Benalmádena muss mittlerweile pro Jahr 1.500 Tonnen asiatischer Braunalgen entfernen
Die enorme Zunahme der invasiven asiatischen Alge an der Westküste Málagas hat die Strandreinigung zum Umdenken gezwungen. In Benalmádena sollen nun mehr Maschinen und eine Vollzeitkraft zum Einsatz kommen
Lorena Cádiz
Benalmádena
Freitag, 4. Juli 2025
Mittlerweile gibt es kaum noch jemanden, der am Strand nicht auf asiatische Braunalgen gestoßen ist. Fast täglich wird von irgendeinem Ort an der Costa del Sol von dieser invasiven Art berichtet. Keine Küstenstreifen bleibt davon verschont, und die Gemeindeverwaltungen suchen händeringend nach Lösungen, um die Strände vor allem jetzt in der Badesaison sauber zu halten.
Benalmádena macht seit Jahren Bestandsaufnahmen über das Vorkommen von Rugulopteryx okamurae, so der sperrige lateinische Name der ursprünglich aus Asien stammenden Alge. In den Jahren 2020 und 2021 war der lästige Seetang «sporadisch» festgestellt worden. Im Jahr 2023 war die invasive Alge bereits «fest verwurzelt» und im Jahr 2024 «fast ständig» präsent. Im vergangenen Jahr musste Benalmádena denn auch 1.500 Tonnen Seetang von den Stränden wegschaffen. Zum Vergleich: Noch ein Jahr zuvor waren es 2023 gerade einmal 218,4 Tonnen gewesen. Eine Prognose für das laufende Jahr wagt kaum jemand zu stellen.
Presi Aguilera, die für Strände zuständige Stadträtin, erklärte nun: «Angesichts dieser Zahlen und der unaufhaltsamen Zunahme der Algen, die die Mittel des Strandreinigungsdienstes überforderten, wurde Ende letzten Jahres eine Verlängerung des laufenden Vertrags notwendig. Dieser Vertrag sieht unter anderem neue personelle und materielle Ressourcen zur Unterstützung des Kampfes gegen diese invasiven Algen vor.»
Neu im Einsatz sind unter anderem eine Reinigungsmaschine, ein Anhänger für den Abtransport und ein Sandplaniergerät. Das Personal wurde um einen Fahrer-Maschinisten erweitert, der das ganze Jahr über Vollzeit arbeitet.
Zusätzlich wurde ein Budget für den Abtransport von Algen zur Deponie genehmigt. Die Gesamtkosten für den Strandreinigungsdienst belaufen sich nun auf 248.000 Euro pro Jahr.
Harmlos, aber unkontrollierbar
Die asiatische Braunalge ist für Menschen ungefährlich und das Baden ist auch bei Algenbefall kein Problem. Unangenehmer ist da schon die mögliche Geruchsbelästigung.
Bedenklicher sind die Folgen der enormen Verbreitung dieser Alge für die Artenvielfalt im Mittelmeer. So schädigt die asiatische Braunalge wertvolle Pflanzenarten wie die Posidonia-Seegraswiesen. Sie hat auch sehr negative Auswirkungen auf die Fischerei, angefangen bei der Zeit, die die Fischer für die Reinigung de Netze aufwenden müssen, bis hin zu der Erschwernis, dass die Algen die Netze nach unten ziehen und den Fischfang behindern. Außerdem ersticken sie Muscheln und verdrängen andere Arten.
Gegenwärtig sind die Prognosen der Wissenschaftler für die Zukunft dieser Algenart unterschiedlich. Einige gehen von einer Stabilisierung oder sogar einem Rückgang ihres Vorkommens an der Westküste und eine zunehmende Präsenz an den Stränden der Provinzhauptstadt aus. Andere glauben, dass es sehr schwierig sein wird, sie vollständig zu beseitigen. Viele biologische Invasionen würden letztendlich in das Meeressystem integriert.
Das Problem der asiatischen Alge ist, dass sie robust und kaum unkontrollierbar ist: Die Temperatur des Meeres spielt für sie keine Rolle, sie passt sich an wenig Licht, wenig Sauerstoff und Gebiete mit höherem Salzgehalt an und hat zudem keine Fressfeinde.
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