionen durchgeführt, in 45 der Fälle seien Populationskontrollen durchgeführt worden.

Der Stadtrat von Con Málaga, Nico Sguiglia, brachte eine humoristische Note in die Plenarsitzung, als er monierte, dass heute Satelliten zum Mond geschickt würden und es ihm schwerfalle zu verstehen, dass die öffentlichen Verwaltungen nicht in der Lage seien, Wildschweine zu kontrollieren.

Umweltstadträtin Gómez ihrerseits sprach sich zwar für gut durchgeführte Jagden als «Instrument zur Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts und zum Schutz vor invasiven Arten» aus, betonte jedoch, dass dies in städtischen Gebieten nicht möglich sei und dass die Jagd außerdem in die Zuständigkeit der andalusischen Landesregierung falle.

Schließlich billigte der Umweltausschuss mit den Stimmen von PP und Vox den Antrag an die Junta, die Jagdzeit auf Wildschweine in den Bergen um Málaga zu verlängern und selektive Populationskontrollen zu genehmigen. Weiterhin soll ein vollständiger Bericht über Aktionen, Ergebnisse und Kosten der Maßnahmen gegen die Überpopulation von Wildschweinen vorgelegt werden. Dies wurde einstimmig verabschiedet.

Was ist der Unterschied zwischen Wildschwein und «Cerdolí»?

Experten zufolge sind «cerdolíes» eine Kreuzung zwischen vietnamesischem Hängebauchschwein und Wildschwein. Sie leben in freier Wildbahn und sind das Ergebnis der Auswilderung von vietnamesischen Schweinen, die von Familien als Haustiere adoptiert und schließlich in freier Wildbahn ausgesetzt wurden.

Von dieser Art Hybridschwein wurden 2010 die ersten Exemplare auf der Iberischen Halbinsel entdeckt.

Das Ergebnis der Vermehrung dieser beiden verwandten, aber unterschiedlichen Arten ist ein Tier, das zwischen 80 und 100 Kilo wiegt, aber kürzer und breiter als ein Wildschwein ist. In der Behaarung können helle Flecken auftauchen.

Da das vietnamesische Schwein eine Unterart des Wildschweins ist, ist eine Kreuzung zwischen der invasiven und der einheimischen Art möglich. Aufgrund der höheren Reproduktionskapazität kann sich dieses Hybridschwein leicht vermehren, sich an ein Ökosystem anpassen und die Wildschweinpopulationen schnell weit übertreffen.

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