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GABRIELA BERNER
GAUCÍN.
Donnerstag, 29. Mai 2025
Wie jedes Jahr um diese Zeit öffnen die Künstler von Gaucín ihre im ganzen Ort verteilten Ateliers, die oft Teil ihrer Privathäuser sind. Damit gewähren sie interessante Einblicke in ihr Leben und Schaffen. Andere Arbeits- und Ausstellungsmöglichkeiten befinden sich kurz hinter dem Ortseingang. So haben sich in einem früheren Gehöft die Estudios de la Huerta etabliert. Hier kreiert die Neuseeländerin Sian Faber aus funkelnden Steinchen und Glas dekorative Wandbilder und Objekte; der Niederländer Chris Klees zeigt formschöne farbige Keramikobjekte und Fotografien; die Engländerin Christine Spencer-Green malt Blumenbilder sowie gegenständlich-naiv wirkende Frauenportraits, deren gewollte Unfertigkeit anrührt; und die Spanierin Silvia Franco begrüßt ihre Gäste zwischen unzähligen Radierungen, Grafiken, ethnischen Objekten und vielem mehr.
Im Foyer des nahen Kulturzentrums El Convento sind alle Teilnehmer in einer Gemeinschaftsausstellung vertreten. Die beiden Säle im Obergeschoss sind den diesjährigen Gastkünstlern, David Crespo aus Manilva und Humberto Ybarra aus El Puerto de Santamaria, vorbehalten. Sie setzen sich auf unterschiedliche Weise mit dem Thema Landschaft auseinander. Crespo baut aus zerknitterten Stoffbahnen, Sand, Gips, Beton und anderen Materialien fantastische Landschaften, will provozieren und kritische Fragen aufwerfen. Ybarras malerisch wirkende Landschaftsfotografien hingegen zeigen abgeerntete Felder in den ausgedehnten, sanften Hügeln um Jeréz de la Frontera. Die magische Stille und Einsamkeit wird auch von den sich in der Ferne verlierenden Gehöften oder vereinzelte Bäumen nicht beeinträchtigt. Die bewusste Reduzierung der Farbpalette auf helle Erdtöne verleiht der Landschaft enorme Weite und Nostalgie.
Ungewöhliche Fotografien sind auch im Rathaussaal gegenüber zu sehen. In KI-basierten Bildern von alternden Prostituierten in aufreizenden Posen und Dessous demonstriert Paco Vivar Brinkmann seine Vorstellungen vom Berliner Milieu der 1920er Jahre. Neben ihm zeigt hier Leslie Riddihough ihre überdimensional gemalten Früchte, während Ira Goldberg Landschaften, Stillleben und Portraits präsentiert.
Im Zentrum des Dorfes kommt man zu den Ateliers des deutschen Künstlers Michael Roschlau und der Japanerin Nozomi Hatano, dann gen Osten zu Jenny Waterhouse, Raffaela Zenoni, Ana Pelón und Juan Antonio Sangil. Unweit davon wohnt und arbeitet José Sánchez Zabaleta, der mit unglaublich akribisch gemalten Landschaften und Stillleben erst kürzlich eine Sonderausstellung im neuen Realismusmuseum Spaniens bestritt.
Vom 30.Mai bis 1. Juni ist nochmals Gelegenheit zum Besuch der Ateliers und des auf über 600 Meter liegenden pittoresken Dorfes. Ein überall ausliegender Faltplan zeigt ihre Lage wie auch die der 18 Bars und Restaurants.
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