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Tausende junger Menschen demonstrierten in Logroño bei Protesten gegen die Wohnungskrise. JUSTO RODRÍGUEZ
Wohnungskrise

Sieben von zehn jungen Menschen, die schon arbeiten, leben noch bei den Eltern

Nur 15,2 % der unter 30-Jährigen schaffen es, unabhängig zu werden, und 74 % derjenigen, die Arbeit haben, können die hohen Mieten nicht zahlen

CLARA ALBA

MADRID.

Donnerstag, 21. August 2025

Ein knappes Angebot, hohe Preise und prekäre Arbeitsverhältnisse erschweren trotz sinkender Arbeitslosigkeit und steigendem Mindestlohn weiterhin den Zugang junger Menschen zu Wohnraum. Nur 15,2 Prozent der Bevölkerung zwischen 16 und 29 Jahren schafften es in der zweiten Hälfte des Jahres 2024, sich vom Elternhaus abzunabeln – das schlechteste Ergebnis für ein zweites Halbjahr seit Beginn der Erfassung dieser Statistik durch den Jugendrat.

Damit leben 102.203 jungen Menschen weniger außerhalb des Elternhauses als noch vor einem Jahr. Und was noch schlimmer ist: Es sind nicht nur Menschen ohne Einkommen. Auch 74,6 Prozent der Erwerbstätigen haben es nicht geschafft, auszuziehen. «Trotz des realen Anstiegs der Löhne junger Menschen um 6,3 Prozent lebten nur 26,4 Prozent der Erwerbstätigen außerhalb des Elternhauses», so die Autoren des Berichts.

69,4 Prozent

ist die Emanzipationsrate unter den 30- bis 34-Jährigen.

Von ihnen arbeiten 26,7 Prozent in Teilzeit. Aber selbst ein unbefristeter Arbeitsvertrag oder mehrere Jahre Berufserfahrung garantieren keine Unabhängigkeit, da die Immobilienpreise weiterhin ungebremst steigen. Laut Statistiken des INE war der Kauf eines Hauses auf dem freien Markt im Jahr 2024 um 8,4 Prozent teurer als im Vorjahr, der größte Anstieg seit 2007, wobei die Nachfrage nach 'Tocateja'-Käufen (ohne Hypothek), insbesondere von ausländischen Investoren, stark zugenommen hat. Noch schlechter sieht es bei den Mieten aus, die in der Regel die erste Option zu Beginn des Berufslebens sind. Ende 2024 kostete die Miete auf dem freien Markt durchschnittlich 1.080 Euro pro Monat, der höchste Preis seit Beginn der Aufzeichnungen. Und die Miete eines Zimmers, die laut den Daten des Jugendrats durchschnittlich 380 Euro beträgt, stellt ebenfalls eine enorme Belastung dar, da die Gehälter trotz eines Anstiegs von 11 Prozent im Jahresvergleich – auf 14.046,52 Euro – nicht ausreichen, um die Kosten für Wohnung und Nebenkosten zu decken.

«Die Realität ist hart: Wir benötigen mehr als 90 Prozent unseres Einkommens, um die Miete zu bezahlen, im besten Fall mehr als 35 für ein WG-Zimmer», sagen die Experten, die diesen Bericht halbjährlich erstellen. «Was nützen uns mehr Arbeitsplätze, mehr Stabilität oder bessere Gehälter, wenn wir damit nicht einmal elternunabhängig leben können?», kritisieren sie.

Insbesondere der weitaus stärkere Anstieg der Immobilienpreise im Vergleich zu den Löhnen festigt das Phänomen der 'Generation der Mieter': 57,9 Prozent der jungen Erwachsenen, die von zu Hause ausgezogen sind, wohnen zur Miete. Auch das Modell der individuellen Emanzipation verliert an Bedeutung: Lediglich 19,7 Prozent derjenigen, die aus dem Elternhaus ausgezogen sind, leben allein, während immer mehr gezwungen sind, sich eine Wohnung zu teilen.

Auch der Kauf einer Wohnung stellt keine Alternative dar. Auf dem freien Markt kostet eine Wohnung im Schnitt 14 Jahresgehälter eines Berufsanfängers. Allein die für den Kauf eines Hauses erforderliche Anzahlung (geschätzt auf durchschnittlich 59.163 Euro) würde vier volle Jahresgehälter ausmachen.

Gebühren nach Alter

Der Bericht enthüllt weiterhin, dass die Emanzipationsrate von jungen Menschen zwischen 30 und 34 Jahren – die theoretisch bereits über bessere Arbeitsbedingungen verfügen – mit 69,4 Prozent weit unter dem europäischen Durchschnitt (ohne Spanien) von rund 82 Prozent liegt.

Der Trend wiederholt sich im Vergleich für unter 30-Jährige. Während die Emanzipationsrate bei den oben genannten 15,2 Prozent liegt (das heißt, nur fünfzehn von hundert leben nicht mehr bei ihren Eltern), liegt diese Quote im Rest Europas bei 30 Prozent. Die Kluft wird auch immer größer im Vergleich zur Quote der jungen Generationen vor der Krise von 2008, als ein Viertel von ihnen vor dem 30. Lebensjahr auf eigenen Beinen stand.

Der Jugendrat weist die These, dass diese Situation auf eine größere Zahl von 'Ni-Nis' (die weder studieren noch arbeiten) zurückzuführen sei, entschieden zurück. Zwar ist die Arbeitslosenquote unter denjenigen mit Hochschulabschluss (13,4 Prozent) deutlich niedriger als unter denjenigen mit bloßer Primärschulbildung (42,3 Prozent), doch aufgrund der hohen Wohnkosten bleibt es für beide Gruppen schwierig, unabhängig von den Eltern zu leben.

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