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Tierheim

Unter falschem Verdacht

Zu schnell veröffentlichte Vorwürfe haben Marbellas Tierheim Triple A und dessen Verantwortlichen schwer geschadet

Gabriela Berner

Mittwoch, 9. April 2025

Die Verantwortlichen des städtischen Tierheims in Marbella werden wohl nie vergessen können, was ihnen in den letzten neun Jahren widerfahren ist.

Ihr Albtraum begann Ende 2015 , als fünf frühere Mitarbeiter die Heimleitung wegen eklatanter Verstöße gegen geltendes Arbeitsrecht anzeigten. Im April 2016 stürmten Beamte der Guardia Civil das Tierheim, verhafteten die komplette Führungsriege und 14 Mitarbeiter. Letztere durften allerdings nach kurzer richterlicher Vernehmung gehen. Zudem wurde in den Büros und in der hauseigenen Tierklinik tonnenweise 'Beweismaterial' konfisziert. Im Nu verbreitete sich über alle verfügbaren Medien die Meldung, die deutsche Tierheimsleitung hätte widerwärtigste Verbrechen verübt.

Ein Sprecher der Guardia Civil informierte schnell über Einzelheiten. Hauptverdächtig seien die fünf Vorstandsmitglieder und die Chefin des Tierheims. Sie und von ihr angeleitete Mitarbeiter hätten völlig gesunde Hunde und Katzen in großer Zahl ohne vorherige Betäubung und mit zu gering dosierten Euthanasiemedikamenten eingeschläfert. Übrigens hätten sie es dabei vor allem auf schwarze Katzen abgesehen. Gruselig. Zudem erfuhr die Öffentlichkeit, die Verdächtigen hätten jungen Rassehunden die Chips herausgeschnitten, um sie in Nordeuropa verkaufen zu können.

Die Liste der Verdachtsmomente war lang und die Reputation der Beklagten wie auch des Tierheims schwer beschädigt. Genau das hatte offensichtlich der damalige Anwalt von Triple A beabsichtigt. Er wollte das Tierheim aus unerfindlichen Gründen für sich und gewann mit haltlosen Versprechungen und Geldgeschenken leicht manipulierbare Verbündete. Denen impfte er die unglaublichsten Lügen ein, doch am Ende revidierte mehr als nur einer dieser 'Freunde' die ursprünglichen Aussagen.

Diese Geschehnisse kann nun letztlich jeder nur auf seine Weise verarbeiten. Die Triple A stets eng verbundene Familie der damaligen Vizepräsidentin wird nach den schmerzlichen Erfahrungen wohl nie mehr nach Marbella kommen, nicht wenige Freunde und Gönner haben den Kontakt abgebrochen, doch das Team um Bettina Pietsch geht weiter mit den Tieren durch dick und dünn.

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